Fressen, Kunst und Puderquaste

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Wochenmarkt, Charles & Tapas

Dass ich auf den Wochenmarkt war, erwähne ich nur. Ich habe gefühlt mindestens ein Dutzend Fotos davon eingestellt.
Ich kaufte Käse, Brot, Obst und Gemüse fürs Wochenende. Da ich sehr früh dort war, hatte ich das Auto mitgenommen weil ich nicht alles schleppen wollte fuhr ins Parkhaus als noch über 150 Plätze frei waren. Das ist aber nur der Fall im August während der Sommerferien.
Ich traf die D. und es war unser letzter Kaffee im Renert, die ab Sonntag auch in Urlaub gehen für 2 Wochen. Es sind überhaupt viele Bars und Restaurants die Mitte/Ende August schließen und es sind jedes Jahr ein paar mehr.

Der Grund ist die Alljährliche Schobermesse. Die Franzosen sagen übrigens „Schobi“ dazu, was ich erst vor kurzem hörte. Wer nicht weiß was die Schobermesse, oder die Fouer ist, der suche den Begriff auf dem Blog nach. Es gibt genug Einträge darüber.
Die K. die übrigens sehr nahe an dem Glacis Platz wohnt wo die Schobermesse jedes Jahr stattfindet, findet es seit letztem Jahr nicht mehr so schlimm, weil das altmodische Pferdekarussell, dass quasi vor ihrer Haustür stand anderweitig aufgestellt wurde. „Die Orgelmusik, lässt dich psychotisch werden“, erzählte sie vor kurzem. Das Gewummere von Technomusik würde sie weniger stören.
Ich selbst höre das Gekreische in meiner Wohnung nur je nachdem wie der Wind geht. Und insgesamt werde ich nicht viel von dem Rummel mitbekommen denn ich bin ja in knapp anderthalb Wochen wieder weg…

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Ich sah den A. mit seiner Freundin aus der alten Heimat, die seit langem mal wieder an einem Samstag Morgen auf den Markt kamen. Gemeinsam gingen wir spontan zu Charles:

Charles

Charles ist ein Sandwichladen in dem es auch anständige Burger und Salate gibt, alles mit super frischen Zutaten und für luxemburger Verhältnisse sogar sehr günstig.

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Später am Nachmittag rief dann die N. an, die zur Zeit ein paar Katzen in einem Haus an der Mosel versorgt weil die Besitzer in Urlaub sind, und fragte mich ob ich nicht Lust hätte auf Tapas.  Mit den Tapas hätte ich für diesen Tag theoretisch mein Pensum an Kalorien überschritten, und ich versuche so wenig wie möglich Ausnehmen zu machen. Doch dachte ich mit dass ich einen kleinen Saltat und ein wenig Serano Schinken nicht schaden könnten, und ich sagte zu.

Das Tapas Street das in Remich gleich neben Freibad liegt, (das Foto machte ich von der Terrasse aus) kam schon ein paar mal im Blog vor. Ich bin zumindest immer einmal im Sommer dort. Natürlich war die Portionen wieder gewaltig ich überfraß mich hoffnungslos.

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‚I Knew You Were Waiting For Me‘ bekommt jetzt eine ganz andere Bedeutung.
Bye Aretha, bye Gerorge!

Aus dem Familienalbum 12

Das Foto stammt aus dem Nachlass von Großmutter Marie. Ich weiß auch wer darauf abgebildet ist, doch kenne ich sie nur unter dem Namen Tante Jeanne und Onkel Sepp. Den Familiennamen weiß ich nicht mehr.
Das Foto selbst wurde ganz offensichtlich in der Wohnung oder dem Haus von Großmutter Marie gemacht, denn ich erkenne die Möbel, das Bild an der Wand und die Stehlampe.
Dass sich Onkel Sepp hinter der Stehlampe versteckt oder Tante Jeanne so tut als ob sie lesen würde, ist meiner Meinung nach alles ein wenig gestellt.

Onkel Sepp und Tante Jeannne wohnten in Cronenbourg, einem Vorort von Straßburg, in dem auch das Kornenbourg Bier hergestellt wird.
Ich weiß aber nicht mehr zu welcher Seite der Familie sie gehörten, Großmutter Marie oder Großvater Camille (der sehr früh verstarb). Ich vermute mal dass es die Seite von Marie war, und Tante Jeanne eine Cousine war.

Weil ich mich in letzter Zeit viel mit Marcel Proust beschäftigt habe und auch viel in der Erinnerung herumkramen musste, kommt es mir so vor, als ob die Geschichten die ich von ihnen oder auch von anderen zu hören bekam hauptsächlich Krankeitsgeschichten und minutiöse Beschreibungen von Wehwehchen waren.

So gab es zum Beispiel eine Freundin meiner Tante Alice, Lucie, die in meiner Erinnerung eine wunderschöne Frau war, und auch recht lebenslustig, aber wenn Alice von ihr erzählte, war Lucie eine Enzyklopädie an Krankheitsbildern.  Sie hatte gebrechliche Knochen, litt an deformierendem Rheuma und hatte etwas das ich danach nie wieder hörte; sie hatte rheumatische Beschwerden in den Augen.

Bei Onkel Sepp und Tante Jeanne war es ähnlich. Wenn wir mal zu Besuch waren wurde immer irrsinnig viel über Krankheiten gesprochen und wie schlimm das alles sei.
Es gab mal eine Zeit als kleiner Junge da war ich felsenfest überzeugt Onkel Sepp wäre gestorben, da ich irgendwie noch wusste dass mein Vater sich Hals über Kopf  frei nehmen musste um nach Straßburg zu fahren. Aber Onkel Sepp sollte Jeanne und meinen Vater um etliche Jahre überleben, doch dazu später mehr.

Als ich neun oder zehn Jahre alt war, wurde ich in einem Sommer zur Kur geschickt.  Ich habe keine Ahnung wie oder was meine Mutter damit bezwecken wollte. Ich musste in eine ambulante Kur nach Obertal ins Schwarzwald Sanatorium. (das inzwischen einem chinesischen Konsortium gehört) Da es sehr teuer geworden wäre mich in Obertal unterzubringen fuhren wir jeden zweiten Tag von Straßburg aus dorthin. Wir waren dort bei Freunden von meinem Vater untergebracht.

Zwischenzeitlich besuchte meine Mutter pflichstschuldigst mit mir Onkel Sepp und Tante Jeanne. Ich weiß noch dass diese ganze Kur mich sehr müde machte, und ich auf dem Balkon einschlief. Ich glaube es war auch eine der letzten Male dass ich beide sah. Ich wüsste nicht dass sie später zu großen Familienfeierlichkeiten eingeladen worden wären, sonst gäbe es mehr Fotos von ihnen.

Die Jahre vergingen und als mein Vater starb musste meine Mutter natürlich auch Onkel Sepp informieren, der aber gesundheitlich nicht mehr in der Lage war nach Luxemburg zu Begräbnis zu kommen. Doch bedrängte er sie innigst ihn doch einmal zu besuchen in Cronenburg. Er würde sich über jeden Besuch freuen, jetzt da Jeanne nicht mehr da wäre, würde er sich sehr einsam fühlen.

Wir fuhren dann ein paar Wochen später hin. Ich sage „wir“ denn Mutter bat mich mitzukommen, weil sie eine Vorahnung hatte. Er war ein alter gebrechlicher Mann geworden, der am Stock ging und mehr schlecht als recht seinen kleinen Haushalt hielt. Es roch alt und muffig in der Wohnung. Wir unterhielten uns über seinen Gesundheitszustand und dass er, weil er keine Nachkommen hätte schon für alles vorgesorgt hätte. Als ich für ein paar Augenblicke das Klo aufsuchen musste, nutze er die Gelegenheit meiner Mutter an die Wäsche  zu gehen.  Sie wehrte ihn ab und kurz danach stand ich wieder bei ihnen. Meine Mutter wollte keinen Aufstand machen und verabschiedete sich mit der Argument dass wir beizeiten wieder zu hause sein wollten. Sie hatte bereits geahnt dass er ein Schwerenöter der ekelhaften Sorte sei und war somit nicht weiter überrascht, als er zu grabschen begann.

Sie hat anschließend den Kontakt völlig abgebrochen.  Irgendwann erfuhr sie über Dritte, dass Sepp verstorben war.

Friseurtermin & Kino am Donnerstag.

Der Feiertagsmittwoch war so ereignislos, wie selten ein Tag. Ich konnte mich auch zu nichts aufraffen. Es blieb bei Lesen, Daddeln, und ein bisschen YouTube kucken.

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Ein Friseurtermin. Es ist wieder sehr kurz, so dass ich die nächsten vier Wochen ohne Friseur überstehen werde.
Von dort aus zu Fuß ins Annexe. Zum ersten mal die Brücke unter der Brücke von nahem gesehen. Ich hätte das schon Ende letzten Jahres gekonnt als die Eröffnung war. Doch hatte ich den Termin verschlafen.

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Eine kurze Stippvisite im Annexe:

Gegenüber vom Annexe steht ein Kastanienbaum der die Touristen wie ein Magnet anzieht. Er hängt voll mit Zettel und Sprüche darauf:

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Am Nachmittag traf ich mich mit der D im Kino. Ausgewählt hatten wir My Lady / The Children Act mit Emma Thompson und Stanley Tucci.  Emma Thompson ist so atemberaubend gut in den Film, wie selten zuvor. Ihre Präsenz sprengt die Leinwand.  Die Geschichte selbst basiert auf einem Roman von Ian McEvan.  Emma Thompson spielt eine Jugendrichterin, die in einem Fall von Verweigerung der Jehova Eltern einer Bluttransfusion an ihren minderjährigen Sohn eine Entscheidung treffen muss, wäre sicherlich nicht so gut geworden wenn es nicht Frau Thompson gewesen wäre.

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Ach ja, das wollte ich euch noch zeigen:

Als ich mit der D. vor ein paar Tagen Eis essen war in die Bonomeria, kamen wir an einem Haus vorbei bei dem mehrere Kisten mit billigen französischen Krimis lagen. Ein Cover schöner als das andere…

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Abends ging ich nach ewig langer Zeit mal wieder ins Dipso. Die T. war dort und es wurde ein lustiger Abend.

Möbel nicht niederreißen & Links 2,3,4

Als ich aus dem schwedischen Möbelgeschäft kam, war ich fix und foxi. Warum ist dort an einem Dienstag Nachmittag so viel los? Weil der Mittwoch ein Feiertag ist?
Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes machen doch als ich sah was das alles implizieren würde, verließ mich augenblicklich der Mut

Doch schön der Reihe nach.

Vorgenommen hatte ich mir den morschen alten 5-türigen sehr scheußlichen Schrank der immer noch in der Garage seht, und nicht wirklich für Stauraum sorgt, weil ein Teil der Ablageflächen herausgebrochen sind. Er ist so scheußlich dass ich ihn nicht mal ablichten wollte um hier einzustellen. Er muss weg!
Also ging ich am morgen voller Tatendrang in die Garage und als ich sah, was  ich da alles umräumen muss, und dass ich den Schrank nie im Leben alleine auseinander nehmen kann, verließ mich der Mut. Ich bestellte den A-H., der Mann für alles, der eine Zeit lang auch der Assistent der Bühnenbildnerin A. war und machte einen Termin aus.
Sonntag wird abgerissen, und Montag in aller Früh kommen die Männer vom Sperrmüll.

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Da ich in zwei Wochen, kurz bevor ich wieder in der Süden fahre, zum ersten mal in der neuen  Wohnung Übernachtungsgäste haben werde, fuhr ich los um Bettzeug für das Schalfsofa zu kaufen. Da das Sofa weder den Maßen des alten Bettes aus der kleinen Wohnung (140×200), noch den Maßen des neuen Bettes entspricht(180×200) musste zumindest ein Matratzenschoner und und ein neuer Spannbezug her, in der Größe 160×200.
Ich griff zu da verschiedene Muster im Sonderangebot waren und kaufte ein komplett neue Garnitur, inklusive zwei neue Kissen, alles zusammen für knapp 50.-€. Kann man nicht meckern.

Wie schick alles ausschaut seht ihr wenn alles ausgepackt und die Lacken und Bezüge einmal gewaschen wurden.

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Der Schuss Essig im Wasser um poschierte Eier zu machen muss gar nicht sein. Er hilft zwar dass das Eiweiß schneller stockt aber letztendlich bewirkt er auch, dass die Eier nach selbigem schmecken wenn man zu viel nimmt. Wichtig ist der Wasserstrudel. Wie man Rührei, Omlette, poschierte Eier und Spiegelei perfekt hinbekommt seht hier in dem Video von Bon Appétit, die übrigens ganz ganz ganz viele tolle Videos haben. Hier z.B. wie man Eggs Benedikt für ein Dutzend Leute gleichzeitig macht.

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Sehr traurig war ich über die Nachricht vom Schriftsteller George Hausemer, der bereits am Montag an seinem Krebsleiden verstarb. Er berichtete fast zwei Jahre lang in seinem Blog Ich und mein Tumor über seine Krankheit, dies aber immer mit sehr viel Humor.

Aus dem Familienalbum 11

Immer dann wenn es aus dem Alltag nicht sehr viel zu berichten gibt, krame ich in der Fotokiste herum. Es kommt mir so vor als ob ich die beiden Fotos schon einmal gepostet hätte, aber ich finde sie nicht.
(Selbst schuld. Ich könnte auch Kategorien einfügen, was es um einiges leichter machen würde, aber dann müsste ich das auch für 5000 Beiträge machen….nö)

Das Foto war etwas inszeniertes von Großmutter Marie, mit meinem Bruder auf dem Stuhl neben Rax dem Hund, der es aber viel interessanter fand zum Fenster hinaus zuschauen. Ich erinnere mich noch an den kleinen windschiefen Apfelbaum gegenüber, und den hellblauen Briefkasten…

 

Ich kann mich noch vage an den Moment erinnern an dem Großmutter Marie das Foto schoss. Sie hatte mich und meinem jüngeren Bruder auf den Kunstledersessel gesetzt und machte ein Foto von uns. Das Stück Leopardenfell als Überwurf war echt. Heute wäre es ein totales No Go.
Ich durfte auf diesen Fotos nie groß lachen weil ich wegen der vielen Medikamente die ich kurz nach der Geburt wegen dem aktivem Kolibazillus bekommen hatte, meine Zähne voller brauner Flecken waren. Deshalb sieht man mich auf Fotos immer nur lächeln.

Mein Vater sprach Großmutter Marie nie zu, dass sie gute Fotos machen könne, doch letztendlich sind es die Fotos die ich aus ihren Erinnerungskisten habe, mit die besten die je von uns gemacht wurden.

1000 Fragen 361-380

OyeHaHa / Pixabay

361. Was war deine schlimmste Lüge?
Oh an die erinnere ich mich noch sehr gut, aber das gehört nicht hierher. Es reicht dass ich es noch immer weiß und was ich damit ausgelöst habe und dass es mir bis heute zu schaffen macht.

362. Erweiterst du deine eigenen Grenzen?
Meine Wissensgrenzen erweitere ich quasi jeden Tag.

363. Kannst du gut Witze erzählen?
Ich KANN Witze erzählen, wie gut ist wieder so eine Skalafrage.

364. Welches Lied handelt von dir?
Es gibt keines, oder zumindest keines das mir jetzt spontan einfällt.

365. Welche kleinen Dinge kannst du genießen?
Eine Verschnaufpause.

366. Wofür darf man dich nachts wecken?
Wenn das Haus brennt in dem ich schlafe.

367. Was würdest du gern an deinem Äußeren ändern?
Ein paar Kilo weniger dürften es sein.

368. Was soll bei deiner Beerdigung mal über dich gesagt werden?
Das werden die entscheiden die der Beerdigung beiwohnen.

369. Lässt du dich leicht zum Narren halten?
Nein.

370. Was würdest du gerne einmal tun, vorausgesetzt dass es keinesfalls schiefgehen könnte?
Ein Banküberfall?

371. Muss man immer alles sagen dürfen?
Nein.

372. Wem solltest du mehr Aufmerksamkeit schenken?
Die Frage würde eher auf mich zutreffen, wenn man sie in der Vergangenheitsform stellen würde. Wem hätte ich mehr Aufmerksamkeit schenken sollen? In dem Fall wäre es mein Vater gewesen.

373. Kannst du gut loslassen?
Vor eine paar Jahren noch nicht, aber jetzt, ja. Denn loslassen heißt die Hände freihaben.

374. Wofür bist du dankbar?
Der Mensch zu sein der ich bin und in der privilegierten Situation in Europa und in Luxemburg zu sein in der ich mich befinde.

375. Sind Komplimente von Leuten, die du nicht gut kennst, wichtig für dich?
Das hängt davon ab für was ich das Kompliment bekomme. Wenn es Menschen im Blog sind die mir einfach nur danke sagen für ein schönes Posting, freut mich das sehr.

376. Vor welchem Tier hast du Angst?
Angst hab ich vor gar keinem Tier.  Respekt wäre treffender.

377. Weswegen warst du zuletzt vollkommen verwirrt?
Als ich einer Diskussion nicht mehr folgen konnte, weil ich aus Müdigkeit einen Teil nicht mitkommen hatte.

378. Was hast du immer im Kühlschrank?
Wasser, still und/oder Sprudel.

379. Genierst du dich dafür, dass du bestimmte TV-Sendungen schaust?
Nein. Da ich fast kein Fernsehen mehr schaue und vor allem keine Werbefernsehesender, sehe ich mir auch quasi keinen Mist an.

380. Wann hattest du die beste Zeit deines Lebens?
Die ganzen Wochen meiner Weltreise, die letztendlich ja keine war.

Die etwas andere Erfüllung eines Traums.

Ich greife meinen Geschichten immer gerne etwas vor, der Spannung wegen, doch versuche ich das heute nicht zu tun.

Ich hätte die zwei letzten Tage auch bloggen können, doch war ich so müde von der Fahrerei, dass ich es bleiben ließ.
In den letzten zwei Postings hatte ich angedeutet, dass ich mir noch mehr Pferde ansehen würde. Es geht noch immer darum dass die A. ein eigenes Pferd haben will. Auf der Suche nach Minorquiner Pferden, die es gar nicht so häufig gibt, fand sie ein weiteres Gestüt im Nord Pas-de-Calais in einem winzig kleinen Dörfchen mit dem Namen Wail. Dort sollten wir und einen Minorquiner Hengst, der zu Verkauf stand, ansehen.

Wir fuhren also am Freitag, nachdem ich den ganzen Donnerstag damit verbrachte hatte die Waschmaschine be- und entfüllen, von Urlaubszeug, und waren wieder für 2 Tage auf Achse. Diesmal war es aber nur die A. und ich.  Die A. hatte ungefähr 30 Minuten vom Pferdehof In Montreuil-sur-Mer ein Best Western Hotel für die Übernachtung gefunden und gleich daneben ein tolles Restaurant, aber dazu komme ich gleich.

Wir fuhren so in Luxemburg los dass wir mit den zwei kleinen Pausen pünktlich in Wail zum Termin kamen. Der Hengst heißt Dalton und hatte der A. bereits auf den Fotos die man hier geschickt hatte, sehr gut gefallen.  Die hatte ihr Reitzeug mitgenommen und konnte Dalton zum ersten mal in der Halle reiten.

Es ist ein ein wunderschönes Tier und er benahm sich, so lange er in der Halle war, vorbildlich. Doch als man der A. anbot etwas draußen zu reiten ging es an einer Wiese mit Stuten vorbei und da war Dalton nur noch schwer im Zaum zu halten. (Ein Hengst eben)
Es wurden eine Reihe von Details besprochen, wie z.B. dass wenn sie Dalton kaufen würde, er unbedingt einen kompletten Check-up beim Tierarzt durchlaufen müsse, vor allem die Beine müssen geröntgt werden.

Die A. war sehr nervös und aufgeregt.
Wir verabredeten uns mit dem Besitzer des Pferdes und dem Halter des Gestütes, dass wir am Samstag mit Dalton zum Tierarzt gingen.

Die Überlegungen der A. gingen in verschiedene Richtungen. Dalton wäre eigentlich der Richtige, aber nicht als Hengst, sondern als Wallach. Denn auf das Gestüt auf das er in Luxemburg kommen würde, wäre eines mit vielen Stuten und er hätte keine Minute Ruhe. Doch letztendlich hinge auch alles von den Röntgen ab, denn wenn man dort auch den kleinsten Fehler feststellen würde, würde sie ihn nicht nehmen.

***

Im Hotel angekommen, das übrigens sehr schön ist, legten wir ein Verschnaufpause ein und gingen zum Restaurant Anecdote das sich als ein Knaller erweisen sollte.

Vor allem der Merlan (u.l.) war besonders gut. Der Baba au Rhum (u.r.) hingegen war ok, kam aber nicht gegen den Baba der Hôstellerie du Grünewald an, über die ich ja schon oft berichtet habe.

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Am Tag danach verlief alles glatt beim Tierarzt und er konnte nichts außergewöhnliches feststellen. Und somit stand eigentlich fest was geschehen würde. Dalton wird nach einer kleinen OP den Besitzer wechseln und nachdem der sich davon erholt hat nach Luxemburg kommen.
Die A. hatte Tränen in Augen.
Endlich!!! Nach all den Monaten in denen sie mir damit in Ohren lag…

Ich hatte ja in der Überschrift geschrieben die etwas andere Erfüllung eines Traumes. Diese Überschrift bezieht sich auf mich. Die A. bot mir an Pate vom Pferd zu werden. Das rührte mich sehr, denn dass ich je einmal Pate werden würde, war in weite Ferne gerückt, an dem Tag als mein Bruder starb. Und so erfüllt sich ein Traum den ich schon längst aufgegeben hatte wenn auch etwas anders.

Darf ich vorstellen:

Die A. und mein neues Patenkind Dalton.

Mitbringsel & Links 2, 3, 4.

Ich konnte nicht ohne Vin de Merde zurückkommen. Doch habe ich diesmal nur Weißwein mitgebracht, weil der Weinverkäufer sich mit dem Weingut in die Haare bekam, und er die letzten Flaschen verkauft, die er noch auf Lager hat. Danach wird es keinen mehr geben. Wie es scheint ist dem Herrn der den Wein konzipiert hat, der Erfolg zu Kopf gestiegen… Nun ja.

Die sechs Becher und die rote Salatschüssel stammen vom gleichen Töpfer bei dem ich letztes Jahr den Weincooler gekauft hatte, den ich aber jetzt als Behältnis für die Kochlöffel verwende.

Letztes Jahr hatte ich das große Salatbesteck gekauft. Dieses Jahr kam das kleine Besteck hinzu.

Den Goldpfeffer das Goldsalz und den Goldsenf habe ich eher aus Jux gekauft. Den Senf habe ich breites gekostet und er schmeckt gut.

Und dann wäre da noch der Kastaniencreme um eine original Coupe Cévénole herzustellen. Wenn es soweit ist zeige ich sie euch.

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Ich bin ja nicht mehr so sehr RTL Luxemburg Fan, weil sie mir in letzter Zeit einfach zu sehr mit ihren Neuerungen an der Realität (und an mir) vorbei fahren. Das muss nicht jeder so sehen aber ich höre den Radiosender fast gar nicht mehr und Fernsehsender nur noch über ihre Internetseite, wenn gewisse Reportagen oder Filmausschnitte dabei sind die mein Interesse wecken.
Ein Artikel von Luc Marteling fand ich jedoch grandios.
Bist du ein Internet Troll? Mach den Test! Er stellt 13 Behauptungen auf wenn man alle allein und ehrlich für sich mit ja beantworten kann, ist man durchaus ein Troll. oder andersherum, je mehr man mit Ja geantwortet hat umso trolliger.
Ganz lustig geht es dabei in den Kommentaren zu, in denen sich viele der Großkommentiererinnen persönlich angegriffen fühlen und sich lautstark auf die freie Meinungsäußerung behaupten, als ob es ein Freifahtsschein wäre für jegliche Beleidigung oder Frechheit.

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Via Tageblatt ein Kurzfilm über das Dorf La Estrella in Spanien gefunden. Eines von vielen kleinen Dörfern in Galizien das zu einem Geisterdorf zu werden droht. Doch zwei Menschen leben noch dort.

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Tränen gelacht bei den Bloopers der Carol Burnett Show. Dort wurde bei den Aufnahmen vor Publikum nicht so schnell abgebrochen wenn etwas schief ging oder sich jemand versprach, die Schauspieler mussten versuchen es so gut wie möglich hinzukriegen, selbst wenn sie einen unhaltbaren Lachkrampf hatten.

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Wenn ihr das hier lest, bin ich schon wieder unterwegs in den Norden Frankreichs in den Nord Pas-de-Calais. Doch davon morgen mehr.

1000 Fragen 321-340

(Daran merkt man das ich die 1000 Fragen vorschreibe, Ich habe die Fragen 341-380 VOR den Fragen 321-340 publiziert. Die werden heute nachgereicht. Sorry)

 

321. Was gibt dem Leben Sinn?
Das wüsste ich auch gern. Wenn ich es auf die Erhaltung der eigenen Spezies reduziere, was nun mal bei vielen Lebewesen der Sinn des Lebens ist, dann macht das bei mir keinen Sinn, denn ich habe keine Nachkommen.

322. Was hättest du gern frühzeitiger gewusst?
Diverse Infos in Projekten, damit ich effektiver arbeiten kann.

323. Wie alt fühlst du dich?
Vor der OP im Frühjahr hätte ich gesagt, dass ich mich wesentlich jünger fühle;  jetzt nach der OP, die mir einen gewaltigen Dämpfer versetzt hat, würde ich sagen dass ich mich so alt fühle wie ich bin.

324. Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust?
Mich.

325. Kannst du gut zuhören?
Ja.

326. Welche Frage wurde dir schon zu häufig gestellt?
„Welche Stars hast du beruflich schon kennengelernt?“

327. Ist alles möglich?
Nein.

328. Hängst du an Traditionen?
Nicht mehr, und immer weniger.

329. Kennt jemand deine finstersten Gedanken?
Nein.

330. Wie sieht für dich der ideale Partner aus?
Das werde ich beantworten wenn ich ihn gefunden habe.

331. Wonach sehnst du dich?
Nach der Ferne. Das nennt man auch Fernweh.

332. Bist du mutig?
Das können andere besser beurteilen als ich . Es wird zumindest behauptet dass ich es bin.

333. Gibt es für alles einen richtigen Ort und eine richtige Zeit?
Ja.

334. Wofür bist du dir zu schade?
Mein Leben an Filmsets zu vergeuden,

335. Könntest du ein Jahr ohne andere Menschen aushalten?
Nein.

336. Wann warst du zuletzt stolz auf dich?
Bei der Zusammenarbeit mit der C. für das Weihnachtsmärchen vom letzten Jahr.

337. Bist du noch der Gleiche wie früher?
Nein.

338. Warum hast du dich für die Arbeit entschieden, die du jetzt machst?
Weil es die Arbeit ist die ich immer machen wollte und lange dafür gekämpft habe ihn auszuüben.

339. Welche schlechte Angewohnheit hast du?
Unangenehme Erledigungen vor mir herzuschieben.

340. Verfolgst du deinen eigenen Weg?
Ja.

Zu den Fragen 301-320
Zu den Fragen 341-360

Sanilhac Tag 2: Erkundungen

In der Mitte des Bildes sieht man einen kleinen Kirchturm. Dort wollte ich am am Vormittag hin.

Doch zuerst noch ein anderes Bild:

Das Bild entstand unter Einsatz meines Lebens. Es war morgens am Frühstückstisch. Die Bienen und vor allem die Wespen machten sich über ein halbleeres Gläschen und Schälchen Marmelade her.  Zu hunderten waren sie dort. Der Besitzer meinte dass es allmorgendlich die gleiche Situation sei. Denn seitdem es so heiß wäre und so trocken würden auch die Wespen nichts mehr zu fressen finden und stünden morgens jeden Tag Schlange.
Ich selbst habe ja kein Problem mit den Tierchen und bin auch nicht allergische auf Stiche. Aber es verlangt schon einige Beherrschung so nah ranzugehen. Um die Teller abzuräumen, musste man nur warten bis nichts mehr drin sei….

***

Der Dorfkern von Sanilhac:

Sanilhac

Sehr viel Spektakuläres gibt es  Sanilhac nicht zu sehen außer der Kirchturm, der von weitem sehr malerisch ausschaut. Von näherem betrachtet ist er weniger toll.
Folgendes Foto zeigt den ganzen Gebäudekomplex des Hotels, das sich aber sehr in die Natur einfügt. Von dort wo ich stand, war es die einzige Stelle an der man es einigermaßen ganz im Bild hat.

***

Ich verbrachte den Nachmittag lesend im Zimmer und am Pool. Heute war es auch nicht so heiß.

Den Abend verbrachten wir wie gestern auch, auf der wunderschönen Terrasse mit Blick über das ganze Tal:

In der Hand ein Apérétif, Suze.

 

Irgendwann machte mich die N. auf die die rosa Wolken aufmerksam, da sie gestern die rosa Schäfchenwolken so schön fand.

 

Und zum Abschluss die Terrasse von oben auf der wir jeden Abend saßen, mit der Weinrebe und im Hintergrund der hell angestrahlte Kirchturm.

***

Dienstag morgen wenn ihr das hier lest bin ich auf den Weg zurück nach Luxemburg.

Und am Freitag bin ich schon wieder unterwegs, das habe ich aber erst heute beschlossen. Es wird nur ein kurze Stippvisite zusammen mit der A. sein. Wir sehen uns ein weiteres Pferdegestüt an mit Menorquiner Pferden. Diesmal im Nord Pas-de-Calais.  Was tut man nicht alles für eine Freundschaft…

Sanilhac Tag 1: La Tour de Brison

Durch einen terminlichen Umstand musste die A. leider früher das Haus in den Cevennen verlassen. als vorgesehen. Da dies aber schon lange feststand und wir wirklich volle zwei Wochen weg sein wollten, verlängerten wir den Urlaub in der Gegend Ardèche, die sich gleich daneben befindet. Der kleine Ort heißt Sanilhac (der Ortsname ist sehr seltsam und hört sich eher an als ob es WC Reiniger wäre)

La Tour de Brison war ein Vorschlag der Mutter der A. und sollte sich Volltreffer erweisen.
Als wir nach einer knappen von anderthalb Stunden hier ankamen, konnten wir sofort unsere Zimmer beziehen.

Das Schwimmbecken, das weit oberhalb des Hotels liegt hat eine atemraubende Aussicht, mit einem sogenannten Überlauf Schwimmbecken. Das sieht dann so aus:

Das ist ideal zum Fotos machen. Ich verbrachte dort den größten Teil des Nachmittages mit lesen und abkühlen im Pool, bevor ich mich für ein Schläfchen ins Zimmer zurückzog.

Da wir Halbpension haben, gab es Abends noch ein dreistöckiges Menü das wir aber nur mir Mühe schafften. Dort entstand auch das Foto mit den Schäfchenwolken.

Morgen zeige ich euch die Umgebung, wenn das Wetter es zulässt denn es wurden Unwetter angekündigt.

In den Cevennen Tag 10 & 11: Der lang ersehnte Regen

Da hier im Nachbardorf der Wochenmarkt auch nur bis 13:00 Uhr geht mussten wir uns sputen um rechtzeitig dort zu sein und noch alles zu kaufen was wir mit nach Hause nehmen wollten.

Ich erwarb eine Serie bunter Becher die man auch für Espresso benutzen kann und eine neue Salatschüssel die eine Nummer kleiner ist als die die ich habe. Ich fand auch schönes Salatbesteck aus Olivenholz.
Ich zeige euch das alles wenn ich wieder zu hause bin.

Den Nachmittag verbrachte ich lesend da es wieder so unbarmherzig warm war.

Am frühen Abend, als die Sonne weg war, arbeiteten wir ein wenig im Garten, der recht zugewachsen war.

***

An Sonntag morgen erwachte ich früh und ich beschloss schon ein wenig auszusondern was ich in den nächsten Tagen anziehen werde, da wir am Montag zwar abreisen aber erst noch zwei Tage in der Ardèche verbringen.

Es war aber auch der Tag an den es endlich etwas abkühlte:

Von weit hinten sah man die erste Schauer kommen.

Am Abend dann ging es noch ein letztes mal ins Nachbardorf in ein Gasthaus, das ich nicht kannte.
Le Mas Nouveau ist ein Gasthaus, eine Wellness Oase, und eine Gästetafel.  Sie befindet sich etwas außerhalb der Dorfes, und zu Anfang dachten wir, dass wir uns verfahren hätten, doch sie liegt mitten im Wald und sieht traumhaft aus.
Die A. und die N. waren vor etlichen Jahren einmal dort bevor der Ort einen gewissen Ruhm erlangte durch eine Fernsehsendung.

Man speist mit allen Gästen an einem großen Tisch und es gibt ein Menü für alle.  Es gab eine kalte Zucchini Suppe mit Ziegenmilchschmand und gerösteten Nüssen. Anschließend ein Hachis Parmentier mit Lammfleisch, ein bisschen Käse und ein Fondant au Chocolat.
Herrlich!!!
Ich konnte hier nicht alles so locker ablichten weil am Kopfende saß und ich das aber diskret machen wollte.
Es war ein wunderbarer Abschluss in dem kleinen Dorf in den Cevennen.
Das hier schreibe ich bereits vom nächsten Ort doch davon morgen mehr.

1000 Fragen 341-360

OyeHaHa / Pixabay

341. Worüber kannst du dich immer wieder aufregen?
Über Ungerechtigkeiten und Pauschalisierungen.

342. Kann jede Beziehung gerettet werden?
Nein.

343. Mit welchem Körperteil bist du total zufrieden?
Mit allen die tadellos funktionieren und keine Wehwehchen haben oder zu fett sind.

344. Womit hältst du dein Leben spannend?
Das muss nicht extra spannend gehalten werden, es ist so schon spannend genug.

345. Kannst du unter Druck gute Leistungen erbringen?
Im Prinzip ja. Das Projekt muss mich von vornherein interessieren. Sonst kann es schon mal passieren dass mir auch unter Druck nichts einfällt.

346. Welche Lebensphase hast du als besonders angenehm empfunden?
Keine einzige. Es gab Tage in meinem Leben, die ich für ganz besonders hielt und mir wünschte, sie würden nicht enden, aber keine ganzen Lebensphasen.

347. Findest du andere Menschen genauso wertvoll wie dich selbst?
Die Frage ist ziemlich irrelevant, denn wenn ich das NICHT denken würde, hätte ich ein gewaltiges Problem.

348. Hast du immer eine Wahl?
Nein, oft aber nicht immer.

349. Welche Jahreszeit magst du am liebsten?
Sommer.

350. Wie hättest du heißen wollen, wenn du deinen Namen selbst hättest aussuchen dürfen?
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Namen.

351. Wie eitel bist du?
Mit dem Alter immer weniger.

352. Folgst du eher deinem Herzen oder deinem Verstand?
Überwiegend dem Verstand.

353. Welches Risiko bist du zuletzt eingegangen?
Bei der Frage muss ich unweigerlich grinsen, weil es mir zu Anfang nicht wie ein Risiko vorkam. Ich war nicht genug vorbereitet hinsichtlich der Weltreise.

354. Übernimmst du häufig die Gesprächsführung?
Nein.

355. Welchem fiktiven Charakter aus einer Fernsehserie ähnelst du?
*seuftz* Alexis Carrington aus dem Denver Clan, oder Waldorf & Stetlar aus der Muppetshow?

356. Was darf bei einem guten Fest nicht fehlen?
Musik und Wein.

357. Fällt es dir leicht, Komplimente anzunehmen?
Nein.

358. Wie gut achtest du auf deine Gesundheit?
Besser als noch vor ein paar Jahren.

359. Welchen Stellenwert nimmt Sex in deinem Leben ein?
Auch wenn ich nicht liiert bin will nicht heißen das ich im Zölibat lebe. Ich denke dass ich im gesunden Mittelfeld stehe.

360. Wie verbringst du am liebsten deinen Urlaub?
Am Meer, in der Sonne, wo es warm ist.
Mit Skiurlaub kann ich nichts anfangen.

In den Cevennen Tag 9: Tagesausflug in eine Tropfsteinhöhle und zu Pferden.

Nur um das einmal kurz klarzustellen.
Den Urlaub verbringe ich mit der A. und der N. Wir sind zu dritt. Die N. und ich sind eigentlich zu Gast bei der A. Das Ferienhaus gehört den Großeltern der A.

In vielen Ländern, auch in Luxemburg, wurde der sogenannte Plan Canicule ausgerufen. Hier im Département der Lozère, in dem ich zur Zeit bin läuft das wegen der Hitze schon ein wenig länger. Aber langsam wird es auch mir fast zu viel. Mit einer konsequenten Tagestemperatur von 36/37 Grad…. Auch die Mückenstiche, von denen ich für gewöhnlich verschont bleibe. Gestern gingen die Viecher mir an den Kragen.

Die A. liegt mir und der N. schon seit gefühlten Jahrhunderten in den Ohren (eigentlich sind es Wochen) dass sie endlich ein einiges Pferd haben will. Das Pferd das sie zu Zeit betreut ist nicht ihres, (ich hatte es schon einmal abgelichtet) und sie will, nach langer Überlegung und Kostenkalkulation, ihr eigenes haben.

Sie hatte schon vor dem Urlaub eine Züchterin ausgemacht die genau die Rasse hat die sie haben will und knappe zwei Stunden Autofahrt von hier entfernt ist. Es sind Menorquiner Dressurpferde. Ich musste mir vorab gefühlte 3000 Fotos von Pferden ansehen. Was tut man nicht alles aus Freundschaft… Ich mag Pferde aber ich bin kein Pferdenarr.

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Gestern fuhren wir also dorthin und um den Tag etwas aufzulockern besichtigten wir davor die Grotte des  Demoiselles, die ich 2014 mit dem M. besichtigte, als wir noch ein Paar waren. Wie beim letzten mal auch fuhren wir mit einer Drahtseilbahn in den Berg hinein.

Die Tropfsteinhöhle ist seit 10.000 Jahren nicht mehr akitv, da sie kein Wasser mehr führt. Entdeckt wurde sie von dem Schäfer Petit-Jean der auf dem Berg in eines seiner Schafe verlor und es irgendwo tief unter der Erde bläcken hörte. Er stieg in das Loch hinab und fand die Höhle.

Es gibt ein paar kleinere Nebenhöhlen und ein riesige Höhle, die auch noch als Kathedrale bezeichnet wird.  Auf den Fotos kann man sie in ihrer Gesamtheit  nicht einfangen, dazu bräuchte es eine bessere Kamera als nur ein iPhone.

Man darf keine Höhenangst haben sonst kann man die Höhle nicht durchschreiten.  Bei einem deutschen Besucher versagten die Beine als er ganz oben in der Kathedrale stand und er musste umkehren.

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Anschließend ging es dann los zu der Züchterin.

Ich lernte an den Tag so viel über Pferde wie nie davor. So war ich sehr stutzig als ich sah, dass die Pferde braun sind und nicht schwarz. Das kommt daher dass die Züchterin sie im Freien hält, und das Fell durch die Sonne aufhellt.
Auf Menorca werden die Hengste im Sommer nicht auf die Weide gelassen, da sie durch die Sonne ausbleichen könnten und nicht mehr so schön schwarz wären. Ein absolutes Unding wie ich finde.
Menorquiner sind sehr schöne Tiere, sehr gelassen und ruhig, fast pragmatisch und lernen schnell.
Die A. war hin und weg. Erstaunt war sie vor allem über kleine Größe. Ihre durchschnittliche sogenannte Stockgröße ist nur 160 cm, das für die A. ideal wäre denn sie ist auch nur 163 cm groß. Wir besichtigten zwei Pferde die für den Verkauf in Frage kämen. Beides sehr schöne Tiere.
Das zweite Pferd das wir sahen war sehr jung und noch nicht eingeritten. Doch was die Züchterin dann tat, war ein kleine Sensation:

Da das Pferd in einer Weide stand wo man es nicht so gut betrachten konnte nahm sie raus und stellte es mitten auf die Straße in dem kleinen Dorf. Es war gottlob sehr wenig Verkehr. „Weißt du, sagte sie zu der A., ich habe keine tausend Geheimnisse was das Einreiten angeht.“ Dabei stellte sie sich auf die kleine Mauer und stützte sich ein paar mal auf den Rücken den Pferdes, damit es den Druck spürt.  Keine zwei Minuten später saß sie auf dem Rücken. Mitten auf der Straße. Ohne Sattel. Die A. war platt.  Die Züchterin bat mich ein Foto von ihr zu machen, da sie auch selber erstaunt war wir gut Pferd reagierte.

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Wir fuhren den langen Weg zurück in die Cevennen und machten noch kurz halt in dem kleinen Nachbardorf Chamborigaud in dem Restaurant „Les Cevennes“

Wir waren müde, ein Wort gab das andere, und wir bestellten blauen Wein. Die Besitzerin machte den Spaß mit.

 

In den Cevennen Tag 8: Das zerbrechliche Restaurant

Früh am Morgen zog ich los zum Konditor ins Nachbardorf und kam mit frischen Croissants und einer Zitronentarte als Geburtstagskuchen für die A. zurück. Sie freute sich sehr.

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Am Nachmittag dann ging es noch einmal zu dem nächstgelegenen Wasserbassin, weil die Hitze wieder derart zuschlug dass man etwas anderes gar nicht Betracht ziehen konnte. Seltsamerweise ist es dort immer um einiges kühler als sonstwo und ein Sprung ins 20 Grad kalte Wasser kühlt gehörig ab.

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Ich verbrachte den Rest Nachmittages am Wasserloch mit Lesen einen neuen Buches von Alan Bradley, der die Flavia de Luce Serie schreibt.  Vor ein paar Tagen erschien den 9. Band auf Deutsch.

Ich entdeckte Flavia de Luce vor ein paar Jahren als ich auf der Suche nach ordentlich gesprochenen Hörbüchern war.  Bei Hörbüchern ist es zumindest für mich so, dass alles steht und fällt mit den der das Buch einliest. Da ich die Stimme von Andrea Sawatzki sehr mag, schaute ich mich um was sie denn noch so alles eingelesen hätte und fand drei Bände der Flavia Serie.
Zu Anfang denkt man, dass es eine Kinderbuch Serie sei, denn die Hauptprotagonistin ist gerade mal zwölf Jahre alt. Doch ich denke dass sie eher für Jugendliche ab 14 wenn nicht älter geeignet ist. Denn die jüngste Beschreibung einer Wasserleiche im 9. Band ist nicht ohne. Zudem sind die Kriminalgeschichten bisweilen sehr komplex.

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Am Abend hatte die A. in ein Restaurant geladen in dem wir letztes Jahr schon einmal waren und das uns sehr gut gefallen hatte.
Das Hotel Balme in Villefort
Wenn man es googelt findet man u.a. auch alte Postkarten mit den vorigen Besitzern des Hotels und zahlreiche Fotos mit dem Speiseraum.
Wir speisten wie Gott in Frankreich die Könige. Leider habe ich es verpasst die Teller abzulichten, doch ich versuchte ein wenig die Stimmung des Ortes einzufangen:

Der  Ort hat etwas altmodisches melancholisches, fast zerbrechliches. Die Besitzerin und Köchin Cécile Bechard erkannte mich vom letzten Jahr. Sie ist das kleine Juwel das alles zusammenhält. Die Gäste sind alle in einem Stimmungsmodus der nur als freundlich und herzlich bezeichnet werden kann. Es fällt kein böses Wort und man fühlt sich einfach … glücklich. Manchmal braucht es nicht mehr als das.

Das Dessert am Ende war eine Variation von verschiedenen Kastanien Nachspeisen und da man mitbekommen hatte dass die A. das Geburtstagskind ist, stand eine Kerze auf ihrem Teller.
Und das Dessert kam auf Glastellern, *Augenzwinker nach München zur Kaltmamsell*

 

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