… mit einer ungewöhnlich hohen Terminfrequenz wie schon lange nicht mehr.
Ich erwachte kurz nach 5:00. Für gewöhnlich hätte ich mich noch einmal umgedreht, doch da ich wusste dass der Tag sehr lang werden würde mit viel Rennerei, stand ich auf und verbloggte fix die beiden Tage davor.
Zwischendurch schnell bei der Kaltmamsell gelesen und eine herrliche Kritik von Ethan Coen entdeckt, über den neuen Film McBeth seines Bruders Joel Coen. Schon lange nicht mehr so laut früh am morgen gelacht.
Zurück zum Alltag: Allein am Morgen hatte ich vier Termine wahrzunehmen. Der erste war im Studio der Senders wo ich aber nur kurz etwas abzugeben hatte. Klappte zügig und ohne dass ich aufgehalten wurde. Der zweite war in Trier pünktlich um 10:00 um zwei Bestellungen abzuholen. Das klappte ebenfalls wie am Schnürchen.
Der dritte Termin war um kurz vor Mittag im Theater. Hier bekam ich einen gewaltigen Dämpfer verpasst. in Form einer erschütternden und traurigen Nachricht. Ein der Haupttechnikerinnen, die schon so lange dort arbeitet wie ich denken kann, verstarb letzte Nacht urplötzlich ohne Voranzeichen, einfach so, … weg. Der ganze Betrieb stand unter Schock.
Der vierte Termin war eine Verabredung zum Mittagstisch mit der L. , die Witwe des verschrobenen Cousins meiner Mutter und Paten meines Bruders, dem N. Ich hatte vor Wochen schon in den Fotos, aus denen ich zur Zeit auch neue Fotos für das Familienalbum poste, eine Portrait gefunden, das ihn mit dreizehn Jahren zeigt. Da ich ihn auch noch auf anderen Fotos habe und es nach meinem Ableben eh verschwinden wird, hatte ich letzte Woche einnahmen lassen. Wir trafen uns in der Rotsisserie Ardennaise.
Der letzte Termin dann, war ein sehr erfreulicher. Ich hatte ja schon hier davon erzählt dass ich mir einen neuen Wagen angesehen hatte und eine Probefahrt gemacht hatte. Der heutige Termin war um alle Modalitäten zu klären und ob sie meinem Wagen zurückzunehmen und vor allem für welchen Preis. Und genau in dem Punkt viel mir die Kinnlade herunter, als ich hörte weiviel sie mir dafür bieten. Mit so viel hatte ich nicht gerechnet. Huch! Und so wird er aussehen.
Am Abend machte ich mir ein wenig Pasta mit Sugo und Thunfisch, die mir schwer auf dem Magen lag und mich lange nicht einschlafen ließ. Es ist nicht das erste mal dass ich die Kombi nicht vertrage. Ich sollte es inzwischen wissen…
Den Dienstag verbuchen wir unter Häuslichkeit, Antriebslosigkeit und ähnliches. Am Abend jedoch erschien die A. die ebenfalls einen schrecklichen Tag hinter sich hatte.
Blue wollte auf den Arm um zu schlafen:
… dann auf dem Arm der A:
…um sich dann auf dem kleinen Fußabtreter vor der Balkontür zusammenzurollen:
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Der Mittwoch war wieder viel hin und her aber dafür endlich etwas produktiver als die Tage davor.
So viel kann ich verraten; ich arbeite für das nächste Stück zum ersten mal mit einem 3D Drucker und es ist höchst spannend und total neues Gelände für mich.
Ich nahm den Mittagstisch im Renert mit, ein Swiss Burger mit irre viel Gemüse und sehr gut.
Am Nachmittag dann endlich wieder eine neue No Art Sendung. Auf Insta war auch schon ein Bild zu sehen.
Abendprogramm war eine Doku über der Mont St.Michel, der zum ersten mal mit neuesten Methoden komplett bis zu seinen ersten Grundmauern untersucht wurde.
…und eine Doku über M.C. Escher, der mich durch meine Jugend begleitete. Ich hatte mehrere Poster von ihm im Schlafzimmer hängen.
Den Sonntag verbuchen wir unter „geschlossen wegen geistiger Faulheit“. Ich tat vieles im Haushalt, versuchte ein wenig zu lesen was wegen oben besagter Faulheit nicht ging. Ich war früh zu Bett.
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Der Montag dann ging früh los. Ich hatte mir eine Testfahrt mit einem elektrischen Fahrzeug gebucht. Mein allererstes mal das ich in einem solchen Wagen fahre. Damit gefahren worden wurde ich schon.
Dafür ausgewählt hatte ich den Fiat 500e. Was ich mir komplett abgewöhnen muss, ist das linke Bein, damit ich nicht auf die nicht vorhandene Kupplung steige, stattdessen auf die Bremse trete und eine Vollbremsung vollführe. (wäre nicht das erste mal) Ansonsten fährt es sich nicht anders als ein Automatik Fahrzeug, bzw wie ein Autoscooter.
Insgesamt gefiel mir der Wagen gut. Jetzt müssen nur noch sämtliche Modalitäten geklärt werden, sprich Zusätze, wann ich ihn bekomme und wie. Das machen wir aber in ein paar Tagen
Anschließend ging es fix noch einmal nach Trier, wegen arbeitstechnischer Dinge. Es ging so just nicht auf vor der Mittagspause dort zu sein (worüber ich aber schon hocherfreut war) und ich nahm den Mittagstisch in der Brasserie wahr. Es gab Tagliatelle mit Seitlingen und frischer Trüffel darüber gerieben. Sehr sehr gut.
Dann kam ich an der Blauen Hand vorbei und sah mich um hinsichtlich einer neuen Strickjacke. Eine von meinem heiß geliebten und lange Jahre getragenen Jacken gibt langsam den Geist auf. Ich fand eine sehr schöne massiv reduziert. Ich werde sie Mittwoch für die Sendung anziehen.
Und ich fand endlich neue Bettwäsche bei Gebers! Ich war schon länger auch der Suche und endlich fand ich welche ohne Blümchen aber auch nicht monochrom weiß. Wenn sie nächste Woche aufgezogen wird, werde ich sie zeigen.
Wieder daheim überfiel mich eine große Müdigkeit und ich verbrachte den Rest des Tages in der Wohnung.
Und wenn wir schon bei den 18. Geburtstagen sind, schiebe ich heute gleich noch ein Foto hinterher, das mich an meinem 18. Geburtstag zeigt. Als ich das Foto vor einer Weile wiederfand, war ich mir nicht sicher ob es den überhaupt dieser eine Geburtstag ist, der so allegemin denkwürdig ist. Doch es scheint der Kerzenanzahl nach, (und ich habe sie mit der Lupe gezählt) wirklich der Tag zu sein. Satinhemden waren damals der absolute Renner.
Vielen lieben Dank für all die Glückwünsche zum Bloggeburtstag. Die Kaltmamsell hat es wohl am besten in den Kommentaren beschrieben. Es war in der Tat eine Zeit die einzigartig war.
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Morgens auf dem Markt eine mir unbekannte Zitronenart gefunden . Blutzitronen.
Nach ein wenig Recherche herausgefunden, dass es sich wahrscheinlich um eine Unterart der Cedrat, bzw. der Zitronatzitrone handelt, die ich vor allem von Korsika her kenne. Nur dass die eben, wie die Blutorange, eine Blutzitrone ist. Cedrat sind sehr viel dicker in der Schale als übliche Zitronen und haben sehr viel weniger Fruchtfleisch. Sie werden vor allem zur Herstellung von Likör verwendet. In Korsika kann man ihn an fast jeder Straßenecke kaufen. Mein Obsthändler hatte eine Frucht aufgeschnitten da liegen und in der Tat, die Schale ist dicker aber es gibt auch ein größeren Fruchtanteil, so dass ich hier den Abrieb wie den Saft gebrauchen kann.
Ich kaufte mir auch noch ein Kilo Minneola die ich sehr mag auch zum Auspressen. Einen schnellen Kaffee mit der D. im Torino und ein paar kleine Einkäufe im Alima.
Daheim legte ich mich nochmal eine Weile hin und schlummerte noch mal weg, weil ich die Nacht durch schlecht geschlafen hatte.
Am Abend dann Raclette im Vins Fins! Yeah! Die D. und die N. in Begleitung von Darwin kamen mit.
Es war ein ausgelassener Abend mit herrlichem Raclette. 18 Jahre sollte man schließlich feiern. Jeder hatte eine Art Stöfchen die mit Kerzen den Käse zum schmelzen bringen und ganz hervorragend funktionieren. Zudem, und das ist schon sehr großartig, werden die Dinger heiß genug aber nicht so heiß, dass alles nach gebratenem Käse riecht. Zur Feier des Tages gab einen wunderbaren Cremant von Sunnen-Hoffmann, einem kleinen biologischen Winzer, der ganz ausgezeichnet schmeckte und, weil bio, keinen Brummschädel verursachte.
Diesen Text habe ich bereits Mitte Dezember letzten Jahres angefangen, weil ich es irgendwann davor überprüft hatte und den eigentlichen Tag meistens vergesse, (wie so viele andere Geburtstage) und dazwischen immer wieder ein wenig daran geschrieben.
18 Jahre schreiben über das was mich bewegt. Ich hätte nie gedacht dass ich das so lange durchhalten würde. Es gab aber auch eine Pause von einem knappen Jahr, in der ich gar nicht inspiriert war.
Angefangen hat es also im Jahr 2004 am 29. Januar. Ich sehe mich mich noch vor meinem geistigen Auge am Schreibtisch im inzwischen abgerissenen Haus der Großmutter im ersten Stock sitzen. Ich war aufgeregt und freudig, weil ich das Gefühl hatte, dass ich endlich etwas entdeckt hatte was mir lange Spaß machen würde.
Heute ist also der erste Tag meine Weblogs. … Für mich soll das eine Übung sein die mir das Schreiben zu einer regelmäßigen Angewohnheit angedeihen lässt. Mit der Zeit, sagt man, wird es zur Notwendigkeit. Ich hoffe dass es so ist.
joel.lu
Der erste Eintrag, der heute ein paar Erklärungen braucht. Die Idee zum Weblog hatte ich Monate davor gehabt als ich Else Buschheuer in einer Talksendung als Gast sah. Else war auf Visite in Deutschland, lebte in New York und schrieb ein online Tagebuch. Ja, genau das wollte ich auch! Ein Tagebuch schreiben und das sofort in die Welt hinaus senden. Little did I know, was das alles bedeutet, welche Folgen und Auswüchse das haben würde. Was damals noch sehr von Belang war, war dass man sich all die Dinge die hinter einer Homepage steckten, selbst aneignen musste. Learning by doing. Ich hatte von meinem Provider ein paar wenige MB als Homepage zur Verfügung auf denen ich rumbastelte und halt das machte, was jeder so damit anstellte. Aber für ein Blog reichte simples HTML nicht aus. Dann fand ich Blogger, das zu der Zeit noch nicht Google gehörte und legte los. Mit den Jahren wechselte ich mehrfach den Provider und dann zu WordPress über. Ich kann mich noch erinnern dass zwischendurch einmal sehr in Bedrängnis kam, weil der amerikanische Provider in Konkurs ging und ich nur sehr wenig Zeit hatte, die Homepage anderweitig unterzubringen. Ich fand dann einen Provider hier in Luxemburg. Die Namen des Blogs kamen und gingen und kamen auch wieder. Zuerst hieß es Augenblicke, dann hieß es Wortgefecht, dann wieder Augenblicke zwischendurch gab es auch ein “Alte Heimat‘ Fotoblog, dass aber nach ein paar wenigen Jahren wieder verschwand. Dass ich meine Vornamen als Domain noch bekam, war Zufall und Glück zugleich. Später erzählte mir mal mein Namensvetter Joël A. ein anderer Blogger aus Luxemburg (der heute Journalist ist und dessen Blog zwei Jahre älter ist als meins) dass er auch darüber nachgedacht hatte sich den Vornamen als Domain zu nehmen, es dann aber bleiben ließ, was mir letztendlich zu gute kam.
So sah das Blog zu Anfang aus. Das Design aus den allerersten Monaten habe ich leider nicht gefunden weil, archive.org das nicht abspeichert hat. Auch die Jahre dazwischen in denen das Blog ‚Wortgefecht‘ hieß, gibt es leider keinen gescheiten Screenshot. Das hatte damit zu tun dass das Blog innerhalb von Joel.lu immer wieder umzog und Unterkategorien und ich mit automatischem Redirecting arbeitete.
20042013
Mit der Zeit wurde langsam klar, dass das alles nicht so einfach werden wird. Ich weiß noch dass ich bei Else irgendwann ein kurze Abhandlung darüber las, wie gläsern man sich im Internet machen will oder nicht. Es gab noch kein Facebook das sich die Daten zu Nutze machte und damit Millionen scheffelte. Urheberrechte fingen erst an ein großes Thema zu werden. Es war eine Zeit des Ausprobierens und des Herumtobens.
Ziel war es immer (das hatte ich mir auch bei Else abgeschaut) die wichtigsten Bolgpostes einmal als Buch herauszubringen. Doch mit den Jahren wurde es so viel und so viel das nicht mehr überschaubar war, dass ich es belieben ließ. Ich weiß noch dass ich mehrfach angefangen hatte, alle Posts auf Belang und Fehler durchzusehen und ich gab jedes mal nach ein paar Stunden entnervt auf. Ich fand vor kurzem einen Ordner wieder mit all den Postings die ich während eines Filmdrehs geschrieben hatte, dessen Drehorte sich quer durch ganz Europa zogen, von Amsterdam über Luxemburg, nach Deutschland und Frankreich, bis nach Kroatien. Ich denke heute noch gerne an die Zeit zurück die verrückt, irre anstrengend und lang, aber auch sehr bereichernd war.
Ich kann mit den ersten Jahren des Blogs kaum noch etwas anfangen, weil ich zu der Zeit so gar nicht der war, der ich heute bin. Es ist beinah so, als ob das ein Fremder das geschrieben hätte. Ich hatte Ansichten die radikaler waren, weniger differenziert als heute. Ich hörte und las Dinge die ich heute mehr als doof empfinde, doch gehörten sie einfach mit dazu. Mir war aber auch klar, dass es gewisse Dinge gab die ich so nicht zu Blog bringen kann, obwohl sie mich sehr beschäftigten. Ich verklausulierte sie dann so, dass es nur für mich klar war, was da eigentlich stand. Heute, 10-15 Jahre später, weiß ich es auch nicht mehr.
Zum richtigen Tagebuchblog wurde es erst viel später. Erst mit Abständen dann immer konkreter. Meine Reisen habe ich immer ausführlich beschrieben, dazwischen wurde es dann wieder ruhiger. Inspiriert durch andere Tagebuchblogger, die es wirklich sehr konsequent durchziehen, wurde es mit der Zeit auch bei mir zu täglichen Gewohnheit.
Ich muss dazu aber auch sagen dass es einfacher geworden mit den Jahren, zu bloggen und zu veröffentlichen. Seit ungefähr drei Jahren brauche ich quasi kein PC oder Laptop dafür, das Smartphone reicht völlig aus. Wenn ich an die ersten Jahre denke als man noch alles einzeln hochladen musste und zwischendurch immer wieder alle Plugins überprüfen ob sie noch aktuell sind und dann manuell per ftp auf den neusten Stand bringen. Mir war das damals schon alles zu viel. Ich wollte Content schreiben und mich nicht beständig um den ganzen restlichen „Hausrat“ kümmern. Und doch bin froh für die Zeit, weil es mich vieles gelehrt hat, was mir bis heute manchmal noch nützlich ist.
Inzwischen schreibe ich hauptsächlich für mich. Dass es online ist und jeder es lesen und reagieren kann, ist zwar nicht nebensächlich geworden, aber es spielt nicht mehr die Hauptrolle wie in den allerersten Jahren. Sehr von Nutzen ist das Blog wenn ich bestimmte Ereignisse und Fotos suche und sie überall und jederzeit wiederfinde. Vielleicht hätte ich auch von Anfang an mit Tags arbeiten sollen, denn manches ist so sehr in den Tiefen der letzten 18 Jahre vergraben, dass ich auch mit Stichwörtern oft nicht wiederfinde.
Einer der positivsten Effekte ist aber dass man andere Blogger kennenlernt. Daraus entstand auch die re:publica, die ich aber erst sehr viel später zum ersten mal besuchte als sie schon riesengroß war und in der Berlin Station stattfand. Ich lernte Blogger aus allen Ecken der Welt kennen und mit ein paar verbindet mich bis heute ein sehr innige Freundschaft. Die Kaltmamsell zu Beispiel und Herr Kaltmamsell sind inzwischen sehr liebe Freunde geworden. Auch die liebe Caro gehört zu den Menschen die ich nicht mehr in meinem Leben missen möchte.
Ein weiterer positiver Effekt ist, dass ich mich tagtäglich mit Schreiben befasse und das ist ja genau das, was ich von Anfang an wollte. Schreiben damit der „Schreibmuskel“ in Form bleibt, sonst geht er ein.
Na denn, lasst die Champagnerkorken knallen! Und auf dass ich es nochmal 18 Jahre lang schaffe. Dann bin ich 73!
Während einer Anprobe stellte ich fest dass ich mich völlig vertan hatte was eine Haarfarbe angeht. ist mir so in der Form auch schon lange nicht mehr untergekommen. Nun ja.
Gibt es eine Gesellschaft die einen Preis verleiht fürs Verlieren und Wiederfindendes von Smartphones? Wenn ja könnte ich mich da problemlos anmelden als Anwärter. Es passiert mir meistens dann, wenn ich durch unverhoffte Dinge (wie z.B. eine falsche Haarfarbe) abgelenkt bin und zusätzlich alles sehr schnell gehen muss. Und so hatte ich ein kleines Déjà-vu wie das letzte mal, dass ich das Handy wieder mit iPad suchen musste und wiederfand. Uff…
Am Abend dann noch einmal Unverblogbares, das alles sehr reibungslos vonstatten ging.
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Ein neues Wort von Renate Bergman gelernt: Dederon
Hier schreibt Renate Bergmann, guten Morgen! Ich habe mir die Schürze mit Marmelade bekleckert, ach, so ein Ärger! Zum Glück war es die Schürze und nicht die gute Bluse. Dederon wäscht man durch und es ist wieder sauber, aus der Bluse hingegen gehen solche Flecken schwer raus!
Der Dienstag war viel hin und her mit Umänderungen wegen der ‚Situation‘. Es vergellt einem jeglichen Spaß den man vielleicht haben könnte.
Am Abend schaute ich mir den saarländischen Tatort von Sonntag an weil eine der Hauptdarstellerinnen eine gute Bekannte ist.
Früh zu Bett um nicht zu schlafen. Nun ja.
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Der Mittwoch dann war erfreulicher. Am Morgen traf ich mich mit der D. im Torino auf einen Kaffee und ein Croissant. Sehr gut.
Anschließend musste ich gleich los wegen einer Wiederaufnahme vom letzten Jahr. Was mich zur Zeit sehr wuschig macht, ist dass man nichts planen kann. Entweder es geht oder es geht nicht, egal wie leicht oder kompliziert es ist. Es fällt mir schwer die gewohnte Akribie zu haben, denn es kann alles jederzeit abgesagt werden. Diesen Gedanken permanent im Hinterkopf zu haben verleitet dazu Dinge weitaus distanzierter oder auch schluderiger in Angriff zu nehmen. Wenn die ‚Situation‘ dann zuschlägt, ist die Enttäuschung auch nicht so groß. Andererseits kommt dann das schlechte Gewissen hoch, weil man ja eigentlich viel besser hätte machen können: Hat das jetzt irgendjemand verstanden?
Mittagessen mit der Produktionsleiterin K., die ich schon seit ungezählten Jahren kenne. Mittagsmenü bei Namur. Da wir uns sonst immer nur zwischen Tür und Angel sehen, war es sehr schön dass wir uns endlich mal außerhalb der gewohnten Umgebung sahen und in Erinnerungen an Vergangenes schwelgen konnten.
Anschließend ging ich fix zum Computerladen meines Vertrauens und holte das Bestellte ab.
Yep! Ein iPad mini. Es wird mir so manches in Zukunft erleichtern.
Am Abend nach der Vorstellung traf ich die noch einmal die D. auf einen Absacker im Vis-à-vis.
Es war schneidend kalt draußen, aber mehr wegen der Feuchtigkeit und dem Wind als wegen der Kälte selbst. Ich will endlich Frühling!
Heute gibt es gleich vier Fotos, immer am gleichen Ort gemacht zu völlig verschiedenen Jahrzehnten. Fangen wir der Spannung halber von hinten an.
Diese beiden Fotos wurden am gleichen Tag gemacht. Da kein Jahr auf dem Fotos steht kann ich nur vermuten dass es im Sommer Ende der 70er war. Wir fuhren mit der Sesselbahn in Vianden. Es gibt sie heute immer noch und es werden immer noch Erinnerungsfotos geschossen. Auf dem ersten Foto mein Bruder und mein Vater. Ich denke mal dass ich so 12 auf dem zweiten Foto war und eine grausame Frisur hatte. Mutter hatte Elektroschock Dauerwelle.
Im gleichen Umschlag in dem ich die beiden Fotos oben fand, fand ich auch die beiden nächsten. Und hier wird es geheimnisvoll.
Das muss von den vier Fotos mit Abstand das älteste sein. Hier zu sehen meine Mutter und ihr langjähriger Brieffreund Fred aus Wien, mit dem sie von kleinauf schrieb und der sie hier zum ersten mal in Luxemburg besuchte. Großmutter hatte sich insgeheim da was erhofft, das aber nie zustande kam, denn Fred war schwul, was ich erst sehr viele Jahre später heraus fand.
Und wer das neben meiner Mutter ist, weiß ich nicht. Zudem hat da jemand versucht das Gesicht mit Filzstift zu schwärzen, was aber mit den Jahren wieder verblasst ist. Ich kann nur vermuten: Es gab da noch zwei Anwärter vor meinem Vater die um meine Mutter warben. Ich denke mal dass dies einer davon war.
Ich musste früh raus, denn ich bekam eine Gästin (Ich wollte das Wort schon immer mal schreiben…ha!) Da es sich nicht um eine Frau handelt, sondern um eine Hündin, der es völlig schnurre ist, ob ich sie gendere oder nicht, kann ich das Wort ruhig gebrauchen. Sie liebt mich auch so, ungefiltert und ich sie auch, und sie war hocherfreut mich zu sehen. Miss Blue war zu Besuch.
Gleich am Morgen als Blue ungwohnterweise so früh schon aus dem Haus musste und bei A. daheim so früh noch nichts fressen wollte; hier wollte sie und hatte Hunger.
Derweil sie fraß verbloggte ich fix den Vortag und sprang unter die Dusche.
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen nach Trier zu fahren und das Wetter versprach hervorragend zu werden. Doch ich verspürte nicht die geringste Lust stundenlang im Auto zu sitzen und wickelte alles per Mail und Anruf ab.
Anschließend ging raus mit Blue in den Park. und in die Stadt.
Die Sonne machte vieles wieder wett. Die beiden letzten Tage waren nicht so toll gewesen.
Wir setzten uns ins Vis-a-vis auf einen Kaffee und einen Croque-Monsieur. Dann ging es zurück zur Wohnung.
Miss Blue legte sich auch die farblich angemessene Decke auf dem Sofa und schleif tief und fest ein.
Am Abend holte die die A. sie wieder ab und, weil der Tag für die A. sehr lang gewesen war, schlug sie vor einen Happen im Batucada zu essen. Ein südamerikanisches Restaurant das ich selten auf dem Radar habe.
Das Filetsteack rechts war übrigens ausgesprochen lecker. Zu trinken gab es einen chilenischen Syra.
Auf dem Rückweg fotografierte unser „Disney Schloss“, das nicht den Großherzog gehört sondern der Hautsitz der Sparkasse ist.
Vielleicht war das was ich heute tat verkehrt. Ich war auf einer Stippvisite in der ‚Alten Heimat‘. Das letzte mal war, wenn auch nur kurz, als der H. zu Besuch bei seinen Eltern war, um ihm Lebewohl zu sagen, bevor er wieder zurück in seineaustralische Heimat flog. Damals hatte ich schon die große Trostlosigkeit verspürt die sich in der kleinen Stadt breit gemacht hat. Sie versuchen schon seit Jahren gegenzusteuern, doch durch die Hochwasserkatastrophe im letzten Sommer wurde das nicht besser.
Doch fangen wir am Anfang des Tages an. Ich stand auf und hatte nicht die geringste Lust etwas über den Samstag zu schreiben. Es gibt so Tage. Es ist immer wieder dieses Ausloten was ich verbloggen darf und was nicht. Nur so viel; wir haben Winter, das Wetter schlägt aufs Gemüt und ich hadere schon seit Wochen mit mir und meiner Vergangenheit, die sich immer wieder wie ein Einbrecher von hinten heranschleicht und mit aller Gewalt zuschlägt. Dann kommen Momente aus der längst vergangenen Zeiten hoch, die mich so runterziehen, dass alles das was vor mir liegt so dunkel und schwarz aussehen lässt und ich über Stunden hinweg nicht zu gebrauchen bin. Für gewöhnlich steuere mit einer Ablenkung gegen, aber am Samstag hatte ich einfach nicht die Kraft dazu. Also ging ich unter… ( So jetzt ist es raus, vielleicht hilft es ja…)
Stattdessen schrieb ein wenig weiter an einem Text der, wie gestern schon erwähnt, der nächste Woche erscheint. Ich wollte aber mich schon wieder den ganzen Tag daheim hängen, also entschied ich mich für einen Ausflug in die „Alte Heimat“
Gleich am Eingang der Stadt machte ich ein paar Einkäufe in einer Filiale einer deutschen Supermarktkette die es nur dort gibt und bei ich Dinge bekomme die es sonst nirgends gibt. Es war sehr ruhig dort. Ich kaufte vor allem wieder die Mehlsorten zum Brotbacken, die ich so nur dort bekomme.
In der Stadt selbst stelle ich den Wagen auf dem Kirmesplatz ab, einer der Stellen die im Sommer komplett unter Wasser standen, weil sie nah am Fluss liegt.
Ich hatte eingangs das Hochwasser erwähnt. Es ist nicht zum ersten mal, dass die Stadt davon gebeutelt wurde. Aber so hoch war es noch nie. Man sieht die letzten Stände aus dem 19. Jahrhundert in den Stein gemeißelt Darüber gibt es zwei Striche mit Kreide die zeigen wie hoch es im Sommer stand.
Eine Reihe von Geschäften haben immer noch geschlossen und ein paar werden sicherlich nie wieder öffnen. So auch in der Fußgängerzone. Je weiter man nach unten zum alten Bahnhof vorangeht umso trostloser wird es.
Von den Gaststätten die ich sonst besuche, die eigentlich immer Sonntags geöffnet sind, war nicht eines offen. Also setzte ich mich in Fischer Bäckerei auf einen Kaffee. So unglaublich toll finde ich die Kette nicht, aber es war das einzige was geöffnet hatte. Dort schreib ich schon mal einen Teil des heutigen Textes vor. Die Musikbeschallung war ein Internet Sender mit Musik aus den 90ern. Und plötzlich kam ein Lied, das ich seit der Zeit nicht mehr gehört hatte und was ich als Trauerlied benutzt hatte. Ich mache das meistens so wenn ein Mensch aus meinem nahem Umfeld geht der mir viel bedeutet hat, versuche ich immer die ganze Trauer in ein Lied zu packen und sie dort in den paar Minuten auch komplett auszuleben. Wenn das Leid dann aus ist ist auch der Schmerz über den Verlust ein Stück weit ausgelebt und ich kann weitermachen. Als mein Bruder 1999 starb hatte es jedoch mit einem Lied nicht gereicht, da mussten mehrere herhalten. Das hier war eines davon. Es war fast so als ob das Schicksal mich mal kurz auf die Probe stellen wollte wie viel ich aushalte. Ich hörte mir das Lied ganz bewusst an, denn weghören ging nicht. Es schmerzt immer noch, vor allem der Verlust, aber es ist wir eine alte Narbe mit der man gelernt hat zu leben. Sie ist da und sie macht sich ab und an bemerkbar, mehr nicht.
Ich fuhr zurück.
Vielleicht war dieser Ausflug dann doch heilsamer als gedacht.
Am Abend machte ich mir ein kleines Käsefondue, für die ich morgens den Käse gekauft hatte.
Es war genau das richtige. Ich hatte mit viel Pfeffer und ein wenig Knoblauch nachgewürzt. Dazu gab es ein Glas Pinot Gris.
Es ist Sonntag und ich sollte den Samstag verbloggen, der aber nicht hergab. Ich habe aber an einem längeren Text herumgebastelt, der hier am 29. Januar erscheinen wird. Ein Blogpost, an dem ich schon länger schreibe und der mir bis jetzt viel Freude bereitet hat, weil….ach das sehr ihr ja dann.
Den Tag über Arbeiten am PC und mehrere Dinge ausgelotet, die eventuell für die No Art Sendung in Frage kämen.
Am Abend dann mit der K. und der A. in die Mesa Verde
Ich war schon ewig lange nicht mehr dort.
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Der Kanal Be Kind Rewind stellte eine Schauspielerin vor die ich absolut gar nicht kannte, dabei war sie recht bekannt jedoch verkannt, zumindest im Film. Ihre Stärke lag ganz eindeutig auf der Bühne. Tallulah Bankhead. Sie wurde zu ihrer Zeit von der Kritik mit viel Lob überschüttet, bekam aber von den Filmstudios in Hollywood immer nur sehr mittelmäßige bis schlechte Film zu drehen. Zudem war es eine der seltenen Darstellerinnen, die zwar aus den USA stammte, aber ihre Karriere legte erst richtig in den Theatern vom Westend in London los. Interessante Lebensgeschichte.
Und wer sich einer ihrer etwas bekannteren Filme ansehen möchte, in dem sie hochgelobt wurde, der Film selbst aber bei der Kritik durch fiel, hier gibt es Tarnished Lady.
Für tagsüber gibt es nicht sonderlich viel zu berichten.
Am Abend war ich mit der A., der N. und dem T. auf einer Vernissage. Die Schwester der N. hatte in den Prestigeclub geladen, House 17.
Natürlich war ich sehr neugierig weil ich noch innen gewesen war. Ich hätte schon mehrfach gekonnt, es hat sich aber über die Jahre nie ergeben.
Fotos habe ich keine gemacht. Die Bilder der Künstler hängen im Restaurant und im Treppenhaus. Zwei der Künstler waren wirklich sehr spannend die anderen fand ich so so la la.
Wir blieben nicht allzulange weil wir alle großen Hunger hatten und so ging es, derweil unter Schneeflocken, weiter zum Victoria.
Das Victoria ist ein Popup Gaststätte mitten in der Fußgängerzone,dort wo das legendäre Teppich- und Stoffgeschäft Tapis Hertz zu finden war. Es gibt ihn schon seit einer geraumen Weile. Ich hatte es ganz Anfang einmal probiert, jedoch fand ich ihn damals unangemessen teuer. Inzwischen hat sich das gebessert und sie haben eine schöne Menükarte, die nicht zu groß ist, was ich ja sehr schätze.
Wir saßen im ersten Stock im „Grünzeug“
Ich hatte mir Fish & Chips bestellt.
Wieder daheim zog ich eine Überraschung aus dem Postkasten, mit der ich nicht so schnell gerechnet hatte. Sie bezog sich auf einen Kommentar von mir, erstaunlicherweise nicht in meinem Blog sondern bei der Kaltmamsell. Sie hatte, wie so häufig über ihre Brotback Abenteuer berichtet und zeigte einen neuen Teigschaber den sie als Geschenk zu einem Mehleinkauf mit dazu bekam. Ich hatte kommentiert, dass ich schon länger nach einem solchen suche und ihn auch gerne haben möchte.
Und siehe da! Heute kam der Schaber per Post von einer sehr lieben Leserin, die bei mir wie auch der Kaltmamsell liest.
Vielen lieben Dank! Er kommt die nächsten Tage ganz sicher zum Einsatz.
Ich bin wieder an dem Punkt angelangt, dass ich wie letztes Jahr und das Jahr davor den Kopf einziehe und warte dass der Sturm vorbeizieht.
Das mit den Infektionen ist grad nicht so schön. Es wurde zudem am Nachmittag im der Abgeordnetenkammer debattiert ob wir eine Impfpflichtig einführen sollen oder nicht. Und nachdem was ich am Mittag im den Nachrichten vernahm, sollte es ein sehr differenzierte aber hitzige Debatte geben. Die Ärztekammer gab schon ihre Empfehlung ab und plädierte gleich vorab für eine gezielte Impfpflicht ab 50 und manche Arbeitssektoren, aber nicht für eine allgemeine Pflicht.
Ich derweil machte am Morgen die Wohnung putzreif und räumte alles weg was so rumlag, denn ab Mittag sollte die Putzhilfe kommen.
Dann machte ich mich auf zu einer kurzen aber sehr klärenden Besprechung. Zumindest weiß ich jetzt wo ich mit allem dran bin für die nächsten Wochen. Es kann jedoch noch alles den Bach runter gehen. Inzwischen macht alles was ich anfasse keinen Spaß mehr, weil man immer dem dumpfen Gefühl im Hinterkopf arbeitet, dass alles von einem Moment zum anderen für die Katz ist. So gesehen bei einem anderen Projekt einer Kollegin, das kurz vor knapp gestoppt wurde und bis auf weiteres komplett abgesagt ist. Ein Desaster.
Den Mittwochsmarkt ließ ich ausfallen, denn das Wetter war über die Maßen scheußlich mit Nieselregen und Kälte.
Gegen Mittag verspürte ich großen Hunger auf etwas leckeres und begab mich zur Skybar.
Tartare de boeuf et veau en aller/retour sauce poivre vertTiramisu réinventé
Mampf, schlabber, schluck, weg. Sehr gut.
Bei Sichel fand ich endlich zwei neue Tischset für die Küche die farblich passten und nicht gleich schon nach dem ersten Fleck zum wegwerfen sind, sondern problemlos abgewischt werden können. ‚Die beiden letzten sahen sehr mitgenommen aus und die Versiegelung ließ zu wünschen übrig.
Am Abend schaute ich mir etwas bei Arte an. Seit diesem Bolgpost könnte man vermuten dass ich ein Proustianer bin. Ich bin aber eher ein Fan über Proust als von ihm. So in etwa erklärt sich meine Faszination für sein Werk.