Am Morgen sehr früh wach geworden. Es war kurz nach 5:00 Uhr. Ich hatte einen Fehler gemacht und hatte mir gestern dann doch sehr spät noch einen doppelten Espresso gegönnt, der mich sehr unruhig schlafen ließ. Selbst schuld. Ich las ein wenig und schlummerte dann aber wieder weg bis um 8:00.
Ich bloggte den Tag in seiner Ausführlichkeit weg, weil es ein WMDEDG Tag war. Anschließend bereitete ich die Mopntagsfrage vor.
Es war überhaupt ein Tag der Ruhe und Gelassenheit die ich selten habe, weil immer irgendwas ansteht. Anstehen tat nur eine Nachmittagsvorstellung von Midsummer. Einmal Schönschmicken und Schönfrisieren und einmal Verwegenschminken mit verwischtem Augenmakeup und Augenbrauennarbe.
Anschließend gönnte ich mit einen Drink im Renert auf der Terrasse der Sonntags jetzt auch geöffnet hat und, zumindest nach deren Aussage auch weiterhin, im Sommer offen bleibt.
Ich überflog die Tageszeitungen der letzten Tag, weil ich dafür keine Zeit hatte. Später gesellte sich die A. mit Blue dazu und die C. sowie dem A. (irgendwann muss ich mir etwas anderes einfallen lassen, als die Anfangsbuchstaben der Vornamen. Ich habe zu viele Bekannte und Freunde deren Namen mit A. anfangen)
Es gab noch einen letzten Absacker bevor das Renert schon um 20:00 schloss.
Früh ins Bett.
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Ich mag Rhabarber aber keine Mathematik. Was passiert wenn man beides verbindet? Es passieren wunderschöne visuelle Dinge. (Scrollt durch die Drukos, da kommen auch noch ein paar schöne Beispiele))
Ich hatte den Post schon fast fertig als mich an den Aufruf von Frau Brüllen erinnerte: Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Also schreib ich alles etwas ausführlicher und fügte hier und da noch ein bisschen etwas dazu.
Die dunklen Wolken am Morgen sahen nicht einladend aus mich auf den Markt zu begeben, doch so kurz vor Mittag ging ich dann doch. Die A. begleitete mich mit Blue, die ja nichts lieber tut, als durch die Stadt zu wandern. Zwischendurch rief die K. an, sie hätte einen Tisch im Renert bekommen. Später gesellte sich doch der J. hinzu und es wurde ein lustige Runde, obwohl es feucht und nicht sooo warm war.
Ich war am Abend auf einen Geburtstag eingeladen, und hatte immer noch keine Idee hatte was einem Mann mit 49 schenken soll, der in prinzipiell alles hat. Dann erinnerte ich mich dass es einen Laden in der Innenstadt gibt, der nur luxemburgische Produkte führt und ich erinnerte mich an eine Schnapsflasche die die A. mal dort gekauft hatte. Hondsaarsch Drëpp . Auf deutsch hat sie überraschenderweise in manchen Regionen den gleichen Namen; Hundsärsch Schnaps. Wiki klärte mich auf: es ist ein Mispelgewächs.
Am Nachmittag legte ich noch einmal für ein kurze Stunde hin, da die Müdigkeit zuschlug.
Der P. hatte ins Podenco geladen, über das ich schon vor ein paar Tagen berichtet hatte. Es gab Tapas a gogo. Ich konnte sie gar nicht schnell genug ablichten, Sobald die nächsten auf dem Tisch standen, griffen alle zu.
Ich lernte P.’s Schwester kennen, die mir auf Anhieb sehr sympathisch war. Wir redeten lange über die Häuserrenovierung und ich konnte ihr ein paar Tipps geben, da ich in dem Bereich auch schon einiges an Erfahrung habe. Dann kam der obligate Geburtstagskuchen.
Sehr spät wurde es nicht da die Restaurants alle um 22:00 schließen müssen, doch das hat ja, ab dem 13 Juni endlich ein Ende.
Bis zum Zapfenstreich um Mitternacht war noch Zeit für einen Absacker bei P. zuhause und um genau 5 Minuten vor fuhr ich daheim in die Garage.
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Durch die Feier hatte ich die No Art Sendung nicht gesehen. Bitte schön! Mit Nathalie Ronvaux ( hier im Blog die N.) als Gast.
Der Tag begann früh mit einem letzten Termin bei Chiropraktiker, der mich noch einmal auseinander und neu zusammen setzte. Inzwischen weiß ich dass die Nachwehen erst am Folgetag beginnen also versuchte ich das Meiste heute zu schaffen. Der Mann wirkte Wunder an meinem Arm. Auch wenn ich hier nur selten über Wehwehchen schreibe,; ich hatte seit Wochen schon einen Schmerz im rechten Ellenbogen, wo jeder mich davon überzeugen wollte, dass es eine Sehnenentzündung sei, woran ich aber nicht glaubte. Also versuchte ich es beim Chiro, zu dem die N. regelmäßig geht, wegen ihrem Knie. Und er meinte auch dass es nicht vom Ellenbogen herrührt sondern von einer Verspannung im Nacken und Halsbereich. Das überzeugte mich, weil ich schon so schlimme Verspannungen im Nacken hatte dass, sie zu einem gewissen Zeitpunkt mein Gleichgewichtszentrum in Ohr störten. Ich kann mich noch sehr gut an all die Tests erinnern wo ich mit dem Kopf von einer Seite zur anderen schleuderte, was aber zu keinem Ergebnis führte…
Ein kurzer Abstecher zum Bovary zum Mittagstisch. Anschließend in die Innenstadt um auf eine leider erfolglose Jagd nach Permierengeschenken zu gehen. Stattdessen landete ich in ein Laden, den ich noch nie betreten hatte und bestellte etwas, mit der Ausrede dass ich mir selbst ein Geschenk mache zu meinem diesjährigen Schnapszahl Geburtstag. Ob ich wirklich für meinen Geburtstag haben werde, weiß ich nicht und man konnte mir in Laden auch keine genaue Angaben dazu machen. Die Chancen dass es ein Weihnachtsgeschenk werden wird, sind weitaus größer.
Noch einmal schnell die Wohnung zum Umziehen und dann ging es schon ab in die Generalprobe. Ich möchte meinen Luxi Lesern das Stück noch einmal wärmstens empfehlen. Es sind nicht sehr viele Vorstellungen geplant, und wer gerne einen unbeschwerten Moment verbringen möchte mit viel Gelächter und englisch versteht, sollte sich ranhalten.
Recht früh zu Bett.
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Das mit Nachwehen war mir klar. Welche es ein werden war aber nicht klar. Und seltsamerweise war es das linke Bein.
Am Nachmittag dann die erste Anprobe des neuen Anzugs, den ich ja bekomme weil ich mich als Modell zur Meisterprüfung zur Verfügung gestellt habe. Oh, er wird wunderbar werden. Die Versuchung war groß ein Foto hier einzustellen. Doch ihr werdet ihn erst sehen wenn er fertig ist.
Am Abend dann die Premiere von Midsummer. Es ist die kleinste Produktion die ich betreue dieses Jahr, aber dafür eine der schönsten. Zum einen finde ich dass das Stück nicht nur gelungen, sondern wir haben nicht einen sogenannten faulen Apfel in der ganzem Crew. Somit war auch die kleine improvisierte Feier unter uns (mit Freunden und Bekannten geht ja noch nicht) am Abend sehr lustig und ausgelassen.
Viele haben ja bei der zweiten Impfdosis ein paar Nebenwirkungen. Ich machte das keine Ausnahme. Als ich erwachte, fühlte ich mich zwar einigermaßen fit, aber als ich mich dann bewegte, hatte ich Gliederschmerzen. Nichts was ich nicht schon gehabt hätte, nach einem überlangen Arbeitstag mit anschließender Feier und ein wenig zu viel Alkohol. Ich war dankbar, dass der leicht wummerende Brümmschädel, ausblieb. Ich nahm vorsorglich eine Schmerztablette, wie man mir im Impfzentrum angeraten hatte, dann dürfte das alles nicht so heftig werden. Interessanterweise spürte ich am Tag nach dem Pikser erst die Einstichstelle im Oberarm.
Nach ein bisschen Wohnung aufräumen und Wäsche, machte ich mich auf in die Innenstadt wegen Einkäufen für die Theateraufführung.
Zu meinem Erstaunen fand ich genau das was ich suchte. (Sephora erstaunt mich manchmal doch)
Im Renert wo ich den Mittagstisch wahrnehmen wollte, war die Küche geschlossen, da der Koch in Quarantäne ist, wegen Kontakttracing. Tja, auch wenn ich oben über kommende Lockerungen geschrieben habe und unsere Zahlen verschwindend gering sind, vorbei ist es noch lange nicht.
Also ging ich dort hin wo ich schon sehr lange nicht mehr war; in die Brasserie Guillaume. Ich hatte letzte Sommer darüber berichtet, wie lecker und wie irreal teuer es war.
Aber eines muss man ihnen lassen. Es ist IMMER über die Maßen lecker und sie verwenden nur Spitzenqualität. Der Thunfisch war allererste Sahne.
Es ist übrigens das einzig mir bekannte Lokal, das den Pavolva auf der Speisekarte hat. Meines Wissens wird er sonst nirgends in der Stadt angeboten. Zudem ist es das National Dessert in Australien und Neuseeland und wer hier schon länger mitliest, weiß warum ich das bestellte. Und er sah spektakulär aus! Was für eine riesige Portion!!!
Anschließend war mir ein bisschen schlecht, weil ich mich total überfressen hatte. Kein Wunder bei dem Monster Nachtisch.
Ich schleppte mich nach hause wo ich mich kurz hinlegen wollte, bevor ich ins Theater musste, doch die Putzhilfe war am wüten und so wurde nichts daraus. Inzwischen hatte auch die Impfung mit voller Wucht zugeschlagen und ich fühlte mich wirklich krank. Alle typischen Symptome einer Grippe. Vor allem Gliederschmerzen und eine belegte Stimme, so als ob ich Schnupfen, Halsweh und Husten hätte, was aber nicht der Fall war. Sehr seltsam. Hinzu kam eine bleierne Müdigkeit.
Im Theater dann bat ich darum früher gehen zu dürfenn, da ich nicht weiter gebraucht wurde und die Abschlusskritk nicht unbedingt brauchte.
Früh zu Bett.
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Das Moby mal ein Album bei dem Deutsche Grammophon Label herausbringen würde, hätte auch niemand gedacht. Mit Reprise hat er seine großen Hits verklassischt. Ich habe das Album nur zum Teil durchgehört, und ich bin sehr angetan. Überhaupt finde ich dass Moby eine recht interessante Persönlichkeit ist. Seine Biografie (der erste Teil erschien 2016, 2019 kam der zweite Teil), steht schon eine Weile auf meiner Liste.
Wieder so ein Tag an dem ich morgens wieder alles bewusster machte als sonst, das war schon beim ersten Pikser so. Zum Teil aber auch, weil ich heute eine Aufzeichnung von No Art mit der N. als Stargast habe.
Überpünktlich um kurz nach 11:00 trat ich im Impfzenrtum an. Diesmal spürte ich nicht mal den Einstich. Ich diskutierte mit der Ärztin/Krankenpflegerin über Schokolade, weil sie keine mag. (Die Abneigung gegen Schokolade , wurde das schon wissenschaftlich erforscht? Ist das ein Gendefekt? Oder ist das heilbar?)
Ich fragte bei Twitter nach:
Mit einem Menschen diskutiert, der keine Schokolade mag. Wurde das schon wissenschaftlich erforscht? Ist das ein Gendefekt? Oder ist das heilbar?
Anschließend im Sauseschritt zur Corniche wo die Sendung aufgezeichnet wurde. Am Samstag seht ihr das Resultat.
Durch das herrliche Wetter zurück durch den Park in die Wohnung:
Und dann ab ins Theater in dem alles wie am Schnürchen lief. Da die Probe früher war, war ich schon kurz vor neun Uhr wieder draußen und plötzlich merkte ich, dass ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Da ich so früh schon zur Sendung da sein musste, war keine Zeit gewesen etwas zuhause zu essen oder einen Mittagstisch irgendwo wahrzunehmen.
Im Chinese King gab es Hühnchen Satay.
Die Terrasse ist nicht die schönste aber die Speisen sind wirklich immer einwandfrei und ich bin heilfroh dass sie die schwierige Zeit der Schließung überstanden haben.
Da ich am Dienstag in einer No Art Sendung mitmache musste ich mich heute dafür ein wenig vorbereiten. Ich werde eine 500 Seiten Starke Schwachte vorstellen. Mehr darüber morgen.
Gegen halb zehn hatte mein Gefährt ein Termin in seinem ureigenen Wellnesscenter. Also musste ich notgedrungen mit hin. Eine Innen- und Außenreinigung war bitter nötig.
Währenddem sich das Gefährt hegen und pflegen ließ, ging ich hinüber zu meinem Supermarkt des Vertrauens, an dem auch ein kleines Restaurant angeschlossen ist. Dort gab es einen Becher Kaffee und ich setzte mich damit auf die Terrasse und schrieb schon ein wenig hier im Blog vor. Das Viertel an sich ist nicht spannend, denn es ist eine Gewerbe- und Industriezone in der zur Zeit viel abgerissen wird. Auch der Matratzenladen in dem ich mal Kunde für die kleine Wohnung war, ist nicht mehr da. Das ganze Gebäude sieht verlassen aus und wird sicherlich dem Bagger zum Opfer fallen. Dort fand ich aber zu meiner großen Überraschung eine Popup Gallerie von Valerius.
Darin ausgestellt werden die neuesten Bilder von Eric Mangen, der hierzulande kein Unbekannter ist.
Durch die großen Panoramafenster konnte ich das Foto oben machen, das fast so aussieht als ob ich die Ausstellung besucht hätte, doch sie hatte geschlossen.
Eric Mangen stammt aus dem Streetartbereich und hat sich hier vor allem mit Neonfarben ausgetobt. Es ist nicht so ganz mein Ding, aber wem es gefällt; die Gallerie ist am Wochenende nach Terminvereinbarung noch bis zum 16. Juni zugänglich.
Zum Mittagstisch fuhr ich fix in die Oberstadt zum Renert und anschließend ins Theater. Ich betreue dieses Stück zur Zeit, sah heute den ersten Durchlauf und war sehr begeistert. Haltet euch ran denn es gibt sehr wenige Plätze.
Am Abend bekam ich die Schlüssel der kleinen Wohnung zurück. Der R. der jetzt so lange dort war, zog aus, weil er mit seiner Frau eine größere Wohnung braucht wegen dem Nachwuchs. Doch er verlässt sie ungern, weil er dort, wie ich auch, sehr schöne Jahre verlebt hat.
Nichts treibt die Luxemburger so sehr um wie der überhitzte Wohnungsmarkt… Verwundern kann das nicht angesichts der astronomischen Preise, die auf dem Wohnungsmarkt inzwischen gefragt werden. Laut der Statistikbehörde Statec liegt der Durchschnittspreis eines Hauses im Kanton Luxemburg bei rund 1 350 000 Euro. Je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt, desto günstiger wird es zwar, aber im Landesdurchschnitt müssen Hauskäufer knapp 900 000 Euro berappen…
Für meine Luxi-leser nichts neues. Ich selbst kann mich mehr als glücklich schätzen dass ich Besitzer und nicht Mieter bin. Doch wollen das auch viele meiner Freunde und Bekannte werden und darum wandern viele ins nahe Ausland ab.
Der Spitzenreiter ist Frankreich mit aktuell fast 28000 Einwohnern aus dem Großherzogtum.
In meinem nahen Umfeld habe ich aktuell drei Menschen die das vor kurzem getan haben oder tun werden.
Ja, Luxemburg ist ein begehrenswertes Ziel, aber nicht um jeden Preis.
Jeden Montag stelle ich eine Frage, die ihr in eurem Blog beantworten könnt. Wie es dazu kam steht hier. An welchem Tag der Woche ihr das macht bleibt euch überlassen. Am Ende des Postings sammelt Mr. Linky die Einträge aus eurem und aus anderen Blogs und es wäre nett wenn ich mich verlinkt.
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Was war dein liebstes oder schönstes Ausflug- / Reiseziel als Kind /Jugendlicher?
Ein anderes Ziel ist Korsika, das meine Eltern heiß und innig liebten, seit ihrer Hochzeitsreise. In den darauffolgenden Jahren ging es immer wieder dorthin.
Das kleine Hotel du Pont in Porto in dem wir regelmäßig zu Gast waren. Das Foto machte ich im September 2006, auf meiner letzten Reise dorthin.
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Unten könnt ihr euren Link von eurem Post aus dem eigenen Blog eintragen. Mister Linky kann nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.
Es ist erstaunlich wie wenig Lust ich Sonntags zum Schreiben habe. Da am Montagmorgen ja immer die Montagsfrage erscheint, die sich zu meiner Freude immer größerer Beliebtheit erfreut (und damit auch der Druck steigt gescheite Fragen zu finden) ist es mir fast wurscht ob ich den Sonntag verblogge oder nicht.
Diesen Sonntag hatte ich mir fest vorgenommen NICHTS zu tun. Ein Anruf der N. mit einer freudigen Nachricht, die sie wahrscheinlich viel Mühe gekostet hat es uns bis jetzt nicht zu verraten. Die A. ,pragmatsich wie sie manchmal sein kann hatte gleich die üblichen Fragen gestellt. „Hast du vor zu heiraten?“ und „Bist du schwanger?“, konnte die N. jedoch getrost verneinen. Da aber alles noch nicht hieb- und stichfest ist, kann ich auch hier nicht mehr darüber schreiben, doch wenn es wirklich klappen sollte freue ich mich sehr für sie. Später bekam ich noch eine Einladung zu einem Geburtstag, auf die ich mich sehr freue.
Ich las weiter im Buch von Ralf Rothmann- Hotel der Schlaflosen. Doch zwischendurch musste ich immer wieder Pause machen, da die Kurzgeschichten es in sich haben. Interessant finde ich dass der Erzählstil von Geschichte zu Geschichte wechselt. Diese Wechsel lassen bisweilen eine seltsame Distanziertheit aufkommen, andere wiederum sind so nah und roh, dass man es kaum aushält. Allen voran die Erzählung ‚Hotel der Schlaflosen‘, die dem Buch den Namen gibt, schüttelte mich so sehr, dass ich froh war in dem Augenblick nicht alleine zu sein. Eines haben alle Erzählungen gemeinsam. Die Protagonisten gehen allesamt einen Schritt zu weit ins Verderben, in die Finsternis, in das Ungwollte, dass es kein Zurück mehr gibt. Von mir eine absolute Leseempfehlung, aber ihr seid gewarnt.
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Diesen Tweet schwirrte in der Timeline an mir vorbei:
Never thought about it before, but you know that famous picture of a bunch of construction workers sitting on a girder way up in the sky and having lunch? Well, here's the photographer who took that picture: Charles C. Ebbets. pic.twitter.com/wULrBM66vU
Ich habe mir weitgehend abgewöhnt Druckos zu lesen, weil ich mich dann sehr oft aufrege. Doch hier tat ich es und wurde belohnt. Es gibt eine komplette Doku über dieses berühmte Foto „Men at Lunch“. Der Mann auf dem Foto im Tweet ist nicht Charles C. Ebbets sondern Thomas Kelly. Das ändert aber nichts an dem Umstand dass das Foto Ebbets zugeschrieben wird, was durchaus sein kann, denn an dem besagten Tag waren mehrere Fotografen zugegen, die alle ihr Leben riskierten um ein gutes Foto zu schießen. Ein sehr schöne Doku, wenn zu Beginn auch ein wenig langatmig.
Fangen wir gleich mal mit dem Bild des Tages an das ich von der Terrasse des Wëllem aus schoss. Was für ein herrlicher Tag mit Wolken aber auch auch jeder Menge Sonne und KEIN Regen!
Ich hatte mir morgens etwas mehr Zeit genommen um die Montagsfrage gründlich wegzubloggen. Richtig gut ausgeschlafen hatte ich übrigens nicht. Später war ich mit dem B. im Wëllem verabredet zum Mittagessen. Samstags gibt es dort kein Tagesmenü, sondern eine Reihe von verschiedenen Häppchen die man sich zusammenstellen kann. Man könnte auch Mezze dazu sagen doch sind sie nicht aus der libanesischen Küche, sondern eher alle asiatisch.
Ich hatte ein paar Gyoza mit Hühnchen süßsauer mit Sesam, Chilli, und noch ein paar Kräutern. Wunderbar. Der B. hatte Sushi bestellt, zu denen ich ihn geraten hatte, da es dem Koch A. seine Spezialität ist. Er macht wunderbare Sushi.
„Tout vient à point qui sait attendre.“ Ein Spruch den Großtante Gréidi zu Lebzeiten gerne und bei jeder passenden Gelegenheit vom Stapel ließ. Heute traf er absolut zu. Ich fand im Antiquitäten Laden in der rue Beaumont einen gläsernen Eiskübel MIT entsprechender Zange. Ich wollte schon seit Jahren ein solchen haben. Es gab in im elterlichen Hause einen, den ich aber bei der Auflösung nicht mehr wieder fand. Entweder ging er zu Bruch oder meine Mutter hatte ihn entsorgt.
Das ist er. Schlicht, ohne Geschnörkel, mit Einsatz, damit das Eis nicht im Wasser schwimmt nach einer Weile. Sehr schön.
Später sah ich die M. im Vis-à-vis wieder worüber ich mich sehr freute. Die M. ist seit letztem Jahr in Rente kann es aber nicht ganz lassen ab und an doch im Bistro auszuhelfen, dass sie über Jahrzehnte selbst geführt hat.
Wieder daheim legte ich mich eine Weile hin und saß später lesend auf der Terrasse. Ich hatte mir vom Bäcker nebenan eine kleine Quiche mit Lachs gekauft zum Aufwärmen. Es stellte sich aber heraus dass es eine Gemüsequiche war.
Sie war so mittellecker. Ich habe überhaupt festgestellt dass der Bäcker in punkto Quiche mit den Gewürzen eher geizig ist. Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen bis kurz nach neun, daddelte noch eine Runde und ging ins Bett.
Endlich, ENDLICH kein Regen mehr und einen ganzen Tag lang Sonne mit Wolken.
Da ich am Freitag wieder an dem Projekt gearbeitet habe über das ich schweigen muss, beantworte ich die Montagsfrage:
Kannst du fünf Dinge aufzählen die du partout nicht ausstehen kannst?
Ich habe ein paar mal in den Antworten der anderen Blogger gelesen, dass sie die Intoleranz partout nicht haben können. Das wäre bei mir im Prinzip auch der Fall, wenn ich denn meine eigene Intoleranz anderen gegenüber anderen einstellen könnte, was ich aber bisweilen nicht kann. Manchmal ist sie meines Erachtens nach sehr berechtigt. Also lassen wir die Intoleranz mal aus der Liste weg.
-Mangelnde Körperhygiene und die damit verbundenen Gerüche.
-Ungerechtigkeiten.
-Kleinkrämerei, Kleinkariertheit, Scheuklappen aufhaben. Das ist nicht alles so ganz das gleiche, aber es geht in die selbe Richtung, von Unoffenheit.
-Tierinnereien
-Wermut- und Kamillentee. Ganz schlimm! Allein schon der Geruch bringt mich zum Würgen. Wermut als Apéro mag ich ich jedoch sehr.
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Am Abend verfolgte ich ein Bild. Seit Februar 2021 geht ein Bild um die Welt und wird von einem YouTube Künstler zum nächsten geschickt. Ich stieß darauf weil ich schon seit einer Weile die Videos von Nerdforge anschaue und sie aktuell die letzten waren die an dem Bild arbeiten durften. Initiator der Idee war Ten Hundred, der es zu Slew schickte, der zu DokeTV, der zu Smoe Nova in Deutschland und schließlich landete es jetzt in Norwegen in der Nerdforge. Eine schöne Idee! Der nächste Künstler wird Alpay Efe sein, dessen Kunstwerke ich sehr schätze, weil…ach schaut selbst bei ihm vorbei. Wenn es fertiggestellt ist, wird es in einer Auktion versteigert werden.
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Via die Kaltmamsell Exkurs im Gendern von Herzbruch. Mit dröhnt der Kopf ein wenig nach der Lektüre weil ich gerade sehr viel dazugelernt habe und manches auch nicht verstanden habe.
Ja die Nummer ist steinalt, aber sie klappt immer noch.
Anschließend ein Termin beim Friseur. Nach drei Wochen war es so massiv nachgewachsen dass es wirklich von Nöten war.
Gleich am frühen Nachmittag folgte der nächsten Termin beim Chiropraktiker, der meinte dass er den Nacken und die damit verbundenen Schmerzen im Ellenbogen, die bis in den Vorderarm strahlen, bis nächste Woche im Griff hätte. Und ich muss sagen dass diese Woche die Schmerzen schon sehr viel weniger waren als die Woche davor und ich keine Ibu mehr nahm. Ein paar spezielle Bewegungen sind immer noch schmerzhaft aber bei weitem nicht mehr wie davor.
Am Nachmittag bekam ich einen Anruf einer unbekannten französischen Nummer. Die Frau stellte sich mir als Marie vor, die älteste Tochter von Tante Alice aus Mulhouse. Ich hatte an Weihnachten über Alice geschrieben, und darüber dass ich beschlossen hatte nicht weiter nachzuforschen. Ob ich Joël sei. Sie hätte meine Nummer erst jetzt in den Papieren ihrer Mutter gefunden, da sie nach einem Jahr, endlich den Mut gefunden hätte die Hinterlassenschaften ihrer Mutter durchzusehen, die in ein paar Kartons zu ihr gebracht worden waren und das erst Monate später, nachdem Alice bereits verstorben war. Alice starb bereits 2020 im April an Covid. Es wäre alles sehr tragisch gewesen, da niemand sie hätte besuchen können und sie alleine im Altenheim verstarb. Es war zu einem Moment, als das Virus besonders heftig wütete in der Region. Ich kann mich sogar erinnern dass Luxemburg ein paar Intensivfälle aus Mulhouse aufgenommen hatte, weil dort Platzmangel herrschte. Marie erzählte mir, dass sie die einzige der drei Töchter gewesen sei, die mit Alice regelmäßig Kontakt gehabt und sie regelmäßig besucht hätte. Ihr beiden jüngeren Schwestern, allen voran die mittlere, bei der mein Vater Pate gesehen war, hätte schon vor sehr vielen Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen. All diese Dinge hat Alice mir nie erzählt. Wahrscheinlich schämte sie sich dafür. Marie fragte nach meinen Bruder Gilles, bei dem Alice Patentante gewesen war. Ich musste ihr dann von Gilles erzählen und wie er zu Tode kam. Und als ich es erzählte fühlte es sich so ungewohnt an, weil ich schon so viele Jahre nicht mehr über ihn gesprochen hatte und irgendwo nagte das bei mir an alten Narben. Man vergisst diese Narben mit der Zeit, doch sie sind immer noch da. Ich erzählte ihr dass Alice mich jedes Jahr kurz vor Weihnachten angerufen hätte. Mehr konnte ich Marie nicht erzählen, denn mehr gibt es nicht. Marie ist im Grunde die Tochter des Cousins meines Vaters. Unser letzter stammbaumtechnisch gemeinsamer Verwandte wäre der mein Urgroßvater… Wir wünschten uns beide alles Gute für die Zukunft und wenn ich mal im Elsass wäre solle ich mich doch bei ihr melden. Doch war es jedoch klar, dass das es nie der Fall sein würde, dass sie sich das nicht von mir erwarten würde und ich es nicht tun würde.
Nach dem Gespräch brauchte ich etwas Alkoholisches. Ich füllte mir ein großes Glas mit Lillet und Eis. Somit wäre nun wirklich die allerletzte Verbindung zur Familie meines Vater gekappt…
Ich bug einen Gugelhupf. Er zerbrach mir aber beim Stürzen weil ich die Form nicht eingefettet hatte. Selbst schuld…
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Dass der Dienstag in Luxemburg noch mal den Titel Pfingsten bekommt, hat weitgehend mit meiner Alten Heimat zu tun. Da herrscht jedes Jahr der Heilige Ausnahmezustand ( in nicht pandemischen Zeiten) wegen der Springprozession. Ich habe da in all den Jahren mehr als einmal darüber berichtet.
Ich hatte am Morgen kurz angedacht hinzufahren, bis mir bewusst wurde, dass ich das ja gar nicht will, und es gar nicht stattfindet.
Das Wetter kennt seit ein paar Tagen, obwohl es gefühlte Jahre sind, nur noch das Sturm- und Regenprogramm mit winzigen Verschnaufpausen, in denen es einmal kurz blauem Himmel und Sonne zeigt. Ein Unding sondergleichen, man kann nichts planen.
Darum blieb ich weitgehend drinnen und beschäftigte mich mit anderen Dingen. Wäsche waschen und im Kleiderschrank für Ordnung sorgen. Dabei habe ich wieder festgestellt, dass ich immer noch viel zu viel habe, das ich gar nicht mehr anziehe. Die anderthalb Jahre Pandemie haben manches garderobenmäßig verändert. Früher zog ich mich gerne schick an auch wenn es nicht unbedingt einen Grund dafür gab. Inzwischen ist mir das weitgehend abhanden gekommen. Ich ziehe an was bequem ist, sich easy waschen lässt und mich im Alltag nicht nervt. Arbeitsmäßig muss ich nicht per se einer Kleiderordnung folgen, die für die meisten meiner Kollegen alles in Schwarz vorsieht. Es ist wurscht was ich anziehe, Hauptsache ich erscheine nicht splitterfasernackt.
Dabei habe ich mich gefragt ob ich das Aufbrezeln vermisse. Ja und Nein. Einerseits bin ich ja Modell bei einer Schneiderin für ein maßgeschneiderten Anzug, auf den ich mich schon sehr freue. Ich habe sogar schon extra ein paar neue Schuhe dafür erworben. Doch werden wir noch einmal Gelegenheiten haben um solche Klamotten anzuziehen? Darum ist es mir im Umkehrschluss sehr egal wie ich aussehe.
Früh ins Bett.
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Der Mittwoch fing mit einem Missgeschick an über das ich über Stunden hin untröstlich war. Mir rutschte meine absolute Lieblingstasse aus der Hand und sie zerschellte in tausend Scherben. Es war die Tasse die ich mit viel Sorgfalt und Mühe aus Australien mitgebracht hatte, von der Keith Haring Ausstellung in Melbourne.
Ich setzte mich sofort an den Rechner um Ersatz zu ordern, doch diese spezielle Tasse war für die Ausstellung extra angefertigt worden und gibt es so nicht noch einmal. „Heul…“
Ich fand bei Ligne Blanche, die die Teller herstellen, eine ähnliche Tasse aber nicht die gleiche.
Ich beschloss mir etwas Gutes zu tun und fuhr im Regen ins Stadtzentrum zum Mittagstisch im Renert. Ich machte einen Schnelltest und speiste seit sehr langer Zeit mal wieder im Lokal. Es gab Prince Orloff. Sehr gut.
Nach ein paar Einkäufen (ich hatte mich unter anderem umgeschaut nach einem neuen kleinen Staubsauger für die kleine Wohnung, aber keinen gekauft weil ich den Preis erst verdauen muss) fuhr ich wieder zurück zur Wohnung in der die Putzhilfe am wüten war. Ein Anruf der A. rettete mich. Sie brauchte Rat für eine neue Brille. Und mit viel hin und her entschied sie sich für eine komplett neue Form und Farbe. Es gab anschließend ein Drink auf der luftigen Terrasse von der Skybar, die ich auch schon sehr lange nicht mehr besucht hatte. Doch angenehm war es nicht. Wir bleiben auch nur kurz.
Am Abend schaute ich mir vom Kanal des Cirque du Soleil einen Teil der Show ‚Kurios‘ an. Großartige Gestalten und Kostüme. Ich war bei dieser Show ganz besonders begeistert von den einzelnen Hauptcharakteren und mit wie viel Sorgfalt sie entworfen wurden.
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Wenn ich wieder nach London komme, irgendwann und diese Show läuft noch, werde ich sie mir ganz gewiss ansehen.
Da ich mit Amazon Prime auch über die Funktion Amazon Photos verfüge, habe ich jetzt mal von allen Festplatten alle Fotos seit Anbeginn meiner PC Ära hochgeladen und um sie zu sortieren. Da herrschte nämlich ein heilloses Durcheinander mit Ordenrn und Unterordern dass ich gar nichts mehr wiederfand. Dabei fand ich ein Foto wieder über das ich mich sehr freute. Ich hatte es lange nicht gesehen und hatte schon Angst, dass es für immer verloren sei. Es entstand auf einem Film kurz bevor ich mit dem Bloggen anfing.
Ja, das ist Derek Jacobi und das Bild entstand Dezember 2003. Auch wenn der Film letztendlich nicht der große Hit war, so erinnere ich mich doch gerne an Derek, denn er war immer sehr nett. Ein echter Gentleman halt. Dass er hier so blass ist, hatte mit der Rolle zu tun die er spielte.
A propos Film: Aus Gründen, wie man so schön sagt, suche ich zur Zeit den Film Liliom von Fritz Lang, mit Charles Boyer in der Hauptrolle. Der übliche Verdächtige hat den Film, aber zu einem unmöglichen Preis. Da ich ihn für Recherchezwecke brauche, kann und will das Geld dafür nicht ausgeben. Vielleicht findet sich ja jemand unter meinen Lesern, der den Film hat.
Wettermäßig war der Tag zum vergessen. Ich las und schreib viel. Einen Moment dachte ich daran dass ich ja vielleicht die Montagsfrage beantworten könnte, doch ich lass da dann doch noch ein paar anderen Bloggern den Vortritt. Sie ist nämlich gar nicht so einfach zu beantworten, wenn man mal darüber nachdenkt.
Jeden Montag stelle ich eine Frage, die ihr in eurem Blog beantworten könnt. Wie es dazu kam steht hier. An welchem Tag der Woche ihr das macht bleibt euch überlassen. Am Ende des Postings sammelt Mr. Linky die Einträge aus eurem und aus anderen Blogs und es wäre nett wenn ich mich verlinkt.
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Kannst du fünf Dinge aufzählen die du partout nicht ausstehen kannst?
Ich werde die Woche in der Frage beantworten. (Nein, ich verbessere den Satz davor nicht, ich lass den jetzt so!)
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Unten könnt ihr euren Link von eurem Post aus dem eigenen Blog eintragen. Mister Linky kann nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.
In fremden Wohnungen auf Sofas schlafen, Nun ja. Viel geschlafen habe ich nicht und fühlte mich auch ein wenig gerädert durch den Rotwein. Kurz nach 8:00 Uhr war ich schon wieder wach. Ich hatte knapp drei Stunden geschlafen.
Die Bewohner selbst schliefen noch, doch ihre Katze leistete mir in der Küche Gesellschaft. Ein sehr schönes Tier:
Kurz vor Mittag war ich wieder zuhause in und legte mich erst mal hin. Schlaf nachgeholt. Ich hatte mir geschworen dass ich keine einzige SMS oder Anruf bezüglich der Arbeit annehmen würde, jedoch eine konnte ich nicht ignorieren, ‚seufz‘.
Am Nachmittag riefen die A. und die N. an und wir verabredeten uns in der Innenstadt auf einer Terrasse. Wir wählten den Bazaar aus da die auch ein paar Mezze anbieten.
Und ich muss sagen dass sie sehr lecker waren. Überhaupt ist der Service dort auch besser geworden.
Dann erhielt ich einen Anruf, der alles ein wenig über den Haufen warf und ich musste sofort los. Ein Verwandter eines Freundes liegt im Sterben. Und obwohl ich da eigentlich nicht viel tun kann, reicht es auch manchmal einfach zuzuhören und den anderen weinen zu lassen.
Als ich zurückging stand ich fast an der Stelle an der ich eines der ersten Fotos gemacht habe, das ich auf Instagram gepostet habe.