Die Langweiligkeit der Tage, lässt mich manchmal im Blog ein wenig verzweifeln. Man kann sich das Leben auch nur so spannend gestalten wie die Situation es zulässt. Keine leichte Zeit für Tagebuchblogger.
Gleich am Morgen machte ich mich an die Organisation von „Dings“, auf das es in ein paar Tagen weniger langweilig werden soll. Ich hatte gestern schon das „Dings“ erwähnt und das ich mich noch nicht so richtig traue es hier preiszugeben, weil es immer noch zunichte gemacht werden kann.
Das Wetter war, wenn auch nicht so kalt wie die letzten Tage, selten scheußlich, mit vielen Sturmböen und kräftigen Regenschauern.
Am Nachmittag zog ich mit sämtlichem Material in ein anderes Theater um, das dieses Wochenende eine Wiederaufnahme eine Stückes vom letzten Jahr hat. Ich mag das Stück nicht sonderlich. Ich hechtete zwischen zwei Regenschauern zum Theater und zurück und war anschließend triefnass.
Anschließend, da der Kühlschrank nichts mehr hergab, fuhr ich noch fix zum großen Supermarkt meines Vertrauens und kaufte ein paar Dinge fürs Wochenende.
Ach ja. Seit dem Mittwochsmarkt habe ich beschlossen wieder regelmäßiger Blumen zu kaufen.
Am Abend hatte ich weder Lust auf Lesen noch auf Mattscheibe und ging früh zu Bett.
Ich hatte mir den Wecker gestellt sonst hätte ich wahrscheinlich weiter geschlafen. Ich hatte einen Auslandstermin. (Das hört sich in anderen Ländern sicherlich sehr spannend und mit einer größeren Reise verbunden an. In Luxemburg sind es jedoch immer nur Katzensprünge)
Ich brachte eine Reihe von ausgeliehenen Perücken zurück. Zudem war es eine gute Gelegenheit endlich mal wieder die B. zu sehen wenn auch mit Abstand. Wir hatten uns fast ein Jahr nicht gesehen. Auch ihre Kinder wo ich ja Pate bei ihrem Sohn bin habe ich über ein Jahr nicht gesehen. Den werde ich auch voraussichtlich nicht bis Ostern sehen.
Zwischenzeitlich bekam ich einen Anruf dass ich nun doch ein Stück betreuen kann, was ich schweren Herzens schon abgeschrieben hatte. Uff. Also muss ich zumindest ab März nicht mehr die Decke anstarren.
Und dann schmiedet sich da noch ein Plan zusammen von dem ich aber noch nichts verraten möchte. Ich traue mich nicht mich zu freuen, weil in diesen unsicheren Zeiten noch alles zunichte gemacht werden kann. Es bleibt erst mal spannend.
Am Abend sah ich das Caitlin Doughty ein neues Video gepostet hat. Und sie hat es zur Zeit sehr schwer. Oh je!
Als ich erwachte war wieder alles halbwegs zugeschneit. Einen Moment lang haderte ich mit mir ob ich zum Mittwochsmarkt gehen soll oder nicht. Doch ich ging. Ich wollte Blutorangen haben, von denen ich mehrere Sorten auf dem Markt finde und selten welche im Supermarkt. Außerdem hatte ich von dem einen griechischen Stand das letzte Mal rote Pesto gekauft die ganz hervorragend war, und die wollte ich noch einmal haben.
Ein schneller Kaffee mit der D. auf der Place Guillaume die sich immer mehr in eine Baustelle verwandelt. (Die Place Guillaume wird eine Baustelle, NICHT die D.!) Schnell deswegen, weil es feucht und kalt war, und es mir langsam in die Knochen zog.
Im Buchladen ein Buch bestellt, das ich für eine der nächsten Sendungen brauche.
Fotos vom Park auf dem Rückweg:
Am Nachmittag stiegen die Temperaturen wieder leicht an und es wurde immer trüber und nebeliger.
Ich hatte noch Papierkram zu erledigen der von den Vortagen liegen geblieben war.
Am Abend lustlos durch die Fernsehkanäle gezappt. Nichts gefunden was meine Aufmerksamkeit erregt hätte.
Auf YouTube gesehen dass ATK neue/alte Folgen ihrer Sendung hochgeladen haben und dabei zwei Gerichte entdeckt, die ich noch nie selbst gemacht habe. Ein Pavlova und selbstgemachtes Egg Nog. Meine Früchteauswahl im Pavlova wäre aber eher Ananas, Mango und Granatapfelkerne, oder rote einheimische Früchte. Da man auch hier munkelt dass es demnächst wieder strammere Einschränkungen geben wird, wegen der neuen Virusvariante, ist das vielleicht etwas was ich mir als Aufgabe vornehmen sollte.
Das ich gestern hier nur so kurz angebunden war, hatte damit zu tun, dass die Emotionen noch einmal kräftig zuschlugen. Vielen Dank an alle die mir geschrieben haben auch per Mail, insbesondere die, die meine Mutter kanten.
Aufgewacht und ein paar wunderschöne Fotos aus Australien gesehen von meinem Freund H. und seiner Familie, die zur Zeit Urlaub im eigenen Land machen. Für mich als Luxemburger ist das eine etwas ungewohnte Form von Urlaub. Mir käme das hier so vor als würde ich beim Nachbarn zelten/schlafen. Aber in Australien kann man das schon machen.
Fernweh, tanzen gehen, je all die Dinge die man nicht darf. Ich vermisse sie. Ich fand ein Video von EBTG, aus den 90ern das genau das zeigt und beschriebt. Eine Sommernacht in einer großen Stadt durch die belebten Straßen wandern, lachen, tanzen…hach!
Am Abend dann die Premiere der französischen Stückes.
Place du ThéâtreGanz links der Artisteneingang. Die BühneWarten auf den Auftritt.
Die Stimmung war recht ausgelassen. Eine Premiere im Theater! Eine Insel der Kultur in mitten von Ländern in denen nichts läuft. Und ganz ehrlich, ich verstehe es auch nicht wie wir unsere Zahlen niedrig halten und in allen anderen Ländern drumherum geht es nicht so richtig runter. Zahlt sich letztendlich das beständige Testen im Breitbandverfahren dann doch aus? Bekommen wir unsere Fälle dadurch schneller von Rest der Bevölkerung isoliert?
Gegen 22:00 Uhr war Schluss und da wir ja noch immer die Ausgangsbeschränkungen ab 23:00 haben, gab es auch keine Premierenfeier.
Wenn Anselm Neft sich die Kolumne von Franziska Augstein im Spiegel vorknöpft… autsch!
Anhand des Textes lässt sich meines Erachtens exemplarisch zeigen, wie Meinungsartikel arbeiten, wenn sie nicht auf Erkenntnisgewinn, sondern auf Stimmungsmache abzielen.
Den Sonntag Morgen damit verbracht dass ich den Text von gestern noch ein letztes Mal verbessert habe. Den Rest des Tages blieb ich Zuhause, las, sah fern und werkelte in der Küche. Aber nichts davon ist wirklich blogtauglich.
Ich ging spät ins Bett. Kurz vor Mitternacht sah ich noch einmal zum Fenster hinaus und fand diesen seltsam beleuchteten Himmel vor. Es hatte wieder zu schneien angefangen.
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Am Montag Morgen den Sonntag verbloggt mit Kaffee. Anschließend mich um die Wäsche gekümmert. Aber so viel ist es eh nicht. Die Tage an denen ich nicht vor die Tür gehe sehe ich nicht ein warum ich mich in Straßenkleidung schmeißen soll.
Am Abend dann zur Generalprobe ins Theater. Das Stück beginnt mit lauter Partymusik und das solange bis die (wenigen) Zuschauer im Saal sind und Platz genommen haben. Und ratet mal wer da noch auf der Hinterbühne beschwingt mittanzt. Es ist wieder einer dieser Momente in denen mir bewusst wird wie sehr mir das Tanzen fehlt…
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Ich habe den japanischen Kanal チョコレートカカオ (Chocolate Cacao) schon öfter verlinkt. Die Sorgfalt mit der er arbeitet ist schon bemerkenswert. Aber er zeigt nicht nur wie es richtig geht sondern auch die Fehler die er macht. Am Ende des Videos, in den sogenannten Cacao Notes, zeigt es was schief ging. Am Sonntag postete er ein Video für Chocolate Ganache Opera. Halleluja!
Lange Jahre hätte ich es nicht gekonnt, doch auf der letzten Zugfahrt nach St.Jean-de-Luz am 30. September 2019, dachte ich, dass es noch ein Familienmitglied gibt, das ich nicht im Blog nicht verewigt habe. Meine Mutter. Sie starb 2013. An diesem Text habe mit sehr großen Abständen immer wieder geschrieben. Ihr Tod war der, der mich am meisten emotional zerschossen hat und das aus mehreren Gründen.
Wer etwas über all die anderen Verwandten lesen möchte, es gibt einen Text über meinen Vater, meinen Bruder, Großmutter Thérèse, Großmutter Marie, Onkel Nicolas, Tante Greidi, und Tante Gritty. Wer die Geschichte von meinem Vater gelesen hat, weiß was für ein schlechtes Verhältnis ich zu ihm hatte. Heute mit der nötigen Distanz kann ich sagen dass meine Mutter da nicht ganz unschuldig daran war. An dieser Vermutung hege aber auch Zweifel, doch vielleicht finde ich während dem Niederschreiben dieses Textes und im Herumwühlen der Erinnerungen, Gründe warum oder warum nicht
Meine Mutter kam als jüngste Tochter meiner Großmutter Thérèse zur Welt. Großmutter erzählte immer dass es eine sehr schwere Geburt gewesen sei und dass es sie fast Leben gekostet hätte. Doch im Gegensatz zu anderen Babys die Anfang rot und schrumpelig aussehen, sah meine Mutter aus wie eine kleine Puppe. Sie wurde in eine Familie hinein geboren in der der Vater Bäcker war, die Mutter im den ganzen Tag im Laden stand und es gab noch eine sieben Jahre ältere Schwester, Gritty. Sie hat nie sehr viel über ihren Vater, den Bäcker Emile erzählt, weil es auch nicht sehr viele Erinnerungen an ihn gab. Er starb als sie zehn Jahre alt war.
Es gibt diese Anekdote die immer und immer wieder erzählt wurde, dass sie als ganz kleines Kind ein Dreirad bekam und damit im Gang herumfahren durfte. Es war der Tag der Pasteten und Emile machte immer dutzende an Blechen von Pasteten auf einmal. Das musste sein, denn die Dinger erforderten viel Arbeit und manchmal passierte es dass ein ganzes Blech nicht gleichmäßig aufging, oder zu dunkel wurde. Die konnte man im Laden nicht verkaufen. Es war auch ein Tag von höchster Konzentration und jeder musste Emile zur Hand gehen. Doch passte niemand auf meine Mutter auf, die ahnungslos mit dem Dreirad ihre Runden drehte und irgendwann im Gang durch die ausgelegten vollen Bleche zum Abkühlen raste.
Mutter sagte immer dass sie sich an die erste Zeit in Beaufort, dort wo Großvater die erste Bäckerei hatte, keine Erinnerungen hat. Bei der Rundstedt Offensive am Ende des zweiten Weltkrieges mussten sie in Hauptstadt fliehen, und übernahmen dann eine Bäckerei im Viertel Bonnevoie. Mutter kam in die St. Sophie Schule. Sie wurde Krankenschwester.
Wie sie meinen Vater kennenlernte könnt ihr im bei Großmutter Marie nachlesen. Da sich die ganzen Biographien kreuzen und sie auch oft in den Berichten der anderen Familienmitglieder vorkommt, werde ich mich auf das beschränken was ich noch nicht erzählt habe.
Als ich zur Welt kam, gab es noch keinen Mutterschutz und Elternzeit und sie ging gleich nach meiner Geburt wieder Vollzeit arbeiten. Ich wurde von meiner Großmutter Marie versorgt, was aber ein jähes Ende fand, da meine Mutter mit ihren Methoden nicht einverstanden war. Der Auslöser dafür waren Nähnadeln die Marie eines Tages auf den Boden gefallen waren. Ich spielte damit und steckte zwei davon in die Steckdose so dass ich einen Stromschlag bekam.
Als mein Bruder zur Welt kam hörte sich eine Zeitlang auf mit arbeiten.
Mutter war mit Leib und Seele Krankenschwester. Alle Handgriffe wie man was verbindet und wie man mit Kranken und alten Menschen umgeht habe ich von ihr. Das ging sehr früh los als meine Mutter nach der Geburt meines Bruders wieder arbeiten ging. Sie bekam eine Stelle in einer Behindertenschule. Wir sind in der 70ern und das Wort Inklusion war ein Fremdwort. In der Grundschule gab es Spezialklassen für alle mit einer Lernschwäche. Alles andere was ’schlimmer‘ war wurde in einer Tagesschule für Behinderte untergebracht. Das ging von bis und man machte keinen Unterschied ob körperlich oder geistig oder beides zusammen.
Da sie auch sehr schwere Fälle von Trisomie hatten und diese Kinder intensivere Pflege brauchten wurde meine Mutter eingestellt. Es war eine Tagesschule / Hort und somit konnte sie Mittags nicht für mich kochen. Also ging ich ab dem Kindergarten an drei Tagen in der Woche hinüber zur Behindertenschule und aß dort mit ihnen gemeinsam Mittag. Ich bin heute der Meinung dass diese sehr frühe Begegnung mit andersartigen Kindern sehr wichtig war und ich deswegen absolut keine Berührungsängste mit nichts und niemandem habe.
Doch es war einer dieser Stellen an denen nicht ganz klar war wer welche Kompetenzen hat und wer wessen Chef ist. Da hier mehrere Berufe hinein spielten und sich vor allen eine Kinderpsychologin in alles sehr einmischte, hatte meine Mutter irgendwann die Nase voll und kündigte.
Dann kam das große Debakel mit der Schließung der Fabrik in der mein Vater arbeitete. Es war auch die Zeit in der er merkte dass er mit seinen 42 Jahren und ohne anerkannte Ausbildung zum alten Eisen gehörte. Es wurde zusehends schwieriger Zuhause… Meine Mutter hatte das Glück sofort eine Stelle zu bekommen in einem Altenheim das auf Gerontologie ausgelegt war. Dort waren die heftigsten Fälle untergebracht. Das Haus wurde von Nonnen geleitet, was nicht optimal war. Geteilte Arbeitsschichten morgens und abends zu den Spitzenzeiten. Doch es war auch die Zeit in der ich mich für den Beruf der Krankenpflege zu interessieren begann (ich war 14 oder 15 Jahre) und meine Mutter nahm mich mit zur Abendschicht. Gleich am ersten Tag nahm sie mich mit zu einem Mann ins Zimmer der an Krücken ging und Hilfe brauchte beim Ausziehen und ins Bett zu gehen. Es saß auf dem Rand vom Bett und meine Mutter zog ihm die Hose aus. Es gab ein ploppendes Geräusch und auf der linken Seite rutschte das ganze Bein zu Boden. Ich war etwas erschrocken, versuchte es aber nicht zu zeigen. Der Mann hatte ein Beinprothese und meine Mutter es vergessen mir vorab zu sagen. Ich bekam ein paar Aufgabenbereiche. Essenstablette austeilen und wieder einsammeln. Manche Patientinnen mussten auch gefüttert werden und ich übernahm auch das teilweise. Eine andere Aufgabe war Katheter Säckchen entleeren. Ich sah Dinge die die wenigsten Jugendlichen in meinem Alter sahen. Ich sah das Ende des Lebens. Ich sah meine ersten Toten. Mutter erzählte manchmal Dinge die auch an ihr nicht spurlos vorbeigingen. So hatte in einer Nacht die Nachtwache eine tote Frau übersehen, die meine Mutter dann am Morgen bereits in der Totenstarre im Bett fand. Sie musste sie trotzdem anziehen und für die Familie, die bereits auf dem Weg war, zurecht machen. Gelenke und Knochen brechen war die einzige Möglichkeit um sie in die Kleider zu bekommen.
Es kam der große Streit zwischen mir und meinem Vater und ich zog von zu hause aus und ein paar Jahre später, 1988 wurde er krank und verstarb.
Sie trauerte eine Zeit lang doch im Jahr danach ging es bergauf. Ihre Freundinnen die L. und vor allem die G. halfen ihr sehr dabei. Es war auch die Zeit in der sie sich mehr als zuvor in ihre Arbeit kniete und als Krankenschwester sehr gefordert wurde. Sie hatte schon als mein Vater noch lebte das Altenheim gewechselt und hatte dort den Posten der leitenden Stationsschwester übernommen. Sie war viel unterwegs und verreiste so oft sie konnte während ihren Urlauben. Sie hatte die Thé Dansant für sich entdeckt die immer Sonntags in Bad Mondorf stattfanden. Sie tanzte gerne, etwas was mein Vater absolut nicht tat. Sie entdeckte insgesamt eine Lebenslust wieder, die ihr abhanden gekommen war. Wenn ich heute die Fotoalben durchblättere sind viele Fotos aus der Zeit, von den Reisen mit ihren Freundinnen dabei. Es waren wohl ihre schönsten Jahre.
Dann kam der Tag als mein Bruder Gilles bei einem Motorradunfall starb. Es war im Mai 1999. Es zerbrach etwas in ihr und ab da war sie nie wieder die gleiche. Das Funkeln in ihren Augen verschwand und sie fing an ihren Job zu hassen. Sie war für sehr lange Zeit krank geschrieben. Mein Verhältnis zu ihr änderte sich auch. weil ich ich endlich den Mut und die Kraft fand Dinge in meinem Leben zu ändern, weil auch ich einen Weg suchte mit dem Verlust eines Bruders klar zu kommen. Ich schmiss den letzten Job im Friseursalon und fing noch einmal von vorne an. Ich hatte mich ja schon in wenig in der Kunst und Kulturbranche eingearbeitet, jetzt wagte ich den kompletten Schritt. Viele Jahre später in meiner ersten und einzigen Therapie erklärte man mir dass ich eine Sublimierung gemachte hätte. Meine Mutter empfand es jedoch als große Enttäuschung und weigerte sich auch nur eine Produktion von mir anzusehen. Das änderte sich mit Jahren, aber erst durch eine Begebenheit die mich wiederum enttäuschte. Aber dazu später mehr.
Im Jahr 2000 unternahm sie mit ihrer Freundin G. eine Weltreise. Diese Reise führte sie an Orte die ich auch zum Teil bereist habe und es war bei mir der Auslöser es ihr 2018 gleich zu tun. Sie brach sich in Australien den Arm, was sie aber nicht davon abhielt die Reise bis zum Ende mitzumachen. Da sie in der Gruppe reiste, packte jeder eine Hand mit an und Trug ein Stück ihres Gepäcks. Diese Reise schweißte die Gruppe noch über Jahre hinweg zusammen und sie sahen sich nach der Reise mehrfach.
Es kam die Zeit in der auch meine Mutter sich daran gewöhnen musste, dass nun mal nichts mehr ohne Computer ging und ihr Job verlangte dass sie sich darin einarbeiten muss. Somit hatte sie sich weitgehend in Windows 95 eingearbeitet und ich richtete ihr zuhause einen PC ein mit Internet ein ,was ihr einen neune Blick auf die Welt gab. Ab da hatte sie ihre ersten Männerbekanntschaften aus den Netz und einer davon wurde ein Bestandteil ihres Lebens. Er wohnte in Frankenthal und sie besuchten sich gegenseitig. Zusammenziehen war jedoch nie ein Thema.
Mutter ging in Rente. Sie freute sich einerseits darauf, andererseits, dachte sie wohl dass nun das „richtige“ Leben anfangen würde. Doch das tat es nicht. Als sie in Rente ging, ging auch kurze Zeit später die Krankheit los, von der wir lange nicht wussten was es genau war. Es fing mit ihrer rechten Hand an dass sie diese nicht mehr richtig bewegen konnte, und über die Jahre hinweg (es war sehr langsam) breitete es sich aus.
Über ihre PSP Krankheit und ihren Verlauf habe ich nie oder nur selten im Blog berichtet. Sie durchlebte Jahre der Verzweiflung und dann wieder der Gleichgültigkeit. Am Tag an dem sie mich anrief und mir sagte, was es für eine Krankheit ist, wusste sie aber auch schon dass es kein Zurück mehr gibt und schwieg. Mir sagte sie es wäre Parkinson Plus. Ich googelte mich damals durch unzählige medizinische Foren und Wikipedia, was aber zu der Zeit noch sehr wenige Informationen hergab. Doch ich fand heraus dass es die Bezeichnung Parkinson Plus so nicht korrekt ist, weil PSP nichts mit Parkinson zu tun hat, außer dass die Anfangssymptome sehr ähnlich sind. Die Medikamente gegen Parkinson helfen nicht, im Gegenteil, es können irreparable Schäden entstehen.
Der nun folgenden Abschnitt kann man anzweifeln, aber es ist meine Erklärung dafür ist ,dass sie an einer seltenen unheilbaren Krankheit starb. Die Weltreise führte sie auch nach Tahiti und Moorea. Sie schwärmte noch lange Jahre davon wie schön es dort gewesen war. Auf Tahiti gab es zur gleichen Zeit eine unerklärlich verstärkte Anzahl an PSP Fällen. Es war sehr seltsam, denn die neurologische Krankheit ist nicht dafür bekannt dass sie sich wie eine Epidemie verhält und man konnte auch nie nachweisen, dass ihr eine bakterielle Infektion oder gar ein Virus zu Grunde liegt. Inzwischen vermutet man auch dass es ein spezifischer Stoff ist, wie eine Pflanze oder ein Umweltgift, das es auslösen könnte.
Ich verdrängte oft den Gedanken dass es so ist, wie es ist, klammerte mich an jeden Strohhalm Hoffnung und stürzte mich in die Arbeit, die das einzige war, was mich noch aufrecht hielt. Es gibt viele kleine Episoden, die mir jetzt, wo ich es schreibe, wieder einfallen und allein die Erinnerung daran schmerzt immer noch sehr.
Großmutter, wohnte schon seit etlichen Jahren bei ihr im Haus. Sie war hingezogen als sie sehr schwer gestürzt war und sich das Bein, die Hüfte und das Schlüsselbein gebrochen hatte. Sie wurde wieder ganz gesund, doch traute sie sich nicht mehr zurück in ihr eigenes Haus wegen der vielen Treppen. Das Haus meiner Mutter war ein Bungalow und somit einfacher für sie. So wechselten über die Jahre die Rollen. Großmutter wurde vom Pflegefall zur Pflegenden.
In den Jahren wo es Mutter bergab ging, ging es bei mir bergauf, was mit sich brachte dass ich kein Unbekannter mehr in der Branche war. Ein Reporterin vom Fernsehen sprach mich an ob sie ein Portrait von mir fürs Fernsehen drehen könnte. Ich sagte zu. Erst nach dieser Ausstrahlung, sagte meine Mutter zum allerersten mal dass sie stolz auf mich sei. Das versöhnte mich einerseits mit ihr andererseits musste ich erst im Fernsehen kommen, dass sie mich wahrnimmt.
Mutter richtete sich alles so ein mit viel Hilfe von allen Seiten und den richtigen Stellen (sie wusste ja aus all ihren Jahren als Krankenpflegerin was zu tun ist) dass sie zuhause bleiben konnte . Es wurden Dinge um Haus umgebaut. Sie bekam ein komplett rollstuhlgerechtes Badezimmer. Auch ihr Schlafzimmer wurde völlig umgemodelt und sie bekam ein Krankenhausbett. Das separate Klo wurde umgestaltet damit sie es nutzen konnte. Die Putzhilfe wurde von vier Stunden auf halbtags eingestellt und war dann zur Stelle, wenn der mobile Krankendienst es nicht konnte. Dies alles geschah über zwei bis drei Jahre hinweg. Sie wollte unter gar keinen Umständen in ein Pflegeheim. Sie wollte nicht dort landen wo sie selbst jahrelang gearbeitet hatte und nichts und niemand traute sich ihr zu widersprechen.
Was mir sehr in Gedächtnis geblieben ist sind die Weihnachtstage. Es ist mit ein Grund warum ich diese Tage nicht mehr mag. Ich weiß noch als sie das letzte mal für uns alle kochte. Es war ein Lammbraten mit allen Schikanen und Beilagen und er war wunderbar. Danach hat sie nie wieder einen gemacht. In den darauffolgenden Jahren wurde das Essen in Restaurants bestellt. Ich hatte für ein paar Jahre auch das Kochen übernommen.
Sie magerte langsam ab. Es gab immer wieder Monate im denen es es ihr einigermaßen gut ging und jedes mal wieder ein wenig Hoffnung aufkommen ließen, nur um im nächsten Monat wieder zerstört zu werden, denn die Krankheit ging unbarmherzig und in Schüben voran.
Ich hörte weitgehend auf in der Filmbranche zu Arbeiten. Ich musste immer wieder einspringen in Notfällen und auch für viele sehr private Dinge die meine Mutter nicht gerne an Fremde weitergab, wie zum Beispiel Geldangelegenheiten und sonstige Papiere. Zudem fing ihre Schwester Gritty an, an Alzheimer zu leiden und ich konnte nicht einfach so für mehrere Wochen mit einer Filmcrew von der Bildfläche verschwinden. Ich fokussierte mich aufs Theater, das ich mit allem anderen weitgehend vereinbaren konnte.
Im Oktober 2013 war ich gebeten worden mit einem Stück für ein paar wenige Vorstellungen auf Tournee zu gehen. Ich war etwas über zwei Wochen weg. Ich hatte alles vorab besprochen und alles so eingerichtet dass ich zuhause nicht gebraucht würde und fuhr nach Berlin.
Als ich zurückkam war der erste Gang ins elterliche Haus zu meiner Mutter. Ich erschrak als ich sie sah. Sie hatte in den zwei Wochen so stark abgenommen, dass sie nur noch ein Schatten war. Eine der Krankenpflegerinnen aus dem mobilen Dienst hatte sie überzeugt, dass es doch jetzt besser wäre ins Krankenhaus zu gehen, denn diese abrupte Gewichtsabnahme war nicht normal.
Großmutter besuchte sie jeden zweiten Tag. Ich versuchte die anderen Tage da zu sein. Ich fragte mir einen Termin bei ihrer Neurologin an, die mir dann endlich reinen Wein einschenkte und meinte dass nichts mehr zu machen sei. Die letzten beiden Besuche waren von einer solch unerträglichen Trauer geprägt, dass ich sie kaum ertrug.
In den letzten Wochen der Einschränkungen habe ich immer wieder an diesem Text geschrieben, doch es kostete Kraft und bisweilen zerschoss es mich mehr, als gut für mich war. Anders als bei meinem Vater fand ich hier nicht die Distanz die nötig gewesen wäre. Ich bitte euch um Nachsicht, ich weiß dass der Text teilweise nicht so kohärent ist, wie ich mir das gewünscht hätte. Ich habe das geschrieben was ich schreiben konnte, was nicht schon anderweitig im Blog zu finden ist und vor allem, was ich für mich und für sie verantworten kann. Es wäre gut gewesen ich hätte ihn jemandem vorab zu lesen gegeben. Doch ich weiß auch was für eine sensible Aufgabe es für den oder die gewesen wäre, es zu verbessern. Ich wolle das niemandem antun. Der Text musste raus und psychologisch ist es auch eine Art Schlussstrich unter einem Kapitel meines Lebens.
Ich war erst spät zu Bett wegen dem Fernsehspiel und wachte auch später auf. Erste SMS des Tages, das Resultat des Testes. Negativ. Der Tag fing gut an. Samstag: Auf zum Markt!
Die Wiese im Park kam mir so saftig grün vor, dass ich glaubte den Frühling schon riechen zu können. Aber das verbuche ich mal unter Wunschdenken. Zudem kommt es mir ständig vor als ob wir schon Mitte Februar wären. Noch so ein Wunschgedanke.
Auf dem Markt probierten die D. und ich zum ersten mal einen Kaffee von der Interview Bar. Sie ist mit 2,80€ die teuerste der Umgebung, die einen Becher to go anbieten, und schmecken tut er auch nicht. Zudem war es so brechend voll auf dem Markt, dass wir uns auf Place Guillaume verzogen wo es ruhiger war und es ebenfalls Kaffee in der Espresso Bar La Piazza gibt.
Wieder zuhause daddelte ich eine Runde Runescape bis es Zeit ins Theater zu gehen. Es war inzwischen merklich kälter geworden und ich nahm das Auto mit, weil ich ein Teil meines Materials wieder mitnehme wollte. Und durch die Kälte wollte ich nichts schleppen. Doch wenn ich das tue wird genau das eintreten was dann immer kommt. Es kommt ein Notfall in dem genau das fehlt was ich bereits mitgenommen habe.
Und während die Hauptprobe lief saß ich auf der Hinterbühne und schrieb dieses Bolgposting fertig. Und dann wie aus heiterem Himmel nahm ich mir noch einmal den langen Text vor, den ich schon mehrfach erwähnt habe. Ich hatte nur vorgehabt ihn zu verbessern, doch dann floss der ganze Schluss, wie von selbst aus den Fingern. Er ist fertig!
Und wenn ich morgen früh noch mal die Kraft finde ihn gründlich zu bearbeiten auf Fehler und seltsame Satzkonstrukte, könnt ihr ihn am Montag hier lesen. (Nachtrag: Ich hatte sie und er kommt)
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CBS berichtete vor ein paar Tagen über einen Journalisten der für viele europäische Fernsehstationen über die US-Wahlen berichtete und das in sechs verschiedenen Sprachen. Und ratet mal von er stammt und was die sechste Sprache ist. Mir lief eine ganz kleine patriotische wohlige Schauer über den Rücken…
From Dalton to Washington, here’s my coverage for @AP_GMS of last week’s events in French, English, Spanish, Portuguese, German, and Luxembourgish, in that order. pic.twitter.com/P6FGnbcRkr
Den Black Summer letztes Jahr in Australien brachte dem Continent eine ungeahnte Welle der Hilfe entgegen. Was ist aus den 640 Millionen Dollar geworden, die gespendet wurden?
..mit vielen Anrufen, auch für Projekte für die Zukunft. Was mir in letzter Zeit aber häufiger unter kam waren Anfragen zum Einspringen, weil jemand im Tracing gelandet ist und jetzt für ein paar Tage unter Quarantäne steht. Da die aber sehr kurzfristig sind und sie jemanden suchen der möglichst noch am gleichen Tag einspringen kann, muss ich meistens absagen.
Einiges an Bürokram erledigt, wobei ich merke, dass das immer mehr wird. Es muss inzwischen fast jeder Handgriff archiviert werden. Ich kann nachvollziehen warum das so ist und sein muss, aber mein eigentlicher Job kommt dabei zu kurz weil der Schreibkram immer mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Anschließend Hausarbeit. Wäsche vor allem und ein wenig umräumen in den Schränken. Ich habe mir vor ein paar Tagen neue Weingläser gegönnt. Jeweils acht Weißwein- und Rotweingläser. Wenn ich irgendwann wieder Gäste empfangen kann, werde ich sie auch nutzen können… Die Supermarktkette Cactus hat immer wieder Aktionen wo man für die gesammelten Punkte allerlei Zeug bekommen kann. In dieser Winteraktion waren es Spiegelau Gläser, die ja schon einiges kosten.
Jetzt fehlt noch das Geschirrservice Metrochic, von dem ich ja schon ein paar Teile besitze, und den ich mir nach und nach kaufen werde.
Am Abend gab es drei Folgen der ersten Staffel Mystery Road auf Arte, die ich schon allein wegen großartigen Aufnahmen des Outback in Australien ansehe. Doch die Serie an sich über die zwei verschwundenen Männer ist auch nicht schlecht. Und immer wenn ich Bilder dieser fast irrealen Landschaft sehe, bekomme ich Fernweh. Letztes Jahr um diese Zeit war ich dort….
Zu Essen gab seit längerer Zeit mal wieder mein liebstes Wohlfühlgericht. Oricchiette à la Mac’Cheese und reichlich Pfeffer.
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Gleich am Morgen los zum Covid Test. So lange ich quasi täglich ins Theater muss, muss ich auch einmal pro Woche zum Test. Da ich sie über das Theater machen muss, der nicht ins Large Scale Programm fällt, musste ich dafür ins Krankenhaus und nicht wie sonst mit dem Auto durch die Teststation fahren. Ich fuhr mit der Tram hin. Es gibt zwei Analaufstellen für diese Tests, die übrigens durch die Nase gemacht werden, nicht durch den Rachen. Eine befindet sich im Zita Krankenhaus auf dem Bahnhof, die andere auf dem Kirchberg im Robert Schuman Krankenhaus auf dem Kirchberg. Als ich auf Kirchberg ankam, war ich erfreulicherweise alleine und ich kam sofort dran. Mein erster Test durch die Nase. Es ist nicht sehr angenehm.
Ich fuhr zurück in der Oberstadt und kaufte mir bei Renert das Mittagsmenü zum daheim verspeisen. Käse Spätzle, sehr gut aber sehr sättigend.
Am Abend schaute ich mir die Aufzeichnung vom Kleinen Fernsehspiel an, über den Lichtenberger Fall von der ermordeten Peggy Knobloch. Es waren mehrere Folgen die über ein paar Tage hinweg gesendet wurden. Eine lähmend erdrückende Geschichte die sich über 20 Jahre hinzog und immer noch kein Ende gefunden hat. Die Ermittlungen sind seit Oktober 2020 eingestellt.
Ich hatte mir den Wecker gestellt damit ich Zeit genug zum Bloggen und Kaffe hatte ohne mich zu stressen. Ein Anruf jedoch schmiss alles um. Es gab viel zu bereden wegen einem zukünftigen, wahrscheinlich erst im nächsten Jahr stattfindenden Projekt. Das brachte mit sich dass ich Katzenwäsche machen musste und anschließend auf den Markt sauste.
Anschließend dann ins Theater, weil es einen ‚Notfall‘ gab. Wieder daheim packte ich alles vom Markt weg und musste dann auch wieder zurück ins Theater zur… na ja, nennen wir es mal Überwachung, für den ersten Durchlauf ohne Unterbrechung auf der Bühne.
Es ist ein Stück was ich lediglich betreue indem ich den Darstellerinnen zur Seite stehe. Schminken müssen sie sich selbst und ab der Premiere werde ich nicht mehr dabei sein. Das ist üblich für Stücke die anschließend auf *Tournee gehen, Maske ist immer der erste Posten der gestrichen wird.
*Tournee wird es so schnell keine geben. Wir können froh sein wenn die Vorstellungen hier laufen.
Für einen ersten kompletten Durchlauf lief es gut.
Ich kurz nach sieben nach hause zu Fuß durch die bereits leeren Straßen der Innenstadt. Jetzt wurde auch ersichtlich wie wie viele dunkle und leere Schaufenster es in der Grand Rue gibt. Ob sie alles wirtschaftliche Pandemie Opfer sind, weiß ich nicht, aber ein paar davon sicherlich.
Ich hatte mir den Wecker gestellt damit ich ohne Stress bloggen konnte. Ein Anruf meinerseits klärte ein paar Dinge, wo ich schon lange darum gebeten hatte, da mir jegliche Infos für ein zukünftiges Projekt fehlten. Also umging ich den gewohnten Weg und rief dort wo die Entscheidungen gefällt werden. Und dort bekam ich dann die schlechte Nachricht, dass ich nicht gebraucht werde. Pff… Ich sollte endlich lernen, dass ich nicht immer gewissen Projekten den Vorrang gebe und mit Anlaufzeit eintakte, nur weil es eine Art von Projekt ist, die ich schon immer gerne gemacht habe und mir einbilde, ich hätte ein Anrecht darauf…
Dann wurde an anderer Stelle mitgeteilt, dass ich für das Stück das ich die letzten Tage betreute, nicht mehr gebraucht werde, bis zu den Endproben. Ich hatte damit gerechnet, dass es so kommen würde, denn ich hätte nicht gewusst was ich noch weiter für die Truppe hätte tun können. Doch gleich zweimal an einem Tag zu erfahren dass man nicht gebraucht wird…autsch.
Am Abend schaute ich mir dann noch eine Casting Show an, die mich vollends wütend machte. Ich wusste schon seit langen dass es in England eine Casting Show für Maskenbildner gibt. Glow Up aber ich wusste nicht, dass man sie auch auf Netflix sehen kann. Da es relativ kurze Folgen sind, bingewatchte ich sie an einem Abend weg. In den letzten Folgen schaute ich mir dann immer nur noch den Anfang an um die Aufgaben zu hören das Endresultat und die Bewertung der Jury. Das Befindlichkeitsgesäusel dazwischen spulte ich schneller ab. Die Spielregeln erlaubten dass sich ein paar der Kandidaten regelrecht durchmogeln konnten. Eine Kandidatin die wunderschöne Arbeiten machte,aber nie durch exaltiertes Benehmen auffiel und auch selbst eher sehr brav aussah, wurde im Viertelfinale mit so fadenscheinigen Argumenten rausgefeuert, dass ich sauer war und keine Lust mehr hatte, mir das Halbfinale und das Finale anzusehen. Ich habe es dann doch getan, weil ich wusste dass im Finale der Fotograf Rankin in der Jury dabei war und ich seine Arbeiten sehr mag. Nun ja, es war zum ersten und zum letzten mal dass ich mir so ein Sch… ansehe.
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Am Dienstag erwachte ich mit Missmut ob der eigenen Situation, hatte Kopfschmerzen und wusste schon als ich zum Fenster hineinschaute warum. Das Wetter hatte in Nieselregen umgeschlagen und die Temperaturen waren leicht angestiegen, also dieses typische Dreckswetter, das ich nicht vertrage.
Ich verpennte den Friseurtermin, was mir noch nie passiert ist, konnte ihn aber auf den Nachmittag verlegen.
In einer Mail las ich dass Netflix eine Luxemburger Serie eingekauft hat. Capitani ist somit die erste rein luxemburgische Produktion die dort ab dem 11. Februar zu finden sein wird. Die zweite Staffel ist bereits in Arbeit.
Ich war froh dass ich den Friseur gegen 15:00 Uhr bekommen hatte und als ich mich in den Spiegel sah hob es merklich meine Stimmung.
Am Abend dann waren die Kopfschmerzen verschwunden, nachdem ich mich ein wenig hingelegt hatte und als später auf den Balkon hinaustrat, sah ich warum. Es hatte aufgehört mit regnen, der Mond schien, die Sterne kamen hervor und das Tiefdruckgebiet war weg.
Angedacht war anfänglich eine Fahrt zur Mosel zu der K. Doch da sich das Wetter nicht schlüssig war was es wollte und die K. keine Lust hatte an der Mosel zu bleiben, verlagerten wir die Tour in die Stadt, zusammen mit der N. und Darwin.
Die Sonne kam und ging und insgesamt war es eine kleine Rutschapartie. Denn die Wege durch die Parks waren nicht alle gesäubert, bzw. mit Kies bestreut.
Anschließend gab es bei mir eine Tasse Kaffee mit einem Stück Apfelkuchen den die K. mitgebracht hatte, von diesem sagenumwobenen und legendären Bäcker, bei dem ich immer noch nicht war. Er liegt ungünstig für mich, in Gasperich, einem Viertel an dem ich vorbeifahre aber nie hinein. Er soll so gut sein dass Kunden extra aus dem Ösling in die Stadt kommen, wegen seiner Croissants und seinem Brot. Der Apfelkuchen war übrigens sehr lecker und vor allem nicht zu süß.
Am Abend zappte ich wahllos durch die Fernsehsender ohne mir wirklich etwas anzusehen.
Das Wetter war trocken aber die Sonne kam nicht richtig wegen den Hochnebel durch. Gegen 11 war ich, wie üblich auf den Wochenmarkt. (und ich habe schon wieder vergessen ein Foto zu machen um euch zu zeigen wie das jetzt aussieht seitdem er von der Place Guillaume umgezogen ist) Es war sehr voll und ich kaufte nur das Nötigste um nicht zu lange Schlage stehen zu müssen.
Seit Freitag hat das Café Renert auch wieder geöffnet und man kann das Mittagsmenü kaufen und mit nachhause nehmen. Zudem gibt es Kaffee to go. Also gingen die D. und ich hoch zur Place Gillaume ,die fast menschenleer war. Eine sehr gute Entscheidung. Wir tranken Kaffee zusammen mit der K. und ich nahm ein Portion Mittagsmenü mit.
Würstchen mit Senfsoße, Kartoffelpü und Wurzelgemüse.
Der Grund warum die Place Guillaume zur Zeit von allem befreit wird ist, weil sämtliche Infrastruktur (Wasser,Gas,Strom,Internet) neu verlegt wird, und der Platz selbst bekommt auch einen neuen Belag. Unter dem Platz befindet sich auch ein Parkhaus das zu einer Seite vergrößert wird und dort fanden auch schon Ausgrabungen statt. (In einer Stadt die über 1000 Jahre alt ist, findet man nun mal jede Menge Zeugs in Boden)
Ich hatte schon mal im Fernsehen gesehen wie große Bäume verpflanzt werden aber noch nie live. Das sieht schon Wahnsinn aus.
Die Kastanien der Place Guillaume ziehen für die Dauer der großen Baustelle um, die voraussichtlich 3 Jahre dauern wird.
Am Abend die letzten beiden Folgen von Bridgerton. Es ist kurzweilig angenehm auch wenn die letzten drei Folgen ein eher langatmig daher kommen und ein wenig voraussehbar sind. Auch die berüchtigte Miss Whistleton war jetzt nicht die große Überraschung. Ich hatte auf jemand anders getippt, und zwar ein Mann, der es durchaus auch hätte sein können.
Ach ja. Die neueste No Art Sendung mit mir wurde ausgestrahlt.
Tief und fest geschlafen. Ich erwachte seit längerem mal wieder ausgeschlafen und frisch auf. Gebloggt und und bei anderen Bloggern gelesen was da so los bzw. nicht los war.
Den Ohrwurm schnappte ich bei der Kaltmamsell auf und er bohrte sich sehr tief rein. Soon May the Wellerman Come ist ein Sea Shanty, der ursprünglich aus Neu Seeland stammt (wer schon lange hier mitliest wird ein ein Muster erkennen und warum ich das verlinke) Die erste Version entstand auf Tik Tok, (nein ich lasse mir nicht auch noch Tik Tok schmackhaft machen, ich vertrödele eh schon zu viel Zeit in Netz) und es kamen immer weitere Stimmen dazu, Ich habe euch gewarnt, klickt nicht auf das Video:
Im Theater hektische Arbeit für die nicht genug Zeit einkalkuliert hatte, die aber seltsamerweise ohne einen Mucks für gut befunden wurde, was mich überraschte, denn zu Anfang dachte ich dass es eine Murckstour werden würde. *auf Holz kolpf*
Eine paar schöne Fotos gemacht denn es war so strahlend schönes Wetter nach dem Schneegestöber, dass man die Sonnenbrille anziehen musste.
Am frühen Abend eine UFO Flugzeug Sichtung direkt unterhalb dem Mond.
Abendessen bei der A. Es gab indische Küche aus dem Royal Bengal , eines der seltenen indischen Restaurants die ich in Luxemburg empfehlen kann. Es gibt nur wenige die wirklich gut sind.
Die kleine Blue kommt jetzt in das Teenageralter und benimmt sich auch bisweilen sehr daneben.
Ein schöner Abend der pünktlich endete, weil wir ja um 23:00, ach ihr wisst schon…
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Dass ich ein uneingeschränkter von Tracey Thorn Fan bin, muss ich wohl nicht jedes mal wiederholen. Ich mochte sie schon als eine Hälfte von Everything But The Girl war und auch später als Solosängerin. Schriftstellerisch ist sie auch unterwegs z.B. im New Statesman in dem sie regelmäßig eine Kolumne schreibt. Irgendwo berührt sie immer wieder etwas in mir.
“Well, Happy New Year,” I said to Blake, and he smiled ruefully. “Yeah, you too.” Then there was a pause. “I feel a bit melancholy,” he said, and I had to agree. I could have told him once again to stay strong, and be patient, and look on the bright side, and that it won’t be much longer now, and there’s light at the end of the tunnel, but I am sick of hearing myself say these things.
Ich hatte viel im Theater zu tun und jeder bekam einen großen Schreck weil einer der Darsteller ganz schnell in die Notaufnahme musste. Das warf den ganzen Probenplan durcheinander. Ich tat die Dinge die mir aufgetragen wurden und huschte dann noch durch ein paar Läden um die Dinge zu besorgen die noch für das Stück gebraucht wurden, obwohl zu dem Zeitpunkt nicht sicher war, was mit dem ausgefallenen Darsteller los sei, ob er noch einmal antreten kann ob es etwas Ernstes ist. Am späten Nachmittag kam dann die erlösende Nachricht dass er morgen wieder antreten kann.
Ich hatte derweil alles erledigt und fuhr nachhause. Das Schneegestöber hatte inzwischen richtig zugelegt.
Ich daddelte eine Runde Runescape weil nicht nach lesen oder fernsehen zumute war. Als es dunkel wurde wurde es noch weißer.
Und später in der Nacht war dann alles restlos mit Schnee bedeckt.
Ein Dienstag mit Schreibkram und Vorbereitung für eine Sendung, in der ich aus Gründen einspringen muss. Am späten Nachmittag dann ein erster Durchlauf des Stückes das Ende des Monats Premiere hat. Ich habe Hoffnung dass es gut werden könnte. Aber es ist nicht für jedermann. Den restlichen Abend dann mit Lesen verbracht und in voller Bekleidung auf dem Sofa fest eingeschlafen wo ich dann um 4 Uhr morgens erwachte und mich dann erst für die restlichen Stunden ins Bett legte.
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Der Wecker klingelte Mittwoch morgen um 8 , ich war aber schon davor wach. Ich machte mich gleich fertig und ging auf den Wochenmarkt, der heute zum ersten mal auf der Place Hamilius war. Es waren wieder ein paar Stände mehr da, und ich bin gespannt wie es am Samstag weiter geht. Fotos davon gibt es am Samstag wenn das Wetter mitspielt. In Windeseile zurück zur Wohnung weil ich einen Termin mit einer Darstellerin hatte die ich zum Friseur begleiten musste, zwecks einer Umfärbung. Nun könnte ich das selbst machen aber ich bin so lange aus diesem Job raus dass ich lieber Profis mit rezenter Erfahrung ranlasse. Dann fertig machen für die Sendung. Mehr dazu gibt es am Sonntag.
Wieder in der Wohnung hatte ich hunger und kaufte mir eine Riesling Pastete auf die Hand, denn Riesling Pastete geht immer und überall. Und es gab das hier, Kirschkuchen.
Abendprogramm: Eine Doku auf Prime, die ich gar nicht mit Titel erwähnen will, denn sie war so schlecht, dass…nun ja. Ich schaute sie mir nicht zum bis zum Ende an. Anschließend noch zwei Folgen Birgerton.
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Kurz nach Weihnachten erschien eine kleine Doku über einer der bekanntesten Folk Gruppen in Luxemburg, Zero Point Five. Für meine deutschen Leser, die kein luxemburgisch verstehen ist es vielleicht ein ganz gute Übung, und es gibt englische Untertitel, wenn gar nichts geht.
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Diesen langen und sehr emotionalen Twitter Thread der bereits 2018 erschien, bei Croco gefunden, über ein Grab auf einem Militärfriedhof in Transsilvanien, in dem nicht ein sondern zwei Soldaten aus dem ersten Weltkrieg liegen. Damit sich das besser liest, habe ich den Thread durch die reader app laufen lassen. Original ist sie auf Spanisch, wurde ins Englische übersetzt und es hinkt manchmal ein bisschen. Geheult habe ich trotzdem. a gay love story of the 1st world war’s year und wer Spanisch kann, da ist es wahrscheinlich nicht so holperig, bitte sehr: #emilyxaver