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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Von Luxemburg nach Berlin

Aber bevor ich mit den Fotos anfange: Gestern wurde Smalltown Boy von Bronsky Beat 40 Jahre alt. Von den drei Bandmitgliedern lebt nur noch Jimmy und er hat die Stimmlage immer noch. Alle Achtung!

Ja, das Lied heute ist wichtiger den je.

***

Leider sollte hier der traditionelle Fotoreigen folgen aber es es gibt nur zwei Stück:

Da ich das Hotel gleich zu Anfang auch gebucht hatte, war ich felsenfest davon überzeugt, ich hätte das gleiche Hotel wie letztes mal, aber nein. Das fiel mit erst auf als ich vom Flughafen hinfuhr. Ich hatte mir, weil ich müde war, ein Taxi gegönnt.

Das Hotel ist nun nicht der Hammer, aber ok.

Früh zu Bett um nicht schlafen zu können, da fremdes Bett, aber das bin ich ja gewohnt.

Und morgen geht es los.

Schön, emotional, ermüdend, lästig

Den Samstag würde ich gerne kurz zusammenfassen, aber so ganz geht das leider nicht. Er war einerseits schön und emotional und andererseits ermüdend und lästig.

Es fing damit an, dass der Wecker schon um 7:00 Uhr klingelte, was ungefähr ungefähr eine Stunde zu früh war. Am liebsten hätte ich das Handy durchs Fenster in den Hof geschmissen. Ich war elend müde. Doch es half alles nichts, ich musste raus.

Der erste Termin war beim Friseur meines Vertrauens, wo ich jemandem aus Gründen beratend zur Seite stand. Das war einerseits schön, dass man so großes Vertrauen in mich setzt aber an dem Morgen wäre es mir auch schlichtweg egal gewesen, so müde war ich. Die A. wusste von der Aktion, und lud mich später zum Kaffee zu sich nach Hause ein. Kurze Zeit später ging ich mit ihr zum Markt. Ich selber brauchte nichts, da ich ja morgen wegfahre.

Am Nachmittag dann einen letzten beruflichen Termin, den ich am liebsten nicht gehabt hätte. Aber da ich nun mal bin, wie ich bin, hatte ich zugesagt. Es war die Wiederaufnahme eines Stückes, dass zweieinhalb Jahre lang in der Kiste lag. Da ich es diesmal nicht selber mache, übergab ich es an jemand anders. Und hier kam das Emotionale und Schöne zutage. Ich wurde so oft in den Arm genommen, und lieb gedrückt, wie schon lange nicht mehr. Alle waren traurig, dass ich nicht mit dabei sein werde.

Kurz nach 22:00 Uhr war ich zu Hause und fiel wie ein Stein ins Bett.

Freitag mit karger Ausbeute

Der Freitag fing damit an, dass ich am Morgen einen Termin gründlich versammelte. Ich hatte für das Auto ein Wellness Programm gebucht. Innen und außen. Dann muss das Auto anderthalb Wochen dreckig, durch die Gegend fahren bis ich von der Re:publica zurück bin. Am Nachmittag fuhr ich zum Baumarkt und holte neue Salzsäckchen für die Entfeuchterkisten in der Garage und im Keller.

Am Abend betreute ich die letzte Vorstellung des vorvorletzten Stückes meiner Saison. Und damit wäre diese Baustelle auch zu. Uff.

Und weil die Tagesausbeute sehr karg ist, gibt es noch eine Tagesfrage:

Was bedeutet „alles haben“ für dich? Ist es erreichbar?

Natürlich ist es nicht erreichbar. Man könnte darüber eine ganze philosophische Doktorarbeit schreiben.

Aber genau zu der Frage hat Stephen Sondheim mal ein Lied geschrieben das 1990 im Film Dick Tracy zu hören war. Und ich denke das trifft es ganz gut:

Once upon a time I had plenty of nothing,
Which was fine with me
Because I had rhythm, music, love,
The sun, the stars and the moon above,
Had the clear blue sky and the deep blue sea.
That was when the best things in life were free.

Then time went by and now I got plenty of plenty,
Which is fine with me.
‚Cause I still got love, I still got rhythm,
But look at what I got to go with ‚em.
„Who could ask for anything more?“, I hear you query.
Who could ask for anything more? Well, let me tell you, dearie.

Got my diamonds, got my yacht, got a guy I adore.
I’m so happy with what I got, I want more!

Count your blessings, one, two, three
I just hate keeping score.
Any number is fine with me
As long as it’s more!
As long as it’s more!

I’m no mathematician, all I know is addition
I find counting a bore.
Keep the number mounting, your accountant does the counting.
(More! More!)

I got rhythm, music too, just as much as before
Got my guy and my sky of blue,
Now, however, I own the view.
More is better than nothing, true
But nothing’s better than more, more, more
Nothing’s better than more.

One is fun, why not two?
And if you like two, you might as well have four,
And if you like four, why not a few
Why not a slew?
More! More!
(More! More!)

If you’ve got a little, why not a lot?
Add and bit and it’ll get to be an oodle.
Every jot and tittle adds to the pot
Soon you’ve got the kit as well as the caboodle.
(More! More!)

Never say when, never stop at plenty,
If it’s gonna rain, let it pour.
Happy with ten, happier with twenty
If you like a penny, wouldn’t you like many much more?

Or does that sound too greedy?
That’s not greed, no, indeedy
That’s just stocking the store.
Gotta fill your cupboard, remember Mother Hubbard.
(More! More!)

Each possession you possess
Helps your spirits to soar.
That’s what’s soothing about excess
Never settle for something less.
Something’s better than nothing, yes!
But nothing’s better than more, more more
(Except all, all, all) Except all, all, all
Except once you have it all (have it all)
You may find all else above (find all else above)
That though things are bliss,
There’s one thing you miss, and that’s
More! More!

Eine Tagesfrage & Buch

Herrlich gut geschlafen, das war schön. Noch in der Horizontalen bei anderen Bloggern gelesen und die Tagesfrage beantwortet.

Welche persönlichen Gegenstände liegen dir besonders am Herzen?

Made with Gencraft

Das ist eine gute Frage die aber eine etwas ausführlichere Antwort verdient. Es gibt einen Unterschied zwischen beruflichen Gegenständen und Gegenständen aus dem privaten Bereich.

Berufliche Gegenstände, die mir am Herzen liegen, gibt es in dem Sinne nicht, aber sie sind überlebenswichtig. Wenn ich sie nicht habe, kann ich meinen Beruf nicht ausüben. Es gibt aber Gegenstände, die mich an längst vergangene Projekte erinnern und die ich aus Nostalgiegründen nicht wegwerfen kann. So fand ich vor kurzem kleine längliche, wellenförmige Schaumstoffteile wieder, die man zwischen die Zehen gibt, wenn man die Zehennägel lackiert. Ich hatte sie damals besorgt, und sie waren Teil der Requisite aus einem Film, an den ich schöne Erinnerungen habe. Ich werde diese Schaumstoffteile nie wieder gebrauchen, aber wegwerfen kann ich sie (noch) nicht.

Im privaten Bereich sieht das anders aus. Als vor über zehn Jahren, die traurige Zeit begann, in der einer nach dem anderen aus der Familie starb, war ich plötzlich mit so viel Zeug aus drei verschiedenen Haushalten konfrontiert, die alle viele Erinnerungen beinhalteten. Jedes einzelne Teil, dass ich verkaufte, entsorgte oder weg gab, versetzte mir einen Stich ins Herz, als so, als ob ich die Erinnerungen wegwerfen würde. Es fiel mir zusehens schwerer und ich holte mir Hilfe. Ich heuerte eine Flohmarkthändlerin an. Ich durfte bei ihren großen Aufräumaktionen nicht anwesend sein, da ich es nicht ausgehalten hätte. Sogar jetzt beim Schreiben, überkommt mich immer noch ein Unwohlsein. Andererseits, was hätte ich mit all dem Zeug angefangen? Ich wäre darin erstickt.

Rückblickend gesehen tat ich das einzig richtige, auch wenn es sich heute noch immer schmerzlich anfühlt. Inzwischen sehe ich die Dinge anders. In der Garage und im Keller stehen immer noch Kisten, die ich seit dem Umzug und dem Häuserausräumen nicht angefasst habe. Ich habe mir vorgenommen, im Sommer diese Kisten endlich zu entsorgen. Ob ich es in die Tat umsätze oder nicht, steht in den Sternen.

Und um jetzt auf die Frage oben zu antworten welche Gegenstände mir besonders am Herzen liegen, kann ich nur sagen; es gibt zu viele davon. Sie sind kleine Kostbarkeiten und unendlich schwerer Ballast zugleich.

***

Den Nachmittag mit ein bisschen Haushalten und Lesen verbracht.

Weil mir das letzte Buch von Imgard Keun so gut gefallen hatte, fing ich ein weiters an. Das Mädchen mit dem die Kinder nicht verkehren durften.

Ich sollte vielleicht ein paar Worte über das Werk, das ich davor gelesen hatte, verlieren. Gilgi.

Es ist vor allem die Sprache die mich faszinierte. Zudem gibt sie jeder Figur ihre ganz eigene Sprache. Am interessantesten ist die Hauptfigur selbst, die es mit ihren knappen 21 Jahren versteht sich so ausgewählt und treffend genau auszudrücken, dass es teilweise unglaubwürdig scheint. Das tut der Geschichte an sich aber keinen Abbruch. Schade, dass es mit ihrem Fortgang aus dem Rheinland aufhört. Ich hätte gern gewusst wie es ihr in Berlin so ergangen wäre.

Ich lies so lange im neuen Buch bis es wieder an der Zeit war, dem nachzugehen damit ich Butter auf dem Brot habe.

Wazifubo & Vollmond

Im Frühtau…. ein Wazifubo Foto im Laboratorium für medizinische Analysen, zwecks Blutabnahme. Eine meiner bevorzugten Lieblingsbeschäftigungen früh am Morgen. So sehr, dass ich sie mir nur ganz selten gönne, damit der Hochgenuss auf höchster Stufe erhalten bleibt….oder auch nicht.

Später ging ich kurz zum Wochenmarkt auf einen schnellen Kaffee mit der D.

Ich kaufte mir beim Metzger des Marktes eine Quiche Lorraine, von dem ich letzte Woche schon eine hatte und die sehr lecker war.

Ich war sehr müde und legte mich kurz hin.

Als ich das Pflaster vom Arm zog, wusste ich auch warum sie es doppelt geklebt hatte. Ha! Die Laborantin hatte ein wenig daneben gebohrt.

Am Abend dann das üblich Unverblogbare das bis Ende der Woche so weitergeht.

Später, als es heimwärts ging, machte ich ein Foto auf der Place Guillaume. Der Vollmond hübsch eingebettet zwischen den Türmen der Kathedrale:

***

Ein Nachtrag von gestern Abend aus dem Radio. Das Zitat das ich sehr gut fand, kam von einem Jazzmusiker, fragt mich aber nicht wer, ich weiß es nicht mehr:

KI kann man im kulturellen Bereich in Zukunft mit IK bekämpfen.

(IK = Intelligente Kunst)

Auf Englisch geht es auch: AI versus IA = Intelligent Art.

Emmy isst einen grünen ‚Igel‘.

Pfingstdienstag

Ein Regentag, fast so schlimm wie letzte Woche. Am Morgen hatte es auch eine Warnung gegeben im Radio, nicht für meine Region, sondern für den Norden Luxemburgs. Der Wetterumschwung brachte mit sich, dass ich morgens gleich schon mit Kopfschmerzen aufstand.

In meiner Alten Heimat ist der Pfingstdienstag ein Feiertag. Einer der heiligsten überhaupt. So heilig, dass er sogar in das nonmaterielle Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Die Echternacher Springprozession. Wenn das Wetter einigermaßen gewesen wäre, hätte ich mich sogar dazu hinreißen lassen und wäre hingefahren. Den

Doch ich entschied mich anders.

Eine Reihe Haushaltsdinge, die letzte Woche liegen geblieben waren, waren an der Tagesordnung. Zwischendurch hörte ich ein Hörbuch von Irmgard Keun, dass sie schon vor mehreren Wochen angefangen hatte. Gilgi, eine von uns.

Das wäre jetzt neben Das kunstseidene Mädchen und Nach Mitternacht, der dritte Roman den ich von ihr lese.

Am Abend wie gehabt dienstlich Unverblogbares.

Aus Gründen früh zu Bett.

Pfingstmontag mit Menü

Es war schön Wetter angekündigt. Hervorragend!

Am Morgen flitzte ich schnell zur Schildkröte der A. Gegen 11:00 Uhr hatte ich einen dienstlichen Termin.

Für Mittag hatte ich einen Tisch im Renert bestellt. Sie hatten für den Feiertag ein extra Pfingstmenü aufgetischt. Ich ging zusammen mit D. hin.

Der Koch hat sich selbst übertroffen. Und ich hatte mich hoffnungslos überfressen.

Am späten Nachmittag hatte ich noch einen weiteren Termin. Er war halbwegs dienstlicher Natur, traf mich aber nur bedingt. Es war zum ersten Mal, dass sich fast alle Maskenbildner Luxemburgs trafen. Es war eine lustige Runde. Es ging vor allem um ein Thema, dass ich hier leider verschweigen muss, was aber sehr wichtig für uns alle war.

Seit ein paar Tagen steht der fahrbare Aussichtsturm wieder auf der Place de la Constitution. Ich war vor Jahren schon schon einmal  damit gefahren.

Ich machte früh Schluss.

Pfingstsonntag oder was davon übrig blieb

Interessanterweise passieren die Serverausfälle immer an einem Samstagabend spät oder Sonntagmorgen, wenn niemand erreichbar ist. Sehr seltsam, gell?  Zudem ist morgen auch noch ein Feiertag das macht es nicht besser. Ich werde es ab jetzt jedes Mal festhalten im Blog, da es mich langsam nervt.

Angedacht war, dass ich in die Alte Heimat fahre. Dort wird Pfingsten immer etwas mehr gefeiert als anderswo. Doch als ich am frühen Nachmittag losfahren wollte, hörte ich das erste Donnergrollen. Also blieb ich zu Hause, las und schrieb und schaute Netflix. Das Wetter blieb bis zum späten Abend unstet.

Zwischendurch huschte ich schnell in die Wohnung der A. Da sie über das Wochenende nicht da ist, ich musste ich nach der Schildkröte sehen.

Ich schaute mir verschiedene Dokus an. Zwei davon fand ich bemerkenswert.

https://youtu.be/qXhqGVWcwUA?si=pEcIpsVVFe2sOuSE

Camille Pissarro wird als Vater des Impressionismus bezeichnet. Er war von Anfang an mit dabei und war der älteste der Maler, die diesen Stil mit prägten, nebst Manet, Monet, Cézanne und Degas und einer Frau die oft vergessen wird, Berthe Morisot.

***

Bei einer weiteren Doku lernte ich enorm viel dazu, weil mir diese Frau kein Begriff war. Gabriële Buffet-Picabia.

https://youtu.be/qeSsSpSZYXo?si=eijS4iYnXeHDyrX6

Sie war Strippenzieherin im besten Sinne des Wortes, und Mitbegründerin des Dadaismus.

Pfingstsamstag mit einer Doppelvorstellung Theater

Zugegeben, der Pfingstsamstag ist kein Feiertag, aber für mich war es der erste freie Tag seit langem.

Ich war endlich wieder einmal auf dem Wochenmarkt und nach dem schrecklichen Regentag, der so einiges hier überflutet hatte, trockenen Fußes.

Ich kaufte Blumen…

… und Obst und Gemüse für das verlängerte Wochenende.

Am Nachmittag schaute ich mir vier Folgen der Serie Victoria an, die ich schon seit längerem aufgenommen hatte. Ich wusste wenig über die Queen, auch wenn ich in punkto Ausstattung in englischen Filmen schon öfters mit der Mode aus der Zeit konfrontiert wurde. Über ihr Leben wusste ich wenig. Über ihre letzten Jahre wusste ich mehr weil es mal einen sehr tollen Film mit Judi Dench gab in der Hauptrolle. Mrs.Brown.

Später dann eine Doppelvorstellung im Theater, was selten vorkommt. Es gab eine Vorstellung auf der großen Hinterbühne, und eine Vorstellung im Studio. Beide waren von den Zeiten her so gelegt, dass man sie sich hintereinander ansehen konnte. Warum nicht mal einen ganzen Abend im Theater verbringen mit zwei Vorstellungen? Im Kino hab ich das schon oft gemacht, dass ich mir zwei Filme angesehen habe.

Erste Vorstellung:

The Shakespear Villans. Eine One Man Show auf Englisch. Großartige kraftraubende Performance des Darstellers.

Zweite Vorstellung:

Wer hat Angst vor Virginia Woolf, eine Coproduktion mit dem Mainzer Staatstheater. Ein Klassiker. Die Geschichte eines Ehepaares, dass sich gegenseitig zerfleischt. Ich kannte den Film mit Elisabeth Taylor und Richard Burton. Ich hatte aber nur wenige Erinnerungen daran. Noch mal ein Theaterstück, dass den Darstellern viel Kraft abverlangte, dem älteren wie dem jungen Ehepaar.

Wer in oder um Mainz wohnt, sollte sich das Stück unbedingt ansehen. Es läuft noch zweimal in dieser Spielzeit und wird wahrscheinlich auch in der nächsten wieder aufgenommen.

Einen letzten Absacker gab es in der Brasserie du Théâtre, die einen neuen Pächter haben. Sehr gute Cocktails! Der Espresso Martini war genauso, wie ich ihn mag.

Viel Wasser von oben

Ein letztes mal die 6:00 Uhr Nummer. Und dann hoffentlich nicht so schnell wieder!

Am Abend davor hatte es eine gelbe Wetterwarnung gegeben. Es sollte ein heftiger Regentag werden. Nun ja, was soll’s. Mir sollte es recht sein. Ich hatte eh den ganzen Tag über genug zu tun. Und so kämpfte ich mich über die Autobahn durch den Starkregen in Richtung Süden kurz nach 7:00 Uhr. Lustig war das nicht. 

Kurze Zeit später bekam ich dann folgende SMS:

Zur Mittagsstunde traf ich mich mit der N. Auch Darwin war hellauf begeistert mich zu sehen. Wir aßen eine Kleinigkeit in der Hosteria Gusto, die heute ein letztes Mal ihre Türen geöffnet hatte. Sie wird schließen.

Dann kämpfte ich mich mit dem Auto noch einmal durch den starken Regen über die Autobahn und war heilfroh, dass mein Teilstück noch geöffnet war, denn im Radio hörte ich, dass schon viele andere Straßen, auch Autobahnteile, gesperrt waren.

Daheim legte ich mich kurz hin und schrieb schon im Blog vor.

Und am späten Nachmittag wurde dann per SMS die zweite Alarmstufe ausgerufen, diesmal in rot:

Bei mir stand Unverblogbares an, dass aber wie gewohnt von statten lief.

Ich machte beizeiten Schluss und war froh als ich endlich im Bettchen lag.

Donnerstag mit Allerlei

In der Nacht hatte es gründlich geschüttet, so sehr dass ich gegen 1:00 davon wach wurde. Mir viel mein alter gehörloser Nachbar ein, als ich noch im kleinen Studio am Bahnhof wohnte. Sein Kommentar war immer, „Chegen, Chegen, Chegen.“, und dabei schüttelte er die Hände in der Luft. Manchmal begegne ich noch…

Um 6:00 Uhr klingelte der Wecker. Unbarmherzig. Ich wäre gerne noch liegen geblieben. Doch ich musste aufstehen. Sogar die Dusche half nicht viel. Auch die drei Tassen Kaffee waren nicht der Hit. Sie machten mich nur zittrig.

Ich beschloss, dass der erste Dienstschluss bereits um 11:30 Uhr war. Wieder daheim, hüpfte ich noch mal unter die Dusche und wusch dieses Mal die Haare mit. Ich hätte einen Termin beim Friseur. es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Wolle in drei Wochen nachgewachsen ist. Den asymmetrischen Haarschnitt habe ich beibehalten. Ich denke, dass ich ihn noch eine Weile beibehalten werde.

Ein freudiges Wiedersehen mit der D., die aus dem Baskenland zurück war. Es war aber nur kurz, da sie Termine hatte. Anschließend fuhr ich zum Supermarkt, der nicht meines Vertrauens ist. Die Cora und Match Kette in Luxemburg wurde von E.Leclerc aufgekauft. Der große Supermarkt in der Concorde hat demnach den Namen geändert. Die Produktpalette hat sich bis jetzt aber nicht geändert.

Am Abend sah ich mir Zwei Folgen von Miss Marple an. ONE zeigt zur Zeit die sehr alten Folgen aus den achtziger Jahren mit Joan Hickson in der Hauptrolle. „Nemesis“ (Das Schicksal in Person) ist eine der Geschichten, in der ein altes Verbrechen aufgeklärt wird. Und für mich ist es eine der bewegendsten Geschichten. Obwohl ich seit vielen Jahren weiß, wie sie ausgeht und wer der oder die Täter sind, berührt sie mich immer wieder.

Tage

Sehr viel Unverblogbares die letzten Tage. Darum gibt es hier eine Kurzfassung.

Montag: Ein Termin bei der Ärztin beruhigte mein Gemüt. Ich hatte etwas Beunruhigendes entdeckt, was sich aber als nicht weiter schlimm herausstellte. Es nennt sich Morbus Dupuytren. Das muss irgendwann mal operiert werden, wenn es mich wirklich beeinträchtigt.

Dienstag: Am Morgen fühlte sich der Tag an, als ob er nicht genug Stunden haben würde. Hatte er aber. Es war sogar am Nachmittag noch kurz Zeit für eine Mini Siesta. Später am Abend las ich dass Alice Munro verstorben ist. Eine großartige Schriftstellerin deren Werke ich noch bei weitem nicht alle durch habe.

Mittwoch: 6:00 Uhr aufstehen ist ein Unding für mich, zumal wenn ich am Abend davor noch bis 23:00 dienstlich unterwegs war. Und während ich duschte hörte folgenden Podcast über Matt Bianco. Ein guter Einstieg für die, die ihr Luxemburgisch aufpolieren wollen, den Gibbes Bertolo spricht langsam und präzise und hat eine sehr angenehme Stimme.

Am frühen Nachmittag die Aufzeichnung der Sendung. Am Abend wieder dienstlich Unverblogbares. Uff… der Tag war sehr lang.

Sonntag mit Tagesfrage

Die Sonntage, an denen ich dienstlich gefordert bin, sind eher rarer Natur aber nicht unmöglich. Darum gibt es heute eine Tagesfrage:

Als ich die Frage las, fiel mir sofort ein Name ein.

Erzähle eine Geschichte über jemanden, der dein Leben positiv beeinflusst hat.

Manche werden sich wundern, denn die Frau ist auch umstritten. Es ist Oprah Winfrey. Anfang der 90er wurde ihre Show auf dem holländischen RTL4 übertragen. Sie war ja damals die Queen des Dailytalks. Mit der Zeit gab es immer mehr Ableger davon bis zu dem Punkt dass nur noch lächerlich war. Doch Winfrey entwickelte sich weiter. Ihr Themenbereich ging immer weniger in Richtung spezifischer Probleme von Menschen, die bis zum Abwinken ausdiskutiert wurden. Sie stellte stattdessen Menschen vor, die in dem unterschiedlichsten Bereichen inspirierten.

Es war auch die Zeit in der sich bei mir das Gefühl festgefahren hatte, auf einem Abstellgleis zu stehen. Ich war auf der Sinnsuche.

Sie stellte einmal eine Frau vor, die ihr eigenes Schönheitsinstitut in New York eröffnet hatte. An einen Satz kann ich mich heute noch erinnern. „Exfoliation is my passion“, sagte die Kosemtikerin. Und Oprah schaute später in die Kamera und fargte, „What is your passion?“

Ja, was? Die Vorstellung das Leben zu haben dass ich jetzt habe, war weit entfernt. Das heißt das Verlangen danach war schon da. Aber es fühlte sich so utopisch an, dass ich den Wunsch nicht zu haben wagte. Ich musste noch ein paar tiefe Täler durchlaufen bevor ich soweit war.

Doch Oprah brachte mir auch viele grundlegende Dinge bei, wie z.B: „You can‘t change a person.“ Durch sie habe ich von Wally Lamp, den sagenhaften Roman ‚ Der Gesang der Wale‘ gelesen.

Sie brachte mir viel Zwischenmenschliches bei, von dem ich keine Ahnung hatte. Noch heute, wenn ich sie in Interviews sehe, berührt es mich immer noch irgendwie. Ich sehe sie aber weitaus differenzierter als damals. Viele der Kritikpunkte, wie zum Beispiel, dass ihre ganzen philanthropischen Aktionen, doch nur Eigennutz sind und dem eigenen Image dienen, kann ich nachvollziehen.

Zwei Tage & ESC Finale

Den Freitag verbuche ich unter sehr viel Unverblogbarem.

Da es aber ein Tag mit traumhaft schönem Wetter und Temperaturen war, die A. und ich den Tag gemeinsam bestritten hatten, gab es am Abend eine Belohnung im Bovary.

Zudem ging mit einer Nachricht eine Ära zu Ende, von der abzusehen war, dass es so kommen würde. Und ich werde mich auch darauf einstellen müssen, dass sich etwas bei mir ändern wird. Ob zum Guten oder Schlechten ist noch nicht klar. Ich habe seit Wochen alle Szenarien im Kopf durchgespielt. Erschrecken oder überraschen kann mich vorerst nichts.

Wieder daheim machte ich noch dieses Foto eines brennenden Himmels:

***

Der Samstag dann war im Ansatz schon so angelegt dass er chaotisch werden würde. Aber weil ich es vorab wusste , konnte ich mich darauf einstellen.

In der Stadt war für Abends der ING Night Marathon (manche sagen ING Nightmare) geplant und das wie jedes Jahr durch die ganze Stadt geht, auch durch mein Viertel. Ich hatte auf dem Faltplan, der jeder Haushalt im Briefkasten hatte, gesehen, dass auch ich wieder von oben und unten in meiner Straße abgeschnitten werde. Das hieß, das ich den Wagen getrost vergessen konnte. Zu Fuss käme ich schon noch durch aber nicht mit vier Rädern.

Also zog ich nach Dienstschluss ab nachhause, zog mich um und wühlte mich dann durch Menschenmengen und teilweise schon abgesperrte Straßen. Theoretisch bräuchte mir das Finale des ESC nicht anzusehen, da sie während den Vorentscheidugen auch die Songs gezeigt haben, die eh schon im Finale sind.

Am Nachmittag las ich die Nachricht dass die Niederlande aus dem ESC raus ist. Huch! Bis zum Redaktionsschluss dieses Postings war nicht genau klar weswegen und zirkulieren sehr viele Gerüchte.

Als Luxemburg dran war, tobte der kleine Saal des Rainbow Centers.

Doch mit der Zeit wurde es kochend heiß und ich musste ab und an rausgehen.

Ich wartete aber das Ergebnis nicht ab. Ich ging davor heim und schaute mir dort die Punkteverteilung an.

Dass es Nemo aus der Schweiz wurde, hatte mich nicht weiter überrascht. Ich fand ihn sehr gut. Eine Mischung aus Queen und Mika.

Backen & zweites Halbfinale des ESC

Aber zuerst eine Frage an die Runde:

Ist euch in der letzter Zeit etwas aufgefallen, in den sozialen Medien? Es kann aber auch der Algorithmus sein, der mir das seit Wochen häufiger in die Timeline spült als davor, zumindest in den wenigen Medien die ich noch nutze:

…Welches von diesen Portraits von mir gefällt euch am besten? Na?…

(Foto eines Mannes mit gestähltem nackten Oberkörper sich auf dem Sofa räkelnd) Wie findet ihr das Bild von mir? Ich find das ist ganz gut geworden.

Meine Großmutter wird 85. (Foto der Großmutter) Es würde sie sehr freuen wenn dieses Bild 100.000 Likes bekommt.

Das ist schon fast Phishing for likes and compliments. Ist das grad eine Welle und kommt tatsächlich verstärkt vor, oder geht es nur mir so? Mir kribbelt es dann immer in den Fingern genau das Gegenteil zu tun, nämlich die jeweiligen Konten zu blocken.

***

Am Nachmittag, weil ich sonst nichts anderes zu tun hatte, kam mir die Idee den Eierlikörkuchen noch einmal nachzubacken, über den ich ja hier berichtet hatte und wie er einmal quer durch Europa im Renert zu Ehren kam.

Das Resultat:

Ich hatte ihm zusätzlich noch eine Eierlikörglasur verpasst. Die Krume war sehr dicht, fast speckig. Etwas daran ist nicht richtig. Ich muss mich noch einmal umsehen, ob es da noch andere Rezepte gibt, die den Teig etwas lockerer machen. Oder die Zubereitungsweise anders angehen. Die Butter schmelzen und die Eier davor trennen und beides vorab mit Zucker schaumig aufschlagen.

***

Am Abend dann die zweite Runde ESC im Public Viewing im Chouchou wie vor zwei Tagen.

Und diesmal machte ich mir kurze Notizen. Hier einen kurzen Überblick was ich von den Songs hielt, während sie liefen.

Malta:Ja

Albanien: Nein, aber wahrscheinlich doch

Griechenland: Nein *

Schweiz: Ja *

Tschechien: Mir gefällts nicht aber, Ja

Frankreich: Ist ja eh schon drin. Zu viel des Guten, ich mag es nicht.

Österreich: Ist ok. Klingt wie Rythem is a Dancer von Snap. Kommt weiter.*

Dänemark: ja

Armenien: Folklore, nein.*

Litauen: Schön aber Nein *

Spanien: Ist eh schon drin. Sehr kitschig aber gut.

San Marino: Neiiiiiiiin

Georgien: Nein, obwohl es schön ist. *

Belgien: ja

Estland: Nein, Neiiiiiiiiiin *

Italien: Ist je eh schon drin. Boff. Ich das Gefühl dass ich das schon 10 mal gesehen habe.

Israel: Langweilig. Nein. *

Norwegen: Pffff. Wenn es nach mir ginge, nein. Aber wahrscheinlich doch. *

Niederlande: Das ist sehr lustig, aber Neiiiiiiiiin. *

(Alle die mit * kamen weiter.)

Und, Himmel, ich lag oft daneben. Ich hörte mehrfach, im Umkreis: „Oh God, I‘m too old for this shit.“

Mir kam es vor, als ob das erste Halbfinale um Längen besser gewesen wäre. Macht euch schon mal am Samstag auf so manche Zirkusnummer und viel Apres-Ski Bum Bum gefasst.

Gute Nacht.

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