Ich war war schon kurz nach 6:00 Uhr, zwang mich aber dazu mich noch einmal umzudrehen und ein wenig weiterzuschlafen, denn der Tag würde lang werden.
Gegen 7:00 hielt mich dann nichts mehr in den Federn. Ich schrieb den Eintrag vom Sonntag fertig und bereitete schon die Montagsfrage für nächste und übernächste Woche vor. Ja, ich muss jede Gelegenheit ergreifen, hier ein wenig vorab zu planen, denn ich weiß was die nächsten Wochen auf mich zukommen wird.
Zwischendurch stellte ich diese Frage auf FB:
Google kann inzwischen auch auf Luxemburgisch übersetzen, aber mehr schlecht als recht. In dem Sinne kommen seit Monaten, täglich mehrere Chatanfragen über Messenger, auf dem glühend heiße Säuglinge auf der Suche nach einem großen Hahn sind. (Nein ich werde das nicht auf Englisch schreiben!)
Kaffee, Duschen, Anziehen und einmal kurz raus ein paar kleine Einkäufe erledigen.
Am Nachmittag dann ins Theater aus dem ich erst kurz nach 22:00 Uhr wieder rauskam. Dieser Umstand wird in den nächsten Tagen so weitergehen und wird die Einträge dementsprechend kurz halten.
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Zugegeben der Artikel aus dem Tagespiegel ist schon etwas älter (August 2020) landete aber erst heute in meiner Timeline und beschreibt genau das was auch ich fühle bezüglich all der Sprachakrobatik die das Gendern hervorbringt.
Jeden Montag stelle ich eine Frage, die ihr in eurem Blog beantworten könnt. An welchem Tag der Woche ihr das macht bleibt euch überlassen. Am Ende des Postings sammelt Mr. Linky die Einträge aus eurem und aus anderen Blogs und es wäre nett wenn ich mich verlinkt.
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Heute geht es ums bloggen.
Warum bloggst du und wie hat das damals bei dir alles angefangen?*
*Die, die wie ich zur Dinosaurierfraktion gehören und schon so lange bloggen wie es Blogs gibt, haben die Frage bestimmt schon einmal beantwortet. Doch vielleicht ist der Blickpunkt heute anders und die Antwort auch. Sorry an alle, die die Montagsfrage immer so lieb in den Kommentaren beantworten, weil sie kein Blog haben. Nächste Woche wieder, versprochen.
Wie hat das damals angefangen? Tagebuch habe ich schon in meiner zartesten Jugend geführt. Schreiben war immer irgendwie mein Ding. Als ich dann Ende der Neunziger meine erste Homepage gebastelt hatte, mit einem WYSIWYG Programm, mir alles selbst beigebracht hatte, im manchmal schmerzvollen learning by doing Modus, hatte ich auch schon die Idee eines Online Tagebuchs, war aber nicht so versiert das selbst zu erstellen.
Dann entdeckte ich das Tagebuch von Else Buschheuer, die damals in New York lebte und zwei- oder dreimal die Woche schrieb. Oh, so eine Homepage wollte ich auch haben! Doch es gab noch nichts in dem Sinne, bis ich dann Blogger.com entdeckte, damals noch ein kleines eigenständiges Unternehmen und noch nicht von Google aufgekauft. Ich wollte schreiben. Gedanken, Gedichte, meine Meinung in die Welt hinaus schreien. Ich hatte damit im Januar 2004 angefangen kurz nachdem ich einen sehr langen qualvollen Film hinter mich gebracht hatte. Es war meine erste große Enttäuschung im Job und ich wusste da schon dass ich so in den nächsten Jahren nicht arbeiten wollte und wenn, brauchte ich einen Ausgleich, etwas was mir Spaß machte. Das Blog war sehr holperig am Anfang und wenn ich heute durch die allerersten Jahre blättere, kommt es mir so vor als ob das ein Fremder geschrieben hätte. Zudem stelle ich mir damals schon die Frage wie gläsern ich sein möchte. Was schreibe ich ins Blog und was nicht. Es war ein Ausloten vieler Dinge und rechtlich gesehen gibt es so einiges das ich heute nicht mehr so schreiben könnte. Auch mit dem Fotos nahm man das nicht so genau, mal davon abgesehen, dass sie im Vergleich zu heute eine miserable Qualität hatten.
Apropos Fotos:
Das war mein erstes hochgeladenes Foto, noch im .gif Format, damit es so wenig wie möglich Speicherplatz wegnimmt.
Über die Jahre hinweg änderte ich die Plattform von Blogger zu WordPress, wechselte mehrfach den Provider und den Namen des Blogs. Ganz zu Anfang hieß es „Augenblicke“, dann fand ich das aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen blöd, und es taufte es auf „Wortgefecht“ um. Ich erwarb, zu meinem großen Erstaunen, weil er noch frei war, meinen Vornamen als Domain. Als das mit den digitalen Fotos besser wurde, hatte ich ein zweites Blog nur mit Fotos, das ich aber nach ein oder zwei Jahren wieder schloss.
Warum blogge ich heute? Einerseits weil es mir immer noch Spaß macht, auch wenn der kleine Kick, dass es sofort für alle weltweit verfügbar ist, nicht mehr da ist. Ich tue es in erste Linie für mich. Es ist inzwischen ein unschätzbares Nachschlagewerk geworden. Dass ich heute täglich schreibe, hat weitgehend mit einem sehr lieben Freundin aus den Internet zu tun, die ich dort kennen und schätzen lernte und die das tägliche Schreiben seit sehr viel mehr Jahren eisern durchzieht, als ich. Persönlich lernte ich sie erst (Moment ich muss kurz im Blog suchen…he he, seht ihr?) 2016 auf der zehnten Re:publica (aber meiner ersten) kennen. Sie inspiriert und animiert mich immer noch, bis heute.
Ich wurde oft gefragt warum ich meinen Beruf nicht mit ins Blog einfließen lasse. Warum ich kein Influencer bin, obwohl mein Beruf sich absolut dafür anbietet? In den Anfangsjahren hatte ich das Blog als Ausgleich zum Job und der hatte somit nichts darin zu suchen. Inzwischen habe ich festgestellt, dass, auch wenn ich das sehr gut könnte nicht zum „Influenzieren“ gemacht bin. Was mir zur Zeit sehr viel Freude bereitet ist die Co-Moderation im Fernsehen und das würde ich gerne noch ein wenig weiter ausbauen, wenn sich das ergeben sollte.
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Unten könnt ihr eure Antwort eintragen. Mister Linky kann nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.
Nochmal vorab was Bolgtechnisches. Jemand fragte nach den RSS Feeds vom Blog. Ja, die sind da, immer noch, auch wenn sie nicht explizit angezeigt werden. Ich habe sie nie ausgeschaltet. Aber Firefox z.B. erkennt die Feeds schon lange nicht mehr an, egal ob Atom oder RSS, und liest sie auch nicht mehr aus. Man muss das über eine kleines Add-on lösen, wie zum Beispiel Feedbro. Ich habe aber jetzt die Feeds, wenn man mich schon danach fragt, sie wieder wie ein „Link“ in der Fußleiste eingefügt.
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Ein sehr ruhiger Sonntag mit den ich vor allem als sehr kalt empfand.
Ich schaute mir jetzt endlich Mank an, da er bei Oscarnomminierungen dabei ist. Gary Oldman zieht wieder alle Register seines Könnens. Es ist ein Stück verfilmte Filmgeschichte, die man als das nehmen muss was ist und nicht mehr. Es riss mich nicht wirklich vom Hocker, denn der Film plätschert so gemütlich und langsam dahin und wird eigentlich nur durch die ständigen Zeitsprünge ein wenig aufgepeppt. Das kann man mögen muss man aber nicht.
Am Abend machte ich mir, seitdem ich Fried Rice kapiert habe, eine Schale von dem selbigen.
Diesmal mit viel Möhren und Spitzpaprika und natürlich den kleingeschnittenen rohen grünen Teil von Frühlingszwiebeln. Gewürtz hatte ich mit je einem Löffel voll Austernsauce sowie heller und dunkler Sojasauce und Pfeffer. Als alles fertig gegart war, drehte ich die Hitze noch einmal hoch und verquirlte noch ein Ei hinein. Also entgegengesetzt der Methode die ich vorher anwendete. Klappte auch. Schmeckte gut, die nächste Variante davon die mir vorschwebt ist eine mit Huhn.
Aufgestanden mit einem leichten Schmerzgefühl im Kopf bei zu schnellen Bewegungen. Kein Wunder, siehe gestern. Es war aber nicht so schlimm dass wehklagend durch die Wohnung gerannt wäre, nur so viel dass mein Körper mir den Exzess schon deutlich machte, ohne mich aber über die Maßen zu bestrafen.
Angedacht war der Wochenmarkt doch ich war nicht in Form und ich wollte keine Menschenmenge. Facebook schnauzte mich an, dass ich 10:00 Uhr eine Veranstaltung hätte. Ach ja? Welche denn? Oh ja, huch! Diese hier:
Also machte ich mich ausgehfein und fuhr nach Esch. Da dies eine öffentlich Veranstaltung war, kann ich auch darüber schreiben. Und wer zwei und zwei zusammenzählt weiß, dass die N. öfters im Blog vorkommt. Café Diderich ist die größte Buchhandlung in Esch und ich muss gestehen dass ich noch nie dort war. Nun gut, ich habe nie sehr viel dort zu tun und wenn ich Bücher kaufe, kaufe ich sie hier in der Stadt bei den beiden Buchhändlern meines Vertrauens. Ich kam im Laden an und lief schreiend auf den Tisch zu an dem sie saß: „Ich will ein Autogramm! Ich will ein Autogramm!“ Der Auftritt bekam die gewünschten Lacher. (Das Theater muss ja für was gut sein!)
Wieder daheim überlegte ich kurz ob ich nicht doch auf den Markt…nein. Ich hatte alles was ich brauchte fürs Wochenende und den Rest des Tages würde ich eh im Theater verbringen.
Am Nachmittag dann ins Theater bis spät abends und daheim wie ein Stein ins Bett gefallen.
Ein sehr langer Tag im Theater der nicht so positiv war wie gedacht. Ich hoffe inständig dass das Kontakt Tracing nicht alles zunichte macht. Es ist zum Wahnsinnigwerden…
Am Abend nach der Probe jammerte die A. dass sie gerne irgendwo auf einer Terrasse sitzen möchte auf einen letzten Absacker. Mal davon abgesehen dass es schweinekalt war, fühlen sich Terrassen so an, als ob es die irgendwann mal in weiter Vergangenheit gegeben hätte. Ich bot ihr einen Absacker auf den Barhockern in meiner Küche an.
Diese Flasche war noch halbvoll, jetzt nicht mehr.
Da es gestern so stressig war, ließ ich den Morgen gemütlich anlaufen, denn ich hatte keine Termine.
Fangen wir mal mit den schönen Dingen bevor zum dem kommen was in der Überschrift steht.
Es wäre wundervoll wenn ich vom Dach aus diese Aussicht hätte. Doch ich habe keine Dachterrasse. Langjährige Leser werden es sofort wiedererkennen. Es ist der Himmel über Melbourne auf dem Rooftop von meinem Freund H. Er schickte mir am Morgen dieses live Foto (für ihn am Abend) und ich schwelgte wieder in Erinnerungen an eine Zeit der Unbeschwertheit…
Dann kamen mehrere Telefonate und Mails, die die Pandemie wieder sehr in den Vordergrund treten ließen. Ihr musst euch das so vorstellen, als ob eine Bombe in eurer Straße eingeschlagen hätte, aber euer Haus war weit genug entfernt, dass es verschont blieb. Mehr kann ich nicht dazu sagen, aber es fühlt sich beängstigend und bedrohlich an. Und ich muss höchstwahrscheinlich vieles umdisponieren. Himmel Herr, wann hört das endlich auf? Manchmal habe ich so satt…
Und wenn ich schon wieder so nahe dran bin an der Pandemie, ging gleich am Nachmittag in den Covid Test, diesmal kein Large Scale sondern in der Klinik. Denn ab Freitag ‚übernachte‘ ich sozusagen im Theater denn die Endproben beginnen.
Von der Klinik aus zurück ins Zentrum um noch ein paar Dinge fürs Theater einzukaufen.
Am Abend besuchte ich die J. die ich schon eine Weile nicht gesehen hatte. Sie hatte allerlei Käsesorten gekauft und es war ein schöner Abend, der wieder ein gewisse Normalität in den seltsamen Tag brachte und mich mit ihm versöhnte. Zwischendurch dann das Resultat per SMS: Negativ
Vorab etwas blogtechnisches. Ich habe seit einer Woche ungefähr ein Bot das sich im Mailabo festgefressen hat. Ich werde die Abofunktion für eine Weile vom Blog nehmen bis sich das wieder beruhigt hat. Das dürfte keinen Einfluss haben auf alle, die ein Abo haben und jeden Tag eine Mail bekommen wenn ein neues Posting erscheint. Das müsste theoretisch weiterlaufen, denn eurer Mailadresse ist ja im Verteiler drin. Wenn nicht, meldet euch bitte, dann versuche ich eine andere Lösung zu finden. Eine andere Abooption ist mein Twitter Account zu abonnieren, denn das Blog erzeugt dort automatisch ein Tweet wenn ein neues Posting da ist.
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Ich habe die anderen Blumentöpfe ein wenig umgestellt und das Wohnzimmer sieht jetzt so aus:
Der Tag begann mit einem Besuch des Mittwochmarktes. Ich brauchte nicht sonderlich viel und kaufte mit hauptsächlich Obst. Frische Blutorangen und ein paar Mini Bananen fürs Porrige. (Ich sollte eher Overnight Oats sagen, denn heißer Haferbrei bekomme ich nicht hinunter) Ein Kaffee auf die Hand im Piazza mit der D. und dem B. Von Woche zu Woche verändert sich die Place Guillaume immer mehr zu einem Irrgarten, mit unzähligen Absperrungen und es ist eine richtige Herausforderung, um von einer Seite des Platzes auf die andere zu kommen. Zwischendurch Telefonate beruflicher Art, die mich sofort in Aktion treten ließen. Das hatte zur Folge dass ich den ganzen Nachmittag die Bananen und Orangen herumschleppte und erst kurz nach vier zuhause ankam. Völlig erledigt wegen der Rennerei legte ich mich eine halbe Stunde hin, stelle mir aber eine Wecker. Am Abend dann noch einmal ins Theater für einen Durchlauf.
Gegen 22:00 wieder daheim. Zu müde zum schreiben und kurz vor Mitternacht lag ich Bett.
Ich schrieb noch bis spät am Blog gestern Abend weil ich die Montagsfragen für die kommenden Wochen vorbereiten muss, da ich nicht absehen kann ob ich da viel Zeit haben werde zum Schreiben.
Trotz dem späten Zubettgehen war ich früh wach und las erstmal was bei anderen so los war.
Eine der Highlight Nachrichten von vorgestern war diese hier: Luxemburg ist logistisch aufgestellt um 95.000 Impfungen pro Woche durchzuführen. Wenn wir jetzt noch die Anzahl an Impfdosen pro Woche bekommen, dann wären wir rein rechnerisch in sieben Wochen durch und jeder hätte seiner erste Impfdosis bekommen. Tja, … Wunschdenken darf noch erlaubt sein.
Am späten Morgen dann ins Theater für Besprechungen und Problemlösungen. Dann eine Runde Einkäufe fürs Theater. Das musste alles jedoch sehr fix gehen denn ab 15:00 Uhr musste ich wieder zuhause sein. ER sollte nämlich geliefert werden:
Da steht er nun der Drachenbaum Dracaena reflexa und macht sich sehr gut. Ich bin noch unschlüssig wen er als Genosse bekommen soll. Vielleicht noch ein Drachenbaum aber diesmal ein andere Art? Oder eventuell ein Elefantenfuß? Ich hatte ein der Gärtnerei einen gesehen der schon recht groß war und zu einem sehr stolzen Preis.
Ich fing eine neue Serie auf Prime an, Mr. Robot und schaute mir zwei Folgen an. Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig was ich davon halten soll.
Ein langer Tag im Theater mit einem ‚propper english tech rehearsal‘. Das ist lang und anstrengend aber letztendlich sehr effektiv, weil wirklich alles und mit jedem geregelt wird. Im deutschen Theater würde das so nicht gehen, weil es für manches Departement viel Leerlauf bedeutet, andere sind wiederum maximal gefordert.
Ich machte mit dem Segen der Regie gegen 15:00 Uhr Schluss.
Ich beratschlagte noch kurz mit der A., die auch zugegen war, wo ich mich umsehen sollte für neues Grünzeug für das Wohnzimmer. Ich hatte nämlich die letzten Tage festgestellt, dass die beiden fehlenden Monstera einen beachtlichen Teil zur Akustik beitrugen. Seit sie weg sind, gibt es einen unangenehmen Widerhall. Sie riet mir eine Gärtnerei etwas außerhalb der Stadt in Heisdorf. Und die ist in der Tat riesig. Große Gewächshäuser mit allem was das Herz begehrt. Ich erklärte einem jungen Herren, das ich gerne zwei recht große Grünpflanzen hätte für Wohnzimmer mit Südost Richtung. Ich wollte sehr gerne etwas palmenartiges haben. Es war aber nichts da was mich begeisterte. Er meinte in den kommenden Wochen würden würde da neues Zeug kommen. Also entschied ich mich vorerst mal nur für eine Pflanze:
Bitte fragt mich nicht was das genau ist. Der Mann im Laden hatte mir den Namen gesagt aber ich habe ihn schändlicherweise wieder vergessen.
Am Abend beruhigte sich das Wetter das wiederum den ganzen Tag im Wechsel alles bot was es so zu bieten hat.
Der winzig kleine weiße Punkt ist kein Stern sondern eine hauchdünne Mondsichel. Und ich fand das Foto so schön dass es in die wechselnden Bilder des Headers dazu kam.
Jeden Montag stelle ich eine Frage, die ihr in eurem Blog beantworten könnt. An welchem Tag der Woche ihr das macht bleibt euch überlassen. Am Ende des Postings sammelt Mr. Linky die Einträge aus eurem und aus anderen Blogs.
Heute könnt ihr einen Schwank aus eurem Leben erzählen.
Was war das schlimmste Wetterereignis das du hautnah miterlebt hast?
Es muss in Ende der 80er gewesen sein. Es war am Wochenende. Ich war noch im Internat und es muss an einem Samstag gewesen sein, denn ich sollte zurück in die alte Heimat ins elterliche Heim. Es war zu einer Zeit da die Busse spärlich von der Hauptstadt in den Osten des Landes fuhren, ganz besonders am Wochenende. Ich stand ewig lange an der Bushaltestelle und der Bus kam und kam nicht. Da es dort keinen Unterstand gab, stand ich mitten im Wind und im Regen und war bis auf die Haut nass. Ich lief zurück zum Haus der Großmutter, die am Samstag das Geschäft früher schloss als sonst. Sie erklärte sich bereit mich die 35 km zu fahren. Der Sturm war am Tag davor angekündigt worden, doch er sollte erst richtig während der Nacht zuschlagen. Aber wie so oft mit solchen Wettereignissen war der Sturm um ein paar Stunden früher dran. Dass wir überhaupt los fuhren, war meinem Vater geschuldet, denn ich hätte auch bei Grußmutter übernachten können, doch mein Vater, stumpf und stur wie er war, duldete das nicht.
Also fuhren wir los und es klappte eigentlich recht gut. Die Sturmböen schüttelten das den Kleinwagen ab und an ein wenig durch. Als wir dann auf der Höhe des letzten Hofes ankamen, bevor die Straße durch ein Waldstück hinunter in den Ort führt, hatte der Sturm seine Maximalkraft erreicht und es war beängstigend. Doch wir waren froh dass wir es bis dorthin schon geschafft hatten.
Und dann passierte es. Keine fünfzig Meter vor uns krachte ein entwurzelter Baum in die Straße und verfehlte so just das Hinterteil eines Lasters der vor uns fuhr. Da Großmutter sehr langsam fuhr konnten wir gut abbremsen. Doch wir waren leichenblass. Ich hatte als erster die Fassung gewonnen und meinte, dass es besser wäre kehrt zu machen und ein paar Meter davor eine Seitenstraße über ein Nachbardorf zu nehmen, was wir dann auch taten. Der Weg war auch weniger stürmisch weil er durch viele Hügel geschützter war. Als wir angekommen waren, erzählte Großmutter was passiert war. Meine Mutter schalt meinen Vater aus, was daran so schlimm gewesen wäre, wenn ich eine Nacht bei Großmutter übernachtete hätte. Großmutter blieb bis spät am Abend bis der Sturm sich beruhigt hatte.
Am Tag danach konnte man vom elterlichen Haus aus eine gewaltige Schneise auf dem gegenüberliegenden Berg erkennen, die der Sturm durch den Wald gerissen hatte. Die Bäume waren umgekippt wie Streichhölzer. Diese Schäden waren noch über Jahrzehnte sichtbar.
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Unten könnt ihr eure Antwort eintragen. Mister Linky kann nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.
Legen wir doch gleich mal, an diesem für mich sehr häuslichen Sonntag, mit etwas morbidem los. Caitlin Doughty referiert über Leichenschmausgebräuche aus der ganzen Welt.
Wie immer sehr unterhaltsam und informativ. „Would I eat more of this? …. Yes!“
Zur Tagesordnung.
Ich erwachte spät, bloggte die beiden Tage weg und ging noch einmal im Kopf alles durch was ich mir vorgenommen hatte. Sehr spätes Frühstück, bestehend aus zwei im Ofen aufwärmte Croissants. Kam sehr gut und sollte ich öfters machen. Das Wetter ist immer noch sehr unschlüssig was es denn nun anbieten soll, also bot es alles im Wechsel. Regen, Sonne, Schnee und Hagel. Nur die kräftigen Windstöße der letzten Tage waren weniger.
Ich ließ die Waschmaschine mehrfach für mich arbeiten.
Zwischendurch übte ich angstfreies Backen mit Hefe. Ich und Hefe, egal ob, frisch oder trocken sind über die Jahre noch nie Freunde geworden. Dabei müsste ich doch irgendwo in den Genen etwas von meinem Großvater haben, der Bäckermeister war. Also ein weiterer Versuch, diesmal mit einer „idiotensicheren“ Brotbackmischung. Irgendwann muss es doch klappen, Nondikass! Also Teigkneten in der Maschine bis er sich vom Rand löst, ging soweit gut. Dann 30 Minuten abgedeckt ruhen lassen, auch ok. Hände mit Mehl bestäuben und den Teigling rundwirken. Das brachte ich ohne Probleme zustande, das habe ich schon in 30 Millionen Backvideos auf YouTube gesehen. Dann entweder auf Backpapier oder in eine Kastenform geben und nochmal aufgehen lassen bis das Volumen deutlich größer geworden ist. Ich wählte eine Kastenform und pinselte nach Anleitung immer wieder ein wenig Wasser darüber, damit er nicht austrocknet. Das sah dann nach 30 Minuten bereits so aus:
Innerlich jubilierte ich bereits, ganz vorsichtig.
Und dann:
Huiiiiii. „Ich glaube das ist der Anfang einer wunderbaren Freundschaft.“
Seit etwas mehr als einer Woche habe ich ein Lockdown Login bei Runescape. Es sind nach deren Aussage nur ein kleiner Teil der Spieler betroffen, aber das schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Ich erinnerte mich waage dass ich mal ein zweites Profil erstellt hatte und siehe da das funktionierte noch. Doch bin ich dort ganz am Anfang in einem Neulingsmodus und das macht keinen Spaß.
Am Abend schaute ich mir The Avengers: Civil War, auf SRF Zwei an. Wenn die Serie nicht diese wirklich guten Darsteller hätte, wäre es gähnend langweilig sfx hin oder her.
Vorab die Tulpen vom Mittwochsmarkt. Sie sahen am Samstag erst richtig schön aus.
***
Am Freitag Abend hatte ich nicht die geringste Lust zum Schreiben. Es war einfach ein sehr langer Tag im Theater mit viel Herumsitzen und warten und den Darstellern beim Proben zusehen und bisweilen mit dem Text hadern. Nichts was außergewöhnlich wäre oder ich nicht kennen würde. Für mich sind solche Tage trotz allem wichtig, weil ich mir die Darsteller genau ansehe, sie regelrecht studiere, ihre Handbewegungen, ob sie sich oft mit den Händen ins Gesicht greifen, oder durch die Haare fahren. Das kommt im Anschluss alles zum Tragen wenn ich die Maske erstelle.
Am Abend hatte ich die A. eingeladen zum Abendessen. Da ich keine Idee hatte was ich kochen könnte und es eigentlich ein Tag gewesen wäre, an dem wir ins Restaurant gegangen wären, buchte ich den Lieferservice vom Royal Bengal und es gab indische Gerichte. Ich hatte zwei veggie Gerichte bestellt und ein klassisches Chicken Tikka Masala. Dazu ein paar Naan Fladen. Und wie immer schmeckte es hervorragend. Es ist und bleibt einer der besten Inder der Stadt. Große Mühe hatte ich mir nicht mit Tischeindecken gegeben. Darum auch kein Foto. Serviert haben wir uns aus den Schüsseln die vom Restaurant kamen. Es sind übrigens die guten Plastikschüsseln die man problemlos mehrfach verwenden kann und die ich im Haushalt für alles mögliche verwende. Sie halten sogar das Aufwärmen bis 80 Grad im Ofen aus.
Anschließend schaute ich mir die ersten drei Teile der Doku über das Cecil Hotel in L.A. auf Netflix an. Es ist etwas sehr in die Länge gezogen und man könnte die Story der kanadischen Studentin, die dort spurlos verschwand, etwas schneller erzählen. Aber ok. Die Doku nimmt sich die Zeit um jeden zu Wort kommen zu lassen, auch all die alle die kleinen Privatdetektive aus dem Internet, die auf den veröffentlichten Überwachungsvideos mehr herausfanden als die Polizei.
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Seit drei Tagen stürmt es in Luxemburg. Manchmal so heftig, dass ich im Radio alle Nase lang etwas von gesperrten Straßen und umgefallenen Bäumen höre. Dann gibt es wieder kleine Lichtblicke mit Sonne und gleich im Anschluss Donner und Hagel.
Der Samstag Morgen war so stürmisch dass ich den Marktbesuch strich. Stattdessen schrieb ich ein wenig hier vor und machte mich auf ins Theater. Und dort hatte ich genug zu tun bis um kurz nach 15:00 Ich habe ein neues Lieblingswort in Englisch: Discrepency. Es klingt so viel schöner als Diskrepanz.
Ich hatte übrigens das Smartphone auf dem Schreibtisch daheim liegen lassen, was eine interessante Erfahrung war. Es war nicht so dass ich mich gelangweilt hätte, aber zu einem Zeitpunkt hatte ich ein klein wenig Leerlauf. Normalerweise hätte ich dann die Tageszeitung heruntergeladen und durchgeblättert. Doch das konnte ich ja nicht. Schon seltsam wie sehr man sich an dieses kleine Ding gewöhnt hat und wie sehr man glaubt davon abhängig zu sein. Ich schaute unten im Kaffeeraum nach ob es eine lesenswerte Broschüre gibt und fand dort auch ein paar Bücher. Die Wilden von Harold Robbins. Das Buch fesselte mich gleich nach den ersten paar Seiten und ich beschloss es übers Wochenende auszuleihen.
Wieder daheim schaute ich aufs Smartphone das natürlich mehrfach geklingelt hatte. Vor allem die D. hatte sich mehrfach gemeldet, weil sie beunruhigt war.
Am Nachmittag legte ich mich eine kurze Weile aufs Bett zum Lesen was ein gewaltiger Fehler war, den ich schlief tief und fest ein.
Das hatte zur Folge dass ich erst sehr spät müde wurde. Ich las eine Weile im Buch von Harold Robbins. Dann entdeckte ich auf der Fernsehbox eine neue App (die nennen das App obwohl es nur ein weiteres System zum Filme anschauen ist) Der Sooner Streamingdienst hat keine Blockbuster. Es sind Arthouse Filme und Dokus. Eine davon schaute ich mir gestern aus reiner Neugier an. Tea with the Dames. Die vier Damen ließen ihre Karriere Revue passieren in Anekdoten und lachen sich bisweilen halbtot dabei.
Vorsichtshalber den Wecker gestellt, weil ich einen Zahnarzttermin hatte. Doch es wäre nicht nötig gewesen, denn ich war weitab davor wach. Ich bloggte ohne Hektik alles weg. Der Zahnarzt meines Vertrauens zu dem ich schon ging als ich noch in der Alten Heimat wohnte, hat seine Praxis auf dem Weg dorthin. Das war der dritte von insgesamt sechs Terminen. Aber nächste Woche habe ich keinen, da hat die Praxis eine Woche Urlaub.
Als ich dort fertig beschloss ich bis in Alte Heimat selbst zu fahren, zum Rewe Supermarkt. Dort fand ich dann auch den Großteil der Dinge die ich sonst immer bei Ausflügen nach Trier fand. Auf den Rückweg ein wichtiges Telefonat zwecks Theater. Es war gut dass ich nicht getrödelt hatte, denn ich musste zurück.
Am frühen Nachmittag dann holte man meine zwei Monstera Pflanzen ab, die ich dem Theater vermacht habe.
Das sieht jetzt so aus:
Ein wenig leer, aber da kommt etwas neues hin.
Später fuhr ich noch kurz ins Theater wegen neuen Terminen weil sich da etwas „verschoben“ hat. Mehr kann ich nicht darüber erzählen. Aber etwas kann ich euch zeigen.
In einem Teil der Bühne ist ein kleines Gewächshaus. Und dort stehen sie nun.
Und mit einem Schlag waren die ganzen Jahre von Tante Gritty wieder so präsent wie selten zuvor. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich sie unter falschen Voraussetzungen von der Klinik aus gleich ins Pflegeheim fuhr, ohne einen Umweg über ihre Wohnung zu machen. Die Sozialhelferin hatte mir geraten sie nicht mehr zur Wohnung zu fahren weil sie dann wahrscheinlich nicht mehr weg wolle. Ich kam mir dabei wie ein Verräter vor. Ich hatte ihr bei all meinen Besuchen immer wieder erklärt dass sie Alzheimer hätte, aber sie verstand es nicht mehr. Die Anfangszeit war somit auch nicht einfach, weder für sie noch für mich, oder für das das Pflegepersonal das eine unglaubliche Geduld mit ihr aufbringen musste…
***
Im Theater Perrückenanprobe. Wenn ich etwas inzwischen gut kann, dann ist es ein Auge für Farben und Kopfgrößen haben. Es passte alles was ich ausgewählt hatte. Die A. war auch zugegen und hatte Blue im Schlepptau, die sich heute sehr unmöglich benahm. Ich bot der A. an sie mitzunehmen auf den Wochenmarkt, damit sie zwei Stunden in Ruhe arbeiten konnte.
Blue geht wahnsinnig gerne in die Stadt. Inzwischen weiß sie dass wenn wir bei den Füssergängerstreifen stehen bleiben auch warten muss und nicht wie wild an der Leine ziehen muss. Wir trafen die D. auf der Place Guillaume und es gab einen Kaffee im Stehen und für mich noch ein Croissant. Ja, ok, Blue hat auch ein kleines Stück Croissant bekommen. (Sie hypnotisierte das Croissant so lange, bis sich ein Stück von selbst davon löste und in ihr Maul flog.)
Ich beschloss mit ihr und den ganzen Einkäufen vom Markt die Tram zu nehmen. Als die Tür aufging wollte sie zuerst nicht so richtig einsteigen und ich musste ein wenig nachhelfen. Doch dann legte sie sich hin und schaute zur gläsernen Tür hinaus.
Wir fuhren zurück ins Theater. Die A. war just fertig geworden und ich übergab Blue wieder in ihre Obhut.
Wieder daheim verstaute ich alles im Kühlschrank und machte Büroarbeit.
Einen Termin um 10:00 Uhr ließ mich sehr viel früher aufstehen, weil ich was vergessen hatte und vorab noch einmal los musste. Selber schuld! Es klappte aber alles ohne weitere Zwischenfälle und das zur höchster Zufriedenheit aller. Wenn einem so viel Dankbarkeit gleich am Morgen entgegenkommt kann der Rest des Tages nur gut werden.
Zwischendurch bekam ich mehrere Anrufe für zukünftiges Zeug das alles, zumindest zwei Projekte davon, auf sehr wackeligen Beinen stehen, weil die Situation sie jeden Augenblick zunichte machen kann. Das Gefühl das sich mittlerweile dabei einstellt, ist alles nur so halbherzig anzugehen, damit die Enttäuschung am Ende nicht zu groß wird, falls es wirklich nicht klappt. Aber in Kunst- und Kulturprojekte muss auch immer ein wenig Herzblut fließen, sonst macht das für mich zumindest keinen Sinn. Noch etwas was die Pandemie gründlich vermasselt hat….
Am Nachmittag dann Wetterumschwung, von Sonnenschein auf Regen. Als sehr empfindliches Wetterdingbums, das nun mal bin, hatte ich schon ganzen Morgen ein leichtes Brummen im Schädel, das sich dann nachmittags zu einer Fast-Migräne entwickelte, Doch ich hatte mit einer Tablette vorgesorgt. Uff. Als die dann ihre Wirkung zeigt konnte ich los zur Probe. Diese war wieder so energiegeladen, dass ich den ganzen Missmut des Tages vergaß.
Auf dem Rückweg sah ich hoch oben an Himmel Störche oder so etwas in der Art mit langen Hälsen in Formation fliegen.
Am Abend schaute ich einen Film „weg“ den ich schon länger auf der TV-Box gespeichert hatte und der irgendwann im Schweizer Fernsehen lief. Lucy mit Scarlett Johanson in der Hauptrolle. Der Film stellt die Frage was wäre wenn der Mensch nicht nur ein paar wenige Prozent seiner Gehirnkapazität in Anspruch nähme sondern weitaus mehr. Die Frage wird im Film so beantwortet, dass Lucy sich zu einer Art Superheldin entwickelt und die Welt vor der Droge rettet die auslösen könnte. Der könnte einen Ticken weniger gewalttätig sein, aber sonst sehr gelungen.
Im Bett noch ein Podcast über Leo Tolstoi gehört: Szenen einer Ehe