Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Joël (Seite 10 von 38)

Zwischen Lachen und Weinen

Wo fange ich an?

Zur Zeit vollführt mein Leben ein Spagat der weiter nicht sein könnte.

Es ist der erste wirklich schöne Tag in Luxemburg. Die Sonne scheint. Ich schlendere durch die City lasse es mir gut gehen. Ich begegne vielen Bekannten und Freunden. Es ist einer dieser Nachmittage an denen ich einfach nur glücklich bin. Ich sitze in einem meiner neuen Lieblingscafés. Das Café ‘ Beim Renert’ hat eine tolle Terrasse zum sehen und gesehen werden. Das macht es natürlich sehr spannend. Ich weiß nicht warum, aber der Apérol Spritz ist dieses Jahr irgendwie das Getränk das mir am besten schmeckt. Ich begegne Freunden. Es entstehen interessante Gespräche. Einer meiner Lieblingsregisseure schaut vorbei… Etwas später schlendere ich weiter in die Brasserie Schuman. Ich grüße hier und da und sehe Bekannte wieder die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. Ein wunderschöner Nachmittag und Abend.

Und dann gibt es die andere Seite.

Ich setzte mich ins Auto und fahre in den Norden von Luxemburg in ein Pflegeheim das hoch oben auf einem Hügel liegt. Früher war es mal ein Sanatorium. Die Tane liegt im Bett. Ihr geht es nicht gut seit der Bronchitis, die anschließend in eine Lungenembolie umschlug. Sie liegt im Bett und schaut durch mich hindurch. Es dauert ein Weile bis sich mich erkennt. Und dann bin ich mir noch nicht so sicher ob sie es wirklich tut. Sie leidet schon seit Jahren an Alzheimer. Ihr Arzt sagte mir ich sollte mich auf das Schlimmste gefasst machen. Sie ist die Letzte nahe Verwandte die ich habe. Wenn sie stirbt ist keiner mehr da. Ich hatte Zeit genug um mich an den Gedanken zu gewöhnen, doch ist es heftiger als ich dachte. Sie hat heute Geburtstag. Sie wird 79. Als ich dort ankomme schläft sie. Heute morgen sei sie etwas lebhafter gewesen, sagt die Krankenschwester, und sie hätte sich gefreut als sie ihr gesagt hätte, dass ich komme. Die Tante schlägt ein wenig die Augen auf und schaut wieder durch mich hindurch. Sie spricht kaum noch. Sie reagiert nicht weiter als ich zum Geburtstag wünsche. Ich hatte ihr beim letzten Mal eine große Portion Eis versprochen. Es ist so ziemlich das Einzige was noch isst. Doch da sie so schlaftrunken ist werde ich ihr das Eis nicht geben können. Sie sieht abgemagert aus. Es sind nun über 2 Wochen dass sie nicht mehr richtig isst. Ich bleibe noch ein wenig, halte ihre Hand und gehe wieder.

Ich glaube nicht dass sie mitbekommen hat dass ich da war.

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EM Filmfestival

Ich habe vor Jahren mal eine Kampagne gegen die Fussball WM gestartet und jeden Tag ein Kurzfilm gepostet. Damals gab es ein tolles Projekt von dem holländischen Schauspieler Rutger Hauer, das er auf YouTube gestartet hatte. Man konnte auf seinem Kanal Kurzfilme einstellen. Dort hatte ich wunderschöne kleine Perlen gefunden aus allen Bereichen, sei es Doku, Animation oder Feature.

Ich schreib damals am 11 Juni 2010:

… es wird meine kleine Gegenoffensive zu dem Fußballwahn sein der in den kommenden Tagen die Welt beherrschen wird. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Fußball. Es interessiert mich nur nicht und ich kann mich auch nicht dafür begeistern, so sehr ich mich auch in den letzten Jahren angestrengt habe. Ich finde es lächerlich wenn 22 gestandene Mannsbilder einem Ball nachrennen.

Der Abschnitt hat nach wie vor seine Gültigkeit, mit Ausnahme dass es diesmal “nur” eine EM ist.

Also werde ich ab dem 10. Juni wieder jeden Tag ein Film einstellen. Ich kann mich erinnern dass es sehr zeitaufwendig war (schließlich muss ich sie vorab sichten), doch der Zuspruch war groß.

Übermorgen geht es los.

An einem Sonntag Nachmittag

Ein Besuch im Pflegeheim stimmte mich sehr traurig.

Ich konnte und wollte so nicht nach hause gehen. Wenn ich mich in solchen Momenten verkrieche wird es nicht besser. Also setzte ich mich auf eine Terrasse auf der Place de Paris. Ich wollte ein wenig die Sonne genießen, die in den letzten Tagen so selten zu sehen ist. Doch es war nicht von Dauer.

Und während sich eine gewaltige Donnerwolke entlud schien die Sonne.

Ich fand dabei ein kleines lustiges Detail auf einem Balkon hoch oben über dem Platz.

Näher konnte ich es nicht heran zoomen. Auf dem Geländer platzierte der Bewohner ein paar falsche Raben um der Taubenplage Herr zu werden. Sie sehen von weitem wirklich täuschend echt aus. Ich frage mich ob der Trick auf Dauer funktioniert.

Samstag Abend und ein Lieblingsfilm

Einer meiner absoluten Lieblingsfilme als ich ein Teenager war. Ich wusste nicht dass Netflix ihn im Programm hat.

Na, weiss jemand aus welchem Film das Bild oben ist?

Nachtrag: Und ich war sehr überrascht und erfreut, dass der Film nicht schlecht gealtert ist. Man kann ihn sich immer noch ansehen. Und das Zitat von David Bowie am Anfang hat immer noch seine Gültigkeit.

Wie ein altes Fotoalbum

Gestern Abend kramte ich in der alten Mappe mit den CD’s die ungeöffnet von alten in das neue Auto transferiert wurde. (Ach ja, ich habe ein neues Auto..) Ich hatte sie mindestens drei bis vier Jahre nicht geöffnet. Die Mappe lag meist auf dem Rücksitz oder rutschte unter die Vordersitze. Aus den Augen aus dem Sinn. Es ist Musik aus der alten Heimat vom alten PC, zu einer Zeit als ich noch kein iPhone besaß, das Auto kein Bluetooth hatte und ich MP3 Listen auf CD brannte.

Als ich gestern das Auto in die Tiefgarage fuhr, viel die Mappe mir die die Hände. Ich schaute auf die einzelnen CD’s und es war, als ob ich durch ein altes Fotoalbum der letzten zehn Jahre blätterte. Selbstgebrannte CD’s die ich von Freunden geschenkt bekam, (wie früher Mix Kassetten in den 80’ern) CD’s mit Songs die ich völlig vergessen hatte. Ich schob eine davon in den Player. Christopher Cross sang:

And I’ll
Never be the same without you here
I’ll live alone
Hide myself behind my tears

Und ich dachte an meine Tante, die mich beim letzten Besuch in einem lichten Moment fragte, ob ich denn versorgt sei, ob ich genug Geld hätte. Seit ein paar Tagen ist sie bettlägerig und es sieht gar nicht aus. Ich konnte nur nicken und stumm die Tränen hinunter schlucken.

Das Original ist von 1979. Hier die Version von 2008 aus den Café Carlyle Sessions

 

White Nation – Eine Party in Luxemburg

Als ich heute Abend hörte, dass in Kürze eine Party in Luxemburg stattfindet, die sich ‘White Nation’ nennt, dachte ich…. WTF!!!

Es gibt in der City schon seit etlichen Jahren ein Club der sich White nennt. Ich bin dort schon mehr als einmal versackt, bis in die frühen Morgenstunden. Es war schön, es war heftig, vor allem am berüchtigten Tag danach.
Nun eröffnet, so wurde mir berichtet, der Sohn des Besitzers, einen neuen Club in einem kleinen Ort im Süden des Landes, in Foetz, mit dem gleichen Namen und die erste Party nennt er White Nation.

Ich unterstelle grundsätzlich niemandem etwas. Aber bei dem Namen hat der Sohn entweder nicht mehr alle Tassen im Schrank oder es ist ein Rechtsradikaler von der übelsten Sorte.

Let’s google White Nation, shall we?

Der Begriff White Nation kommt aus den Staaten und bezeichnet einen Staat … in der die weiße Rasse die Vorherschaft (White Supremacy) hat und anderen menschlichen „Rassen“ prinzipiell überlegen ist und dass diese Überlegenheit faktisch verteidigt werden müsse. Der Ausdruck ‘White Supremacy’ dient als Sammelbezeichnung für eine Vielzahl rassistischer ideologischer Systeme, darunter auch die Nationalsozialistische Rassenlehre und die Rassenideologie im südafrikanischen Apartheids-Regime…

So zu lesen bei Wikipedia hier.

Ich würde es verstehen wenn der besagte Sohn nicht die geringste Ahnung von Computern und Internet hätte und somit auch nicht weiß was Wikipedia ist. Das glaube ich aber nicht. Zumindest hat er es fertig gebracht eine eigene Facebookseite zu erstellen mit eingebettetem Bild.

 

Soll ich noch ein paar Spitzen loslassen, oder reicht das für heute?

Gëlle Fra – Eau de Parfum

Ich kannte den Duft bis dato nicht. Ich, ein Parfumfreak, immer auch der Suche nach einem etwas außergewöhnlichen Duft den es nicht in jeder x-beliebigen Parfümerie zu kaufen gibt. Wieso ich die Gëlle Fra, das erste luxemburgische Parfum, nie auf dem Radarschirm hatte ist mir ein Rätsel.

Und leider, leider, leider wird es nicht mehr hergestellt. Ich habe eine der letzten Flaschen auf einem Stand während dem Marionettenfestival in Tadler bekommen.

Gëlle Fra ein richtig toller Duft, der sowohl für Männer wie für Frauen durchgeht.  Die Kopfnote ist sehr frisch und riecht nach Lohe. Anschließend folgen holzige Düfte und Weihrauch, die das ganze sehr schön abrunden.  Und er hält richtig lang was bei heutigen Düften eher selten vorkommt.

Vielleicht hilft es ja wenn man die Damen und Herren der Bléi vum Séi anschreibt…

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Wenn die Realität zuschlägt

… kommt es mir so vor als ob mein eigenes Leben ein stetiger Traum ist.

Sie ist meine einzige richtige Tante.

Onkel hatte ich nie. Mein Vater hatte keine Geschwister; meine Mutter nur eine Schwester, die kinderlos geblieben ist. Cousins sind somit auch keine vorhanden. Seit ein paar Jahren habe ich ihre Vormundschaft übernommen. Sie hat Alzheimer und ist im Pflegeheim.

Ich hatte schon mal von ihr berichtet in diesem Beitrag.

Es steht seit ein paar Tagen gesundheitlich gar nicht gut um sie…

Ich fand im ein Foto von ihr zusammen mit meiner Mutter und einem etwas bekannteren Herrn, Werner O. Feißt. Es wurde während einer organisierten Reise der Sendung Was die Großmutter noch wusste gemacht, die das Fernsehteam vom SWR und die Zuschauer nach Kreta führte. Es waren glücklichere Tage…

Ein neues altes Bier

Den Radler gibt es schon ewig. In Luxemburg nannte man das bis dato Panaché, so wie in Frankreich. Warum die Dieckircher Brauerei jetzt den deutschen Namen dafür genommen hat, weiß kein Mensch. Gestern bekam ich eine Minidose im Café Bovary zum probieren und ich muss sagen, dass das Zeug mir sogar schmeckt, weil es nicht so süß ist wie von vielen anderen Brauereien, die den Mix herstellen.

Macht mich aber nicht zum Biertrinker. Wein ist und bleibt mein Liebling.

Foto des Tages

Eine Collage?
Eine Zusammenstellung?
Ein Gebinde?

Der Anthurium auf dem Fensterbrett wurde von vertrockneten und gelben Blättern befreit. Das was ich herrausschnitt stellte ich dann noch einmal zusammen.

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