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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Samstagsmarkt & Espace H2o

Wieder ein wunderschöner herbstlicher sonniger Tag.

Der Hahn der Kirchturmspitze von Belair glänzte in der Sonne.

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Nach einer Tasse Kaffee das Blogposting rausgeschossen und noch ein wenig rumgesurft. Dabei eine sehr befremdliche Aussage gefunden.

„Jede Person im Land, die Covid-19 hat und stirbt, wird als Covid Toter gezählt. Ob das Virus die Todesursache ist oder nicht spielt dabei keine Rolle. Eine internationale Konvention sieht das so vor.“

Mir ist schon klar dass alles andere eine gewaltige Ursachenforschung mit Autopsie und dergleichen hinter sich her ziehen würde. Es leuchtet mir auch ein, dass es hier nicht von Nutzen ist, denn es steckt ja nicht zwangsweise ein aufzuklärendes Verbrechen dahinter.
Aber ein Suizid z.B. oder ein Unfall, wie ein Sturz von der Leiter mit Genickbruch im eigenen Heim eines Menschen der in Quarantäne saß, sind aus meiner Sicht keine Covid Toten. Somit ist die Anzahl derer die tatsächlich daran sterben auch relativ zu sehen.

***

Ich hatte gestern versprochen, dass ich etwas zeigen würde was die C. mir im Chat gezeigt hat und ich unbedingt auch haben wollte. Denkste! Und obwohl es den Laden in Luxemburg gibt haben sie genau das was ich suchte NICHT im Sortiment. Na gut! Dann muss ich wohl wieder im Internet. Das nervt inzwischen. Bei Benetton haben sie eine Kollektion von Keith Haring T-Shirts, Hoodies und Jacken herausgebracht.
(Und für den Benetton Online Shop gibt es Luxemburg wieder wie es Bielefeld gibt. Na dann behaltet euren Sch…!)

Ich kaufte eine vielversprechende Gemüsequiche bei meinem Dinkelbäcker. Gekostet wird sie erst morgen.

Zurück vom Wochenmarkt rief die N. an und fragte ob ich nicht Lust hätte mit ihr die neue Ausstellung von Bertrand Ney im Espace H2o anzusehen. Sie würde sich noch nicht trauen mit ihrem Auto zu fahren, weil sie noch ein klein wenig unsicher auf dem operierten Fuß sei. Also fuhr ich mit ihr hin.

Der Espace H2o ist eine Ausstellungshalle in Differdange, die etwas abseits gelegen, in einem alten Wasserwerk beheimatet ist. Die Räume sind im früheren Wasserspeicher.

Bertrand hatte sich für seinen 65. Geburtstag eine Retrospektive seiner Werke als Ausstellung gewünscht. Zu sehen sind viele seiner Skulpturen aus mehr als 30 Jahren Schaffenszeit. Auf den Fotos die ich gemacht habe zeige ich nur eine kleine Auswahl.

Am Abend dann ins Theater. Die Hauptprobe verlief ohne Zwischenfälle.
Die Sorge dass ich nicht vor der Sperrstunde zuhause sei, war unbegründet.

Ein Hoch auf die Dorade!

Und dann gibt es Tage an denen alles läuft wie am Schnürchen ohne große Aufregung.

Ich musste nicht früh raus und konnte mir Zeit lassen. Ich wickelte mich in den extra dicken Bademantel ein und eine Decke, setzte mich auf dem Balkon und trank dort den ersten Kaffee des Tages in der klirren kalten Luft mit strahlend blauem Himmel und Sonne. Das war schon sehr schön.

Anschließend wartete noch ein wenig Papierkram auf mich den ich nach einer Nachfrage sofort in Angriff nehmen musste. Meine Viersprachigkeit war mir wieder sehr von Nutzen, obwohl ich für ein paar Satzkonstruktionen dann doch Google zu Hilfe nehmen musste.

Nach einem längeren Telefonat machte ich mich auf, ein ganzes Dossier pünktlich abzuliefern.

Ich überlegte kurz. Ja warum eigentlich nicht? Ich ging wieder ins Renert zum Mittagstisch. Gestern war es lecker, doch heute war es sensationell!

Mit Olivenöl gebratene Dorade mit vielen Kräutern innen und außen, dazu Polenta und ein Allerleisalat mit Artischokenherzen. Boah!!!

Am späten Nachmittag im Theater

Der Maskenraum sieht zwar um einiges schicker aus, doch von der Beleuchtung her ist er nicht optimal.

Und während ich darauf wartete dass der Durchlauf ein Ende findet, chattete ich mit der lieben C in Freiburg. Und sie zeigte mir etwas was ich gleich morgen haben MUSS.

Mehr darüber morgen…

WMDEDGT im November

Ein sonniger Tag an dem nichts bloguntaugliches passierte und somit ideal um beim monatlichen Aufruf von Frau Brüllen mitzumachen. Was Machst Du Eigentlich Den Ganzen Tag.

Es hatte in der Nacht gründlich abgekühlt. Ich brauchte dafür nicht auf die Temperaturanzeige zu schauen, ich sah es beim ersten Blick zum Fenster hinaus.

Das Nachbardach hatte den ersten Frost.

Dann kam die erlösende SMS. Ich bin negativ. Uff. Das schöne Wetter und die gute Nachricht vom Test verleitete mich dazu ein Blumenhemd anzuziehen.

Friseurtermin um 11 Uhr. Jetzt sieht das wieder schick aus.

Anschließend, da ich gestern den Mittwochsmarkt nicht aufgesucht hatte, ging ich zum Renert, der seit letzter Woche Samstag wieder geöffnet hat, zum Mittagstisch. Und wie der Zufall es wollte, waren die D. und der B. auch da. Es gab Wildschweinragout mit viel Gemüse und viel Polenta. Sehr gut. Und da ich weiter keine wichtigen Termine hatte gönnte ich mir ein Glas Riesling.

Auf dem Rückweg sah ich kurz in der FNAC vorbei. Ich hatte die letzten Tage nach dem Parasite auf allen Streamingplattformen gesucht die mir zur Verfügung stehen und wurde nicht fündig. In der FNAC auch nicht. Dann bleibt wohl nur das Internet. Ich kaufte bei Namur eine Rieslingpastete für abends.

Wieder in der Wohnung sah ich, dass ein neues Ehepaar in den ersten Stock einzieht. Ich sah ein paar Kisten mit Spielzeug vor der Tür stehen. Also mit Kleinkind.

Um halb vier hatte ich einen Termin in der Autowerkstatt für die Sommerreifen gegen die Winterreifen auszuwechseln. Der Termin sollte eine Stunde dauern, doch ich bereits nach 30 Minuten wieder draußen. Ich schrieb derweil bei einer Tasse Kaffee den Großteil dieses Posting vor.

Wieder zuhause machte ich es mir gemütlich. Ich aß die Rieslingpastete und zappte ein wenig herum was ich mir auf Netflix ansehen könnte. Ich hatte noch Ratched in der Liste stehen. Ich schaute die Pilotfolge. Das scheint nicht schlecht zu sein, doch ich wollte für den Abend etwas anderes.

Ich fand die Doku über ägyptische Ausgrabungen Die Geheimnisse der Grabstätte von Sakkara. Und die fesselte mich von Anfang an. Nicht weit von der ältesten Pyramide, der Stufenpyramide fand man 2019 ein neues Grab eines Priesters, dessen Geschichte jedoch einige Ungereimtheiten aufzeigen. Auch ein Katzenfriedhof brachte ein paar spektakuläre Funde hervor. Zum Ende des Films geht es Schlag auf Schlag und sie faden fast täglich neue großartige Funde am selben Ort. Sehr schöne Doku ohne Effekthascherei.

***

Dieser Twitterthread trieb mir ein wenig die Tränen in die Augen.

Kurz und knapp

Es fällt mir seit ein paar Tagen sehr schwer mich jeden Morgen hinzusetzen und zu bloggen. Zudem sind die Tage mit nicht blogtauglichen Dingen angefüllt. Darum auch heute nur sehr kurz.

Am Morgen zum Covid-Test. Ich weiss inzwischen nicht mehr der wievielte. Am Abend hörte ich kurz im Radio dass man sich erste kleine Hoffnungen macht, dass die Zahlen nicht noch weiter explodieren, sondern stagnieren. Auch durch die tägliche Analyse des Klärschlamms hat man bereits gemerkt dass die Zahlen langsam wieder runtergehen müssten.

Anschließend Theater.

Am Abend mit der K. Abendessen im Grünewald. Wir hatten einen Tisch in der letzten Ecke der Bar bekommen. Sorry Fotos gibt es keine.

Ich hatte Lust auf Steak und bestellte mit ein Rinderfilet ‚Simmental‘ mit Wurzelgemüse und Trüffelpüree. Es ist ein Klassiker ihrer Küche und es gibt bereits ein Foto davon im Blog.

Kurz nach neun Uhr war ich zuhause. Für die K. passte das auch, denn um 23:00 ist ja Sperrstunde und sie hat einen längeren Weg zu fahren.

Lange Nachdenken & keine Sommerfrische

Der Montag wurde von einem nicht blogbaren Ereignis überschattet. Doch so wie ich das jetzt, in diesem Moment empfinde, wird sich dieses Ereignis sich nicht wiederholen und somit ist es auch nicht im Detail erwähnenswert.

Von einer anderen Begebenheit kann ich jedoch berichten. Ich lernte einen jungen Mann kennen, der sich mit einem sehr typischen luxemburger Namen vorstellte. Im Verlauf der Unterhaltung gestand er mir, dass er von seinem Vater her arabischer Abstammung ist, jedoch vor ein paar Jahren seinen arabischen Vornamen in einen französischen Vornamen umändern ließ und den luxemburger Familienname seiner Mutter annahm.

Er hätte früher nur Probleme gehabt mit seinem Vornamen, wäre gehänselt worden und in seiner Jugend dadurch sehr aggressiv gewesen. Er wäre nie ernst genommen worden. Und immer wenn er sich irgendwo mit seinem Namen vorstellte für eine Arbeitsstelle konnte er sicher sein dass sie ihn ablehnten. Als er dann den anderen Namen und Vornamen annahm, hörte das alles auf.

Ich war sehr betroffen und bedrückt als ich das hörte. Was sagt das über unsere ach so ‚offene‘ luxemburger Gesellschaft aus? Ich dachte noch lange darüber nach, auch über mein eigenes Tun und Handeln.

***

Am Dienstag war ich recht früh wach und werkelte ein wenig zuhause herum bis es Zeit war zum Theater zu fahren.

Hier werde ich nun nicht weiter erwähnen wo ich war und an was ich arbeite. Nur so viel. Es liegt sehr viel im Argen und es wird alles andere als ein Ausflug in die Sommerfrische.

Als ich die Probe verließ wollte ich nicht sofort nachhause, ich wollte ‚Comfort Food‘. Ich ging zu dem kleinen chinesischen Restaurant meines Vertrauens, dem Chinese King. Ich erwähne es nicht immer wenn ich hingehe oder mit etwas von dort mit nach hause nehme. In der ‚Lindenstraße‘ ist es der Grieche, bei mir ist es der Chinese.

Ich hatte die 308. eine Spezialität des Chefs, die ich noch nie probiert hatte und sehr lecker ist.

Zum Nachtisch hatte ich gebackene Bananen.

Das Restaurant war spärlich besucht, was mir recht war, denn allein schon ob der ‚Situation‘ die über unser allen Köpfen schwebt, wollte ich auch keine Menschen sehen.

Ungewöhnlich früh zu Bett.

Erinnerungen an vergangene Allerheiligen

Heute machen wir mal was anderes.

Da das Wetter trüb, grau und trist war und ich nicht die geringste Lust hatte über Häuslichkeiten zu berichten, weil sie eh immer gleich sind, machte ich das was in der Überschrift steht.

Zu diesem Zweck blätterte ich zurück im Blog, was ich in den letzten 16 Jahren an dem Tag so geschrieben habe. Letztes Jahr verlinkte ich sämtliche Allerheiligentage in der ich nicht mehr in der alten Heimat wohnte.

Ich habe nie einen klassischen Allerheiligentag beschrieben, den ich über Jahre hinweg immer mitgemacht habe aus anerzogenem Pflichtgefühl und weil Großmutter Thérèse es so wollte.

Dieses Ritual zog sich über Jahrzehnte hinweg und so lange wie Tante Greidi lebte war es ein noch größerer Zeitaufwand. Wir mussten ALLE an Allerheiligen zum Familiengrab. ALLE. Ausnahmen gab es nur für meine Mutter weil sie ja Krankenschwester war und oft an dem Tag arbeiten musste. Inzwischen lebten auch alle in mit Ausnahme von Tante Gritty in der ‚Alten Heimat‘ und es war glich jedes mal einer Pilgerwanderung.

Alle schmissen sich in Schale. Der Klassiker war der Pelzmantel und Krokodilleder Handtasche. Es wurde sich herausgeputzt wie für eine Modenschau, was es letztendlich auch war. Vor allem Großmutter Thérèse war in dem Punkt oberpingelig. Wenn sie an dem Tag nicht jedes Outfit von jedem mitbestimmen und begutachten konnte, war sie ungehalten.
Loriot hätte einen fabelhaften Sketch daraus gemacht.

Ich sollte vielleicht erklären dass die ‚Alte Heimat# 35 km von der Hauptstadt entfernt liegt. Und da der Friedhof mitten im Stadtteil Bonneweg liegt und es dort nur sehr wenige Parkplätze gibt, fuhren wir immer fast zwei Stunden vor der Gräbersegnung damit wir gleich beim Eingang der Friedhofs einen Parkplatz bekamen, damit Tante Greidi nicht so weit laufen musste. Das brachte dann mit sich, dass wir oft fast über eine Stunde vor der Segnung da waren und im Wagen warten mussten. Und es kam wie es kommen musste, es brach ein Streit aus.
Dann standen wir meistens viel zu früh am Grab, weil Großmutter Thérèse nach der Devise ’sehen und gesehen werden‘ fuhr. Man grüßte hier und schüttelte dort eine Hand. Es war fast wie auf einem mondänen Event.

Doch bis die Messe und die Segnung dann endlich los ging, waren wir alle gründlich durchgefroren und durchnässt und Tante Greidi fing an zu zetern, weil sie nicht so lange stehen wollte. Doch wollte sie aber auch nicht vor der Segnung wieder zurück zum Auto, das hätten doch ALLE auf dem Friedhof mitbekommen! Also blieb sie stehen und giftete leise ihr Schwester Thérèse an…

Und so wurde jedes Jahr aus einer Aktion, die man hätte in knapp zwei Stunden durchziehen können ein Ritual das sich manchmal auf vier Stunden hinzog.

Ich hasste Allerheiligen.

***

Großes Rabenevent am späten Nachmittag in der Nachbarschaft.

Herbstlaub & Ausstellung

Ich lernte vor kurzem bei der geschätzten Kaltmamsell dass Fotos mit Käse Herbstlaub überbacken immer besser sind. Und wenn sie an einem sonnigen Samstag gemacht wurden sind sie fast perfekt.

Und doch trügt diese Idylle über die aktuelle Krise nicht hinweg. Unsere Zahlen sind…sprechen wir nicht davon.

Auf dem Wochenmarkt kaufte ich noch einmal Quitten um Dulce de Mambrillo, oder auch noch Fromge de coin herzustellen. Bei Anke Göner fand ich das Rezept dazu. In St-Jean im Baskenland gibt das bei jedem Käsehändler, das ganze Jahr über.
Ich kaufte auch frische Spagetti für Sonntag.
Da das wetter nämlich, nicht wie heute strahlend sonnig zu werden, sondern wieder trist und trüb, habe ich genug Zeit mit ein paar häusliche Dinge anzutun.

Vom Wochenmarkt aus fuhr ich zur Eröffnung der Ausstellung von Arny Schmit, über den ich im NO ART berichtet hatte.
Die Ausstellung ist in Dudelange im Centre d’Art Dominique Lang, gleich im Bahnhof zu sehen.

Ich war sehr gespannt gewesen, was es mit den hängenden Gärten auf sich hätte, da ich sie ja schon einmal kurz davor gesehen hatte. Ich war dann doch sehr baff, wie sehr sich das in den paar Wochen noch einmal verändert hatte. Arny Schmit hat versucht auf Karton Pflanzen zu züchten was ihm auch weitgehend gelang.

Am Nachmittag legte ich mich für eine Stunde hin und verbrachte den Rest des Tages mit häuslichem.

***

Der H. aus Melbourne schickte mir folgende Reportage aus der NYT, die ganz gut das beschreibt was er die letzten Monate mitgemacht hat. 111 Tage Lockdown! Ein bisschen raus durften sie jedoch. Der H. konnte täglich auf dem Rad ein paar Runden um den Block drehen.
The Lockdown That Felt Like It Might Last Forever Has Finally Ended

Ein Scheisstag

Gleich vorneweg: es nieselte und war grau den ganzen Tag, was nicht zur Erheiterung beitrug.

Es fing mit der banalsten Haushaltsarbeit, der Spülmaschine ausräumen. Ich nahm ein Glas hervor und stellte bestürzt fest, das es Schrammen und Abreibungen hatte, die ich vorher nie gesehen hatte. Ich habe jedoch noch immer die gleichen Tabs und im Prinzip hat sich nichts geändert, bis ich merkte was für ein Glas es war.

Ich hatte schon mal vor langer Zeit über diese Gläser berichtet und wie sehr ich an ihnen hänge. Ich hatte lange gesucht um die gleichen nochmal zu finden doch eine Bekannte wurde fündig. Dieses eine Glas allerdings ist noch ein letztes Original aus dem elterlichen Haushalt. Es hat schon viele Spülgänge in vielen verschiedenen Maschinen überlebt.
Und plötzlich sah ich mich das gleiche Glas aus der Maschine in der Küche in meinem Elternhaus ausräumen und in den Schrank stellen, und die Vergangenheit war wieder so präsent, dass sie schmerzte…

Später erfuhr ich dass eine Bekannte ihren Job verloren hat.

Eine gute Nachricht dann: die N. wurde heute entcyborgt. Aus dem gebrochenen Fuß von vorletztem Jahr wurde die Metallschiene entfernt.

Und dann kam so kurz vor knapp eine SMS dass die Vorstellung heute bereits eine Stunde früher anfängt, sonst wird es wegen der Sperrstunde um 23:00 eng werden für die Zuschauer um nach hause zu kommen.

Die Vorstellung verlief ohne Zwischenfälle.

Noch später bekam ich eine SMS dass gute Freundin von mir es jetzt erwischt hat.

Was für ein Scheisstag!

Zwei Tage

Nein ich bin noch immer da. Aber irgendwo fehlen mir die Zeit zu bloggen.

Am Mittwoch war die Premiere eines Stückes,das ich aus terminlichen Gründen von einer Kollegin übernommen habe. Und seit sehr langer Zeit hat mich zum erstenmal wieder ein Schauspieler aus der Fassung gebracht. Mehr kann und will ich hier nicht darüber schreiben zumal es noch jemand ist, der einen gewissen Bekanntheitsgrad im deutsche Sprachraum genießt. Die nächsten Vorstellungen werden voraussichtlich kein Spaß werden. Nun ja… Am Ende der Vorstellung hat es sich aber (halbwegs) bei mir entschuldigt.

***

Am Donnerstag erwachte ich ein wenig gerädert auf. Ich war sehr spät eingeschlafen.

So sah sie vor der Färbung aus.

Ich kämpfte den halben Morgen und den gesamten Nachmittag mit einer Perücke die ich versuchte umzufärben. Ich hatte schon im Vorfeld Bedenken, da die Echthaare sich nicht so anfühlten, als ob sie alle von einer Person wären. Es es sollte sich leider bewahrheiten. Die Farbe griff sehr unregelmäßig. Mist.

Dann kam ein Anruf der wieder alles in Frage stellte. Ein relativ wichtiger Termin den ich am Freitagmorgen haben sollte, verschob sich auf nächste Woche wegen einem Covid Verdacht. Doch wenn der sich bewahrheiten sollte, fällt ein ganzes Projekt ins Wasser. Mist.

Am Abend Vorstellung ohne weitere Vorkommnisse. (Auch keine vom Tag davor oben beschriebenen.)
Früh ins Bett und ausgeschlafen.

Fünf Typen

© Pixabay

Der Dienstag begann mit einer Durchlaufprobe die ich mir ansehen wollte, damit ich wenigstens ein bisschen Beschied weiß. Ich hätte das nicht unbedingt gemusst, doch wenn ich mich engagiere, dann richtig.

Das hatte zur Folge dass ich keine Mittagspause hatte und gleich nach der Probe unterwegs war für ein paar Einkäufe.

Der Hunger aber trieb mich in ein Schnellrestaurant, das ich nicht kannte. Es gibt den Laden schon seit einer Weile und die Werbung besagt dass sie die besten Hamburger machen die von einer Kette hergestellt werden. Five Guys befindet sich im Bahnhofsviertel in der Avenue de Gare. Und was soll ich sagen, es schmeckt besser als bei den großen Konzernen doch lecker ist es nicht. Es ist vor allen unglaublich fettig. Am Ende war ich wütend über mich selbst dass ich es überhaupt versucht hatte.

Wieder im Theater merkte ich dass ich eines der wichtigsten Utensilien vergessen hatte und musste binnen zehn Minuten noch einmal fix nach hause.

Da ich keine großen Umzüge habe außer einem sehr spät im Verlauf des Stückes, schrieb ich den Großteil des Postings auf dem Smartphone vor.

Auch im Theater drehten sich alle Privatgespräche um die schwindeleregenden Zahlen. Und auch ich muss gestehen, dass mir nicht sehr wohl dabei ist.

Die Probe am Abend lief wie am Schnürchen, doch ich war froh als ich zuhause war.

Ruhetag & Hektiktag

Der Sonntag war ein Ruhetag. Es passierten jedoch ein paar Dinge die nicht blaugtauglich sind und die mich ein wenig ratlos und enttäuscht zurück ließen. Vielleicht schreibe ich zu einem späteren Zeitpunkt darüber…

Vielleicht noch so viel zum Ruhetag, weil es mich sehr am Montagmorgen sehr aufregte. Es gibt Menschen die in ihrer Unverantwortlichkeit und Unverschämtheit dem Fass den Boden ausschlagen. Sie benehmen sich hinsichtlich der ‚Situation‘ wie kleine Kinder und halten sich die Hände vor die Augen. Wenn sie es nicht sehen ist es auch nicht da! Es fällt mir dann sehr schwer nicht die Hand zu heben und ihnen eine schallende Ohrfeige zu verpassen! Ich könnte hier jetzt in aller Ausführlichkeit erzählen was passiert ist, aber es wird nicht helfen.
Merke: Es gibt Menschen deren IQ schlicht nicht mehr zu leveln ist!

***

Der Montag dann, war vollgepackt mit Terminen und Erledigungen.

Ich erwachte mit dem Gedanken, dass ich alles für das Jahresende vorbereitet habe, was ich vorbereiten könnte. Doch das wichtigste, die Zugfahrt, hatte ich vergessen. Also setzte ich mich gleich hin buchte das Ticket. Ich hatte jedoch im Hinterkopf immer den Gedanken dass, ich „situationsbedingt“ eventuell auch nicht fahre.

Zwischendurch chatte ich mit dem H. in Australien der mir dieses Bild schickte.

Davon sind wir in Europa weiiiiit von entfernt. Jedes mal wenn ich mit ihm chatte oder telefoniere überkommt mich Fernweh und ich wünschte mir, ich könnte mich mal fluchs hinbeamen und den Winter in Europa und all den restlichen Wust hinter mir lassen. Aber das wird bis 2021 nicht möglich sein.

Fix nach Trier gefahren wegen einem Perückenretour und der neuen Hose die noch ein wenig gekürtzt wurde.
In der Trier Brasserie habe ich mir einen unglaublich leckeren und feudalen Lammrücken mit Polenta und Grillgemüse gegönnt. Punkt! Dazu ein Glas Riesling! Nochmal Punkt!
Das musste sein nachdem mir der Groll wegen dieses einen Menschen noch immer zu schaffen machte.

Wieder in Luxemburg zwecks einer Umfärbung noch Farbe im Friseurladen meines Vertrauens gekauft. Als ich dann zuhause war schlug die Müdigkeit mit den Vorschlaghammer zu und ich legte mich für eine halbe Stunde hin.

Als ich erwachte schien die Sonne.

So schön, nach nach fast drei Tagen dunkler Brühe am Himmel.

Das Umfärben von Haarteilen ist mit einem gewissen Risiko behaftet weil das Haar sich meistens nicht so verhält wie vorgesehen. Also machte ich vorab erst mal eine Farbprobe mit zwei verschiedenen Farben wo es nicht allzu sichtbar ist.
Morgen sehe ich mir dann das Resultat genau an und werde entscheiden.

***

Adele war letztes Wochenende bei SNL. Ihr erster Auftritt seit Jahren und sie ist kaum wiederzuerkennen. Sie ist um der Hälfte geschrumpft. Hier ihre Eröffnungsrede der Show:

Und hier einer der Sketche in denen sie mitspielte und beinah einen Lachkrampf bekam:

Beunruhigung

Ein sehr langer Tag und am Ende hatte ich Rückenschmerzen und heute mal ausnahmsweise ohne Foto

Ich wachte mit Kopfschmerzen auf. Der kleine Hypochonder in mir schlug natürlich sämtliche Alarmglocken. Das ist doch ein Anzeichen von…! Doch ich brachte mich selbst zur Räson. Das Wetter hatte während der Nacht nämlich umgeschlagen und die Temperaturen waren am Morgen sehr viel kälter als am Tag davor, und da ich ja ein wetterfühliges Dingsbums bin…
Ich nahm eine Paracetamol Tablette und ich hatte für den Rest des Tages Ruhe.

Ich ging zum Samstagsmarkt, sah kurz die D, den B. und die K. und trank einen Kaffee mit ihnen im Renert.

Ich kaufte ein paar wenige Dinge denn für Sonntag habe ich einen Restaurantbesuch auf dem Programm, also brauchte ich nicht so viel.

Am frühen Nachmittag eine Fahrt in den Süden zwecks einer Perückenanprobe, in der ich strategisch etwas falsch machte. Man sollte nie den Ferrari zeigen wenn sie bereits mit einer Citroën Ente zufrieden sind. Doch konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und setzte der Darstellerin das sehr viel kostspieligere Teil auf den Kopf. Alle verfielen natürlich in Aah-s und Ooh-s und ‚Nein die ist viel besser!‘ und damit schrumpfte das Budget um ein paar hundert Euro mehr.
Doch insgeheim war ich froh dass ich mit allen mitgebrachten Optionen richtig lag.

Von dort aus zurück ins andere Theater zur letzten Vorstellung das Gastspiels von den ich die letzten Tage ein paar Fotos hinter der Bühne gezeigt hatte. Und wie immer wenn es die letzte Vorstellung ist, heißt es im Anschluss auch alles wieder in großen Kisten einpacken und möglichst nichts vergessen was mitgeliefert wurde. Da ich das Stück ja nicht alleine machte, sondern zusammen mit einer Kollegin, teilten wir uns auf und sie packte währendem das Stück noch lief, alle abgespielten Teile wieder ein und wir waren nur eine knappe halbe Stunde später als sonst fertig.

Im Stück selbst läuft in voller Lautstärke das Lied von The Avener- Fade Out Line in dem eine Textzeile vorkommt, die meine unterschwellige Stimmung des ganzen Tages beschrieb.

It’s creeping in sweetly
It’s definitely here
There’s nothing more deadly
Than slow growing fear

Unsere Infiziertenzahlen sind sehr beunruhigend und ich befürchte, dass alles für ein paar Wochen in Luxemburg komplett dicht gemacht wird. Doch bin ich ebenfalls der Meinung dass unsere Regierung richtig handelt. Wir testen ja hier auf Teufel komm raus um so weit alle vorhanden asymptotischen Fälle zu isolieren. Ich bin überzeugt dass unsere Zahlen wieder schneller runter gehen als anderswo.

Als ich dann zuhause war, bekam ich diese Nachricht aus dem Renert, dass es vorerst mal bis Allerheiligen seine Türen geschlossen haben wird.

© Beim Renert

Testergebnis & Vorstellung

So fing der Tag morgens an.

Uff.

Ein weiterer Tag mit vielen Telefonaten und noch mehr Terminen für die nächste Woche. Doch jedes Telefonat endete immer mit dem „das halten wir mal so fest wenn wir keine neue Einschränkungen bekommen.“
Und ich bezweifele dass keine kommen, denn so hoch wie die Zahlen gestern waren sie noch nie. Ein weiteres Problem kündigt sich zur Zeit in Kranhäusern selbst an, weil inzwischen eine beträchtliche Zahl an Menschen vom Personal auch infiziert sind und in Quarantäne stecken, bzw. mit Menschen in Kontakt kamen sie positiv getestet wurden und auf ihr Resultat warten.

Gegen 16:00 Uhr fuhr ich los und nahm meine FFP2 Masken mit, mit denen ich nicht so gut arbeiten kann, weil sie nicht optimal sitzen wegen der Brille, aber da muss ich jetzt durch.

Zuvor fuhr ich noch zum Rahmengeschäft, das gerahmte Plakat abholen. Ich werde am Wochenende sehen wo ich es aufhänge.

Anschließend ins Theater. Da ich zu früh war setzte ich noch kurz auf einen Kaffee ins Vis-à-vis und schaute im Liveticker was auf der Pressekonferenz von der Regierung an neuen Maßnahmen beschlossen wurde. Maximal nur noch 4 Menschen dürfen sich privat treffen, ebenso in Restaurants. Und wir haben jetzt ein Ausgangsperre von 23:00 – 6:00 Uhr.

Mit den Einschränkungen kann ich leben, denn sie schließen die Theater nicht. Aber ich befürchte das wird in einer nächsten Phase kommen.

Die Place du Théâtre

Und während ich im Theater auf der Hinterbühne auf die Umzüge wartete, schrieb ich schon mal in Teilen dieses Posting vor.

Eine Piñada die am Ende in Fetzen auf der Bühne liegt.

Früh zu Bett

Test & Perücken

Covid Test am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Das sieht dann so aus:

Man fährt ran, macht den Mund auf und gut ist. Das Ganze dauert mit Warten keine 10 Minuten.

Anschließend nach Trier wegen Perücken für ein Stück im November.

Auf der Fahrt dorthin hörte ich eine Reportage in der Sendung Tag für Tag auf DLF über Das seltsame eben der „Fake“-Juden.
Die schon lange hier mitlesen wissen was jetzt kommt. In der Reportage war Sophie zu hören. Sie hatten einen kurzen Ausschnitt eines Interviews mit ihr. Es war seltsam nach so langer Zeit noch einmal ihr Stimme zu hören.

Im gleichen Atemzug zwei neue Hosen gekauft, da mein Kontingent an Winterhosen vom letzten Winter…nun ja… ich war ja den Winter über nicht da und habe keine gekauft. Und die vom Winter davor waren alle zu groß, denn da hatte satte 10 Kilo mehr auf der Waage.

Royales Frühstück bei Nicos:

Wieder zuhause setzte ich mich an den Schreibtisch und überprüfte alle Daten mit Terminen und Besprechungen und dass nichts kollidiert. Das müsste alles hinhauen bis Ende Januar, wenn nichts verschoben wird. Ich kümmerte mich ebenfalls um die Feiertage Ende des Jahres an denen ich wegfahren werde, doch beschleicht mich grade das mulmige Gefühl dass es wegen hohen Infinziertenzahlen nicht klappen könnte. Wir werden sehen.

Am Abend ein Treffen mit der A2, der ich ein Glas Quitten versprochen hatte. Wir tauschten den letzten Klatsch und Tratsch der Kulturszene aus, was höchst informativ war. Unter anderen kommt am Freitag der Regierungsrat zusammen und berät über neue Einschränkungen hinsichtlich der hohen Infizierungszahlen. Es kann durchaus sein dass wir die nächsten Tage wieder mehr zuhause verbringen und das ganze Eintakten der Termine vom Morgen, war hinfällig.
Es wurde nicht sehr spät.

***

Der Trailer von Netflix elektrisierte mich. Das kann entweder ein Knaller wie Moulin Rouge werden oder ein schreckliches Desaster:

Hinter der Bühne

Sehr spät eingeschlafen. Sogar die üblichen Potcasts halfen nicht. Dementsprechend spät wach geworden. Ich wurschtelte ein wenig zuhause herum bis es Zeit war ins Theater zu gehen.

Es war eine etwas zerbrechliche Stimmung im Theater. Da die Premiere ausgefallen war, wegen einem Covid Verdacht, der sich ja glücklicherweise nicht bestätigte, waren alle etwas bedächtiger. Es fühlte sich auch gar nicht so an wie eine Premiere.

Die Ecke in der die schnellen Ümzüge für Perücken und Kostüm stattfinden.
Das Inspizientenpult mit großem Monitor, links davon die Bühne.

Was ist das auf dem Foto unten?

Da zu einem gewissen Zeitpunkt Schaum auf der Bühne gebraucht wird, steht auf dem Requisitentisch ein Eimer mit „Ersatzschaum“ wenn es nicht reichen sollte. Dieser Eimer steht bis zum Ende der Vorstellung und der Schaum löst sich langsam auf. Das sieht dann so aus:

Es war eine seltsam bedrückende Vorstellung und am Ende gab es auch keine Premierenfeier. Ich war früh wieder zuhause und früh im Bett, denn morgen habe ich mehr auf dem Programm.

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