Die, die schon etwas länger hier mitlesen, wissen dass ich London mag und mindestens einmal im Jahr versuche herzukommen.
Doch dieses Mal nicht alleine. Ich war mit C. , der zu meiner großen Überraschung London bis dato nicht kannte. Höchste Zeit also das zu ändern.
Tag 1 (Freitag)
Mit einiger Verspätung kamen wir an, weil es Luxemburg schneite und die Startbahn für eine Weile geschlossen werden musste. Somit war der halbe Nachmittag futsch, den ich mit einer Visite in Kensington verplant hatte. Unser Hotel war der Strand Palace den ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Wir wanderten also noch ein wenig durch Covent Garden und für jemand der London nicht kennt sind das schon tausend Eindrücke die erst mal verdaut werden müssen. Da ich keinen Tisch im Restaurant NOPI bekommen hatte, gingen wir stattdessen ins Waldorf Hotel essen. Sehr lecker und ausgesprochen günstig für ein Hotel dieser Klasse. Wir planten den drauf folgenden Tag in aller Ruhe und mit einem ganz außergewöhnlichen Highlight.
Tag 2 (Samstag)
Wir starteten den Tag in Kensinghton mit einer Visite von einem mir neuentdeckten Make-up Laden, der wirklich sehr gut sortiert ist. C. wollte unbedingt zu Harrods, das nun echt nicht mein Geschäft ist. Es ist zu groß, zu viel Auswahl und ab einer gewissen Uhrzeit zu viele Menschen die hindurch wandern als ob es ein Museum wäre. Ich fand aber dort ein Parfüm das ich schon sehr lange nicht benutzt habe und schlug zu…. Nun ja. Anschließend fuhren wir zurück um eines meiner absoluten Lieblingsgeschäfte einzukehren; Fortum & Mason. Der Laden verführt mich jedes mal zum ungezügelten hemmungslosen Shopping. Am späten Nachmittag gab dann es Tee. Aber nicht irgend wo, sondern im Savoy.
War Tee mag, sollte sich das einmal im Leben gönnen. Tee im Savoy mit all den kleinen Sandwiches und Teegebäck und und und… Es ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Und so sah der Tisch aus:
Abends wollte der C. sich dann doch ein Show ansehen und ich sah zu meiner großen Freude nochmal Kinky Boots.
Tag 3 (Sonntag)
Der Himmel war strahlend blau als wir aus dem Hotel kamen um einen großen Sparziergang entlang der Themse zu machen. London zeigen beinhaltet aber auch für mich dass ich versuche neue Dinge zu entdecken. So ging es mit der Tube zur London Bridge, wo seit 2012 das höchste Gebäude Londons steht, The Shard.
Frühstück gab es in einem richtig tollen Laden, nicht weit von Shard, gleich neben dem Borrough Market (der seltsamerweise Sonntags geschlossen ist) der sich The Breakfast Club nennt. Wir mussten eine kleine Weile anstehen bis wir einen Tisch bekamen, aber es hat sich echt gelohnt.
Anschließend ging es dann auf den Shard ins 75. Stockwerk. Der Eintritt verschlug mir fast die Sprache: Satte 31 Pfund pro Kopf. Die beiden Fahrstühle die uns hoch fuhren, rasen mit einen atemberaubenden Tempo. Die Aussicht ist der absolute Wahnsinn.
Wir gingen an der Themse vorbei in Richtung Tate Modern. Kurz vor der Tate Modern befindet sich das Shakespeare Globe Theater. Man kann es besichtigen und es laufen auch Vorstellungen, im Winter allerdings in dem neuen Anbau, dem Wanamaker Theater. Der C. entschloss sich spontan zu fragen ob es noch Karten für die 14:00 Uhr Vorstellung gäbe und es gab tatsächlich welche. Wir bekamen zwei tolle Plätze im Lower Circle für A Winter’s Tale. Der Saal wird übrigens nur von Kerzen beleuchtet, was ein unglaubliche Atmosphäre erzeugt. Folgendes Foto konnte de C. nur machen, als die Platzanweiserin nicht aufpasste.
Ich muss gestehen dass mich das Stück mit Shakespeare versöhnt hat. Ich hatte Angst dass ich nicht mal die Hälfte des Textes verstehen würde, aber ich verstand viel mehr als ich mir zugemutet hatte. Meine letzten Erfahrungen mit den großen Schriftsteller waren nämlich nicht die Besten. Doch in diesem Stück stimmt wirklich alles. Großartige Schauspieler deren Spiel so unter die Haut geht, dass man kaum zu atmen wagt. Die drei Stunden vergingen wie im Flug. Abends fuhren wir dann noch in die Brick Lane und speisten aufs köstlichste bei einem der zahlreichen Inder.
Und am Montag Morgen saßen wir im Flieger und es ging zurück. Wie immer viel zu kurz.