Fressen, Kunst und Puderquaste

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St:Jean: Ruhetag

Ich hatte am Tag davor mit der D. telefoniert, die mir riet, einen Tag mal nichts zu tun und die Erkältung auskurieren. Das tat ich dann. Schwimmen traute ich mich nicht, denn ich wollte unter keinen Umständen rückfällig werden. Und damit gibt es für den Tag nicht sehr viel interessantes zu berichten. Ich versuchte ein wenig am Text zu schrieben, was mir aber schwer viel.

Stattdessen hörte ich mir ein altes Radiohörspiel von Francis Durbridge an. Paul Temple und der Fall Margo. Die ersten drei, nein sagen wir vier Folgen, hatten einen guten Rhythmus und waren verständlich, doch dann wurden es langsam zu viele Protagonisten, so dass man sie stimmlich nur sehr bedingt auseinander halten konnte. Die Figur des Paul Temple wurde übrigens von einem Luxemburger eingesprochen, der aber in seiner Heimat sehr in Ungnade fiel.

Und weiter war da nicht viel.

***

Zu meiner Überraschung fand ich vor zwei Tagen ein Video bei Vogue von Linda Evangelista, die ja zu der ersten Garde der Supermodels in den 90ern gehörte und für mich die Schönste von allen war. Mit ihrem Leidensweg wegen dem Schönheitseingriff, bei dem sie eine ‚paradoxical adipose hyperplasia‘ bekam und völlig entstellt war, trat sie erst letztes Jahr in die Öffentlichkeit. Jetzt gab ihr die britische Vogue das Cover der Spetemberausgabe. Auch wenn sie „Full on Fashion“ präsentiert, kommt man nicht umhin zu glauben, dass es so „full on“ war, damit Dinge cachiert werden sollten.

Und hier ist sie in der Serie My Life in Looks zu sehen. Ich habe sie weitaus entspannter in Erinnerung vor früheren Interviews.

St.Jean: Picknick

Eine sehr schlechte Nacht. Und ich weiß nicht mal mit was ich das ausgelöst habe. Es ging mir gestern den ganzen Tag über sehr gut, mal abgesehen von den leichten Halsschmerzen, aber sonst war alles in Ordnung, sogar die Schniefnase war weg. Und als ich dann im Bett lag ging alles wieder von vorne los. Und diesmal gesellte sich ein ausgewachsener rasselnder Husten dazu und Schüttelfrost.

Kurz vor 5:00 Uhr war die Nacht vorbei. Ich stand auf machte mir heißen Tee und nahm eine weitere Tablette die dann im Verlauf der Morgens endlich Ruhe brachte. Ich konnte mich sogar noch eine Weile hinlegen und noch ein wenig Schlaf nachholen.

Anschließend las ich viel schönes und erfreuliches im Internet, das meine Stimmung merklich hob. Ich huschte noch einmal in die Apotheke und kaufte Hustensaft.

Medikamente helfen. Und über den Tag hinweg ging es langsam besser, dass ich Abends ein kleines Picknick wahrnehmen konnte, zusammen mit der L. und dem S.

Eingekauft dafür hatten wir in einer brandneuen Épicerie in Ciboure, die sich Sardines nennt. Wir wanderten nich ein wenig weiter raus Ciboure, Richtung Socoa, wo es ein paar schöne Stellen oberhalb der Klippen gibt und eine wunderschöne Aussicht über die ganze Bucht hat.

Das Bild fand ich so schön, dass daraus ein Header entstand.

Ich ging zurück über die Brücke nach St.Jean als der Abend schon weit fortgeschritten war.

***

Wenn Menschen sich wie Hunde benehmen würden, würde das in etwa so ausssehen:

Mein erster Gedanke war , dass Menschen sich ja schon so auf Twitter benehmen. Genau so!

St.Jean: Mit dem Boot nach Socoa

Ein trüber Morgen. Die Erkältung war ein wenig besser. Ich bloggte den Vortag weg, las das Internet leer und schmiss vorsichtshalber eine 1000er Paracetamol ein. Ich wollte nämlich raus.

Ich sollte mit meiner Vermutung von gestern recht behalten:

Schwimmen einstweilen untersagt.

Na gut, dann mach ich etwas anderes. Ich wanderte Ritchtung St.Barbe:

Les trois Couronnes (der Berg im Hintergrund)
Die Kirche von St.Jean vom Meer aus.

Auf dem Weg dorthin, sah ich das Boot, das den ganzen Tag durch die Bucht fährt, am Steg von großen Strand ankommen. Ja warum eigentlich nicht? Ich setzte nach Socoa über. Ich sah Spaziergänger auf dem Deich. Oh ja! Da war ich vor etlichen Jahren zum letzten mal und zwischendurch war er immer geschlossen wenn ich dort war.

Als ich ankam, war er nicht geöffnet. Und dann tat ich etwas Verbotenes. Ich stieg einfach über die Brüstung! Ich riskierte mein Leben, meine Integrität, meine ganze Zukunft, um euch Fotos zu zeigen! SO BIN ICH!

Wenn man von hier aus schnurgerade nach Westen segelt, käme man in Halifax/ Neuschottland an.

Die tonnenschwere Blöcke von denen immer wieder neue ins Meer geworfen werden damit die Wellen daran brechen und nicht erst an der Deichmauer. Ich hatte schon einmal ein Video verlinkt, wenn hier so richtig die Post abgeht. Da kommt man sich ganz klein und zerbrechlich vor.

Ein Foto vom Gesetzlosen.
Nochmal die drei Kronen, wenn ich sie nicht heranzoome.

Ich nahm das gleiche Boot bei der nächsten Tour eine Stunde später und landete im Hafen von St.Jean. Die D. möge mich berichtigen, aber ich glaube St.Jean hat einen Preis bekommen für den schönsten Fischerhafen der Welt. Er sieht aber auch immer quietschesauber und adrett aus.

Wieder im St.Jean, setzte ich mich auf die Terrasse vom Suisse und schrieb schon mal ein Großteil hier vor.

Danach tat ich etwas, das ich ganz bewusst nicht erwähne, sonst ist nächste Woche eine Überraschung futsch. Erwähnen kann ich aber, DASS ich es nicht erwähne, das macht es nämlich spannend.

Ein kurzes schnelles Abendessen in der Pille d’Assiettes. Ich nahm den Vorschlag der nicht auf der Karte stand. Thunfisch mit Sesam asiatischen Nudeln und viel Gemüse.

Ich war früh daheim und legte mich auf bald ins Bett. Über die Nacht berichte ich dann morgen, die war nämlich nicht schön.

St.Jean: Regentag & Erkältung

Da ich mich eh gerädert fühlte nach dem Schlaf, strich die Schwimmrunde. Am Morgen hatte ich die Nase zu und Halsschmerzen. Na super! Und für alle die jetzt ein paar Glocken läuten hören, nein, ich habe es weggetestet. Da ist nix.

Ich überschlug im Kopf was ich noch essbares in der Wohnung hätte und beschloss die Wohnung gar nicht zu verlassen. Doch, wenn es dazwischen einmal kurz mit regnen aufhören sollte. Ich so überzeugt war beim Kofferpacken, dass ich kein Regenzeug bräuchte während dem langen Aufenthalt, dass ich keines eingepackt hatte. Ich habe nur den kleinen Regenschirm mitgenommen. Ein kurzer blick auf die Regenjacken auf dem Mantelbrett der D. bestätigten mir, dass das nichts werden wird und da nur mein großer Zeh reinpasst.

Also ließ ich den Morgen sehr langsam angehen, bloggte in aller Gemütsruhe den Vortag weg und schaute immer wieder dem Regen zu. Angedacht hatte ich einen weiteren Ausflug, weil ich da etwas entdeckt hatte am Bahnhof in Bayonne. Es gibt von dort eine Verbindung nach St.Jean Pied de Port, das ich noch nicht kenne. Port heißt übrigens Hafen und nicht, wie ich es jahrelang glaubte, Porc, was genau gleich ausgesprochen wird und Schwein bedeutet. Das wäre dann der Heilige Johann der Schweinefüße. Aber den Franzosen sind solch seltsame Namen durchaus zuzutrauen. Ich erinnere an Saint-Bauzille-de-Putois (der heilige Bauzille der Stinktiere), wo ich ja auch schon mal war.
Den Ausflug nehme ich die Tage nach.

Am späten Nachmittag huschte ich zwischen zwei Regenschauern hinaus in die Apotheke, kaufte einen weiteren Test und Halsschmerztabletten. Zudem kaufte ich mir einen kleinen baskischen Kuchen bei Henriett, als Belohnung oder Wiedergutmachung, dass ich den ganzen in der Wohnung bleiben musste.

Am Abend machte ich mir Pasta mit Piperade und es tat richtig gut mal was warmes zu Essen. Dann gingen die heftigen Regenschauern wieder los. Das bedeutet, dass Schwimmen zumindest morgen und vielleicht die nächsten paar Tage tabu ist, weil die Abwässer überlaufen könnten und das Meer in der Bucht verschmutzen. Das muss nicht so sein kann aber in seltenen Fällen passieren. Aus Sicherheitsgründen werden, nach jeder großen Schauer immer die Verbotsschilder fürs Baden aufgestellt.

Das Abendprogramm bestand weitgehend aus den Nachrichten vom französischen Fernsehen über Sturmkatastrophe in Korsika. Es war nur ganz kurz, sorgte aber für sehr viel Schaden und mehrere Tote.

St.Jean: Pasteten aus Bayonne & Ungefiltert vs. Gefiltert

Ich erwachte schon vor 7:00. Also hatte ich noch Zeit genug vor der Schwimmrunde das Posting vom Vortag fertig zu schreiben und für zwei Tassen Kaffee. Zudem schreib ich ein wenig etwas vor, was ihr weiter unten lesen könnt.

Schwimmen! Kurz nach 8:00 als die Sonne da war. Im Meer dann merkte ich diesmal mehr als sonst, dass die Flut mir es schwer machte hinaus zu schwimmen bis zu den Bojen. Es kam mir gefühlt wie eine kleine Ewigkeit vor. Das Zurückschwimmen ging dafür umso schneller. Die Wellen trugen mich regelrecht.

Wieder aus dem Wasser kam ein unangenehmer Wind auf. Ich machte fix das Foto oben um die Wolken zu zeigen, die über Soccoa schwebten. Das will aber hier gar nichts heißen. Sie können sich binnen fünf Minuten auch wieder verzogen haben.

Nach der Dusche begab ich mich zum Bahnhof und nahm den erstbesten Zug nach Bayonne. Die Pasteten die ich das letzte mal gesichtet hatte, ließen mir keine Ruhe. Zudem wollte ich mir im Didam eine Ausstellung ansehen.

Und weil ich für die Mittagszeit dort war, nahm ich auch gleich das Menu du Jour mit und das war hervorragend!

Gebratene Blutwurstscheiben mit gegrillten Möhren. Ich bin nicht so ein großer Fan von Blutwurst, aber die hier war perfekt abgeschmeckt mit Gewürzen. Und ganz ehrlich, von einem der besten Charcutier Frankreichs hatte ich nichts anderes erwartet. Der Knaller aber waren die gegrillten Möhren. Von denen beim nächsten mal gerne eine doppelte Portion!

Ich kaufte noch drei verschiedene Pasteten ein. Und dann war es auch schon an der Zeit, wieder zurück über die Brücke zu Didam zu gehen. Es blies wieder ein kalter Wind und ich wünschte mir ich hätte zumindest den dünnen Hoodie mitgenommen.

Die Ausstellung von Véronique de Viguerie einer Fotojournalistin, die vor allem in Krisengebieten arbeitete, ließ mich nicht kalt. Allen voran waren es die Bilder aus Afghanistan die mich erschreckten, bewegten und die Tränen in die Augen trieben. Sie hat die seltene Gabe mit ihrer Kamera den Menschen bis tief in die Seele zu schauen, egal ob sie die Opfer oder die Taliban fotografierte. Ein Foto erschreckte mich ganz besonders. Es war von einem Selbstmordattentäter der Taliban, der dazu auserkoren worden war. Einerseits sah man den Stolz aber auch die Leere in den Augen.
Ich habe keine Fotos gemacht obwohl ich gekonnt hätte. Aber wer noch vor dem 25. September nach Bayonne kommt. Sie ist absolut sehenswert. Zudem ist das Museum leicht zu erreichen weil es keine 2 Minuten Gehweg vom Bahnhof entfernt ist.

Wieder daheim, legte ich mich kurz hin um vom Regen zu erwachen.

Es schüttete wie aus Kübeln. Ich hatte noch zwei Gänge durch St.Jean gepalnt, weil ich Tische reservieren wollte, doch das strich ich.
zudem fühlte ich mich nicht besonders wohl. Mit dem kalten Wind am Morgen und Bayonne, hatte ich mir wahrscheinlich etwas Unerwünschtes eingehandelt. Zudem war mir kalt. Ich duschte einmal glühend heiß und machte mir einen Heißen Tee mir einer Paracetamol. Das half.

Ich machte mir Abendessen:

Eine Scheibe Pastete mit einer Toamte (ja es nur eine Tomate, aber dafür ein Monster) und ein wenig Buffala.

Zwischendurch regnete es immer wieder, (es war allerhöchste Eisenbahn, denn die paar wenigen kurzen Regengüsse davor waren so schnell verdampft wie sie runterfielen) und beschloss ganz daheim zu bleiben.

***

Das leidige Thema was ins Blog gehört und was nicht. Ich habe schon so oft darüber geschrieben, dass ich schon gar nicht mehr mag. Es ist mein Hobby, es macht mir Spaß, nicht jeden Tag, aber beinahe und es ist zeitaufwendig. Ein paar gute Freunde wissen dass sie hier ebenfalls mit ihren Initialen darin verewigt werden, mein Dreiergespann DNA z.B. (es hat aber nichts Desoxyribonukleinsäure zu tun 🙂 ), nebst ein paar anderen Buchstaben, die aber nicht so oft vorkommen. Eine Person davon macht mich immer darauf aufmerksam wenn ich ihrer Meinung nach ausrutsche. In diesem Kontext gab es auch einmal einen heftigen Schlagabtausch. Es ging um damals um einen Streit mit einer dritten Person, die ich ganz bewusst nicht mal mit den Initialen erwähnte und dem Umstand, dass ich diese Person in Zukunft meiden werde. (keine Sorge, dass hat sich inzwischen wieder eingerenkt) Aber es hatte mich wirklich ein wenig aus der Bahn geworfen und beschäftigte mich länger als mir lieb war.

Das und viele andere Begebenheiten, die ich immer wieder weglasse ergeben, dass mein Tagebuchblog nicht das wiedergibt, was ich in späten Jahren eigentlich lesen will. Zum Teil verklausuliere ich Dinge so, dass ich später nicht mehr weiß, wer oder was damit gemeint war. Es gäbe eine Lösung die die Kaltmamsell jetzt umgesetzt hat, nämlich ganze Postings auf Privat Modus setzen.
Ob sich die Lösung auch für mich eignet? Ich weiß es nicht. Dann müsste ich doppelt Blogpostings erstellen, eines das was öffentlich wird und eines das was privat bleibt. Das heißt aber auch doppelt schreiben. Ich hatte schon mal vor geraumer Zeit nach einem Plugin gesucht dass es ermöglicht Teile in einem Posting auf Privat zu stellen, fand ab er nicht Gescheites. Gibt es das überhaupt? Ich kann mich wage erinnern, dass es in anderen Systemen wie WordPress, diesen Modus gab, der einen Text für Befugte mit einem Passwort freischaltet. Das gibt es bei WordPress sehr wohl, aber nur für ein ganzes Posting, nicht nur für Teile davon. Oder gibt es einen Kurzbefehl, so wie blockquote z.B., der das ermöglicht?

Nicht zuletzt stellt sich aber auch die Frage der Hinterlassenschaft, wenn ich irgendwann abdanke. Was will ich, dass die Welt später von mir zurückbehält? So gesehen ist die jetzige gefilterte Lösung, mir die liebere.
Ach, ich weiß auch nicht. Diese Frage quält mich schon so lange wie ich blogge. Vielleicht gibt es einfach keine Lösung.

St. Jean: Schreiben mit Erfolg

Ich erwachte später, trödelte rum und verpasste dann den trockenen Slot zum Schwimmengehen, denn als ich dann endlich los wollte, regnete es. Das hält mich für gewöhnlich nicht ab, aber hier war die Schauer dann doch zu heftig.

Stattdessen schreib ich fix das Posting von gestern, das kurz ausfiel und überlegte was ich tun könnte. Ich müsste wirklich dringend noch ein wenig schreiben, doch da ich gestern diesbezüglich ein paar Stunden restlos in den Sand gesetzt hatte, und ich einfach nicht in den Mood kam…

Und siehe da es klappte! All die Fehler die ich gestern begangen hatte umschiffte ich elegant, der Text machte Sinn und die Dialoge waren logisch und eloquent. Bei Nachlesen fand ich ein paar Wiederholungen und eine Ungereimtheit aber die waren schnell beseitigt.

Als ich auf die Uhr schaute, erschrak ich. Ich hatte fast dreieinhalb Stunden ohne Klogang, ohne Schluck Wasser oder Kaffee in einem Fort durchgeschrieben. Es war inzwischen nach 12:00.

Draußen war es wieder besser geworden und die Sonne kam hervor. Also nichts wie in die Fluten. Und es waren Fluten. Der Wind gab dem Meer einen etwas zu hohen Wellengang dass ich nicht mal die Hälfte der sonstigen Strecke schaffte.

Ich versuchte anschließend noch ein Stück weiter im Schreiben zu kommen, aber Kopf war zu und das tat ich auch mit dem Rechner. Ich klappte ihn zu.

Am späten Nachmittag zog ich los. Ich kaufte Kaffee und fand ein schönes Geschenk für eine Feier auf der ich Anfang September sein werde. Es ist so gar nicht mein Geschäft, aner für die Kenner werde ich den Namen erwähnen. Arsène et les Piplettes.

Ein Apéro im Suisse und ein Abendessen im Chistera. Nein, keine Fotos. Es gab ein paar gegrillte Shrimps als Vorspeise und Perlhuhn als Hauptgang. Ab und an darf es auch mal kein Fisch sein. (aber drüber gibt es morgen mehr zu berichten, da hab ich mir was vorgenommen…oh ja!)

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Simone Girtz, habe ich schon einmal vorgestellt. Sie schlägt in die gleiche Kerbe wie Mark Rober, interssiert sich also für Forschung und Technologie. Aber sie hat aber weitaus verrücktere Ideen. Eine Drehorgel mit Luftpolsterfolie? Kein Problem!

St.Jean: Schreiben, schreiben, schreiben & zweimal Schwimmen

Ich wusste es schon seit Freitag, dass Jean-Jaques Sempé gestroben ist, komme aber erst heute dazu etwas über ihn zu schreiben. Ich mochte seine Zeichnungen schon seit jeher. Kennengelernt habe ich mit den Büchern des Petit Nicolas, (der kleine Nic) und späterhin kaufte ich mir ein paar seiner Bücher. Seine Figuren waren im so klein im Vergleich allem drumherum und waren weltbekannt. Als ich vor fast fünf Jahren anfing den New Yorker zu bestellen, war ich immer hellauf begeistert, wenn er ein Cover gestaltet hatte. Doch fragte ich mich schon vor ein paar Wochen, warum ich schon so lange keines mehr von ihm gesehen hatte. Am Donnerstag letzter Woche verstarb er kurz vor seinem 90. Geburtstag. Ein wunderschönen Nachruf gab es im Büchermarkt.

Otto Walkes postete einen schönen Tweet:

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Kommen wir zum Rest des Tages. Nach der morgendlichen Schwimmrunde setzte ich hin und schrieb weiter am Text, doch wollte nicht so richtig flutschen. Ich forcierte mich ein wenig, was der Qualität aber nicht zugute kam. Also zog ich am Nachmittag noch einmal los um eine Schwimmrunde zu bewältigen, in der Hoffnung im Wasser kämen mir die richtigen Ideen. Normalerweise klappt das auch, aber heute war das vergebene Liebesmüh.

Ich also eine Weile im Internet, und die Tageszeitung, obwohl mir da erst bewusst wurde, dass sowohl hier wie in Luxemburg ein Feiertag war. Ich hatte nirgendwo einen Tisch reserviert und die Reste aus dem Kühlschrank waren nicht sehr inspirierend. Also marschierte ich die Straße hoch und orderte eine Pizza zum mitnehmen. Ich bin ja nicht so der Fan dieser Fladen, aber die von gestern beim S. und die hier sind schon ein anderes Kaliber.
Das Abendprogramm bestand aus einer Mary Higgins Clark Verfilmung die ich noch auf den Server hatte. Eine klassische Kidnapping Geschichte.

St.Jean: Ein Schreib- und Weintag & ein Wiedersehen

Es kommt übrigens sehr selten vor, dass ich zwei Postings an einem Tag schreibe. Das letzte mal glaube ich war, als das Fräulein Schlagzeilen machte… Und weil der Abend ein wenig ausartete, (siehe unten) gibt es heute wieder ein Doppeltag.

Der Samstag war an sich ein ruhiger Tag an dem ich später aufstand, gleich mit Schreiben anfing und erst gegen Mittag im Meer war.

Für den Abend hatte ich einen Tisch im Etxe Nami. Ohne Vorabreservierung geht es dieser Tage nicht.
Die Küche ist echt eine Wucht, weil sie sich einfach was trauen. Es ist vom Prinzip her japanische Küche aber mit sehr vielen französischen und baskischen Einflüssen.

Der Thunfischtartar war großartig.

Und der frittierte Schweinebauch, davon hätte ich zwei Portionen essen können

Den restlich Abend verbrachte ich mit der Juwelierin A. ,ihrer Freundin von ihr und später noch anderen Bekannten im Aiala in Soccoa, bei viel Wein und tollen Gesprächen mit morgens um 3:00
Ich lernte auch den legendären F. kennen, der die Terrasse mit dem schönsten Ausblick auf das Meer besitzt.

Das ist St.Jean von Soccoa aus gesehen.

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The famous day after. Aua. Zuviel Wein. Ich strich die Schwimmrunde, die eh ich nicht hätte machen können, weil es am Morgen regnete. Stattdessen schlich ich zum Bäcker und kaufte ein Baguette und pflegte für den Rest des Tages meinen Kater.

Am späten Nachmittag ging es dann wieder einigermaßen und ich machte mich ausgehfein, weil ich nach Ciboure zum S. und der L. eingeladen war. Es gab hausgemachte Pizza.

Es wurde nicht sehr spät und auch die Weinmenge reduzierte ich auf zwei Gläser.

Als ich zurückschlenderte, machte ich noch dieses Foto vom Hafen.

St.Jean: Ein paar Gedanken zu einem Tweet

Heute möchte ich über ein paar Dinge schreiben, die mir auf den Senkel gehen, die ich hier nicht immer ausblenden kann, obwohl ich darin inzwischen wirklich ein Meister der Kunst bin.

St.Jean im August ist rappelvoll, und der Hauptgrund warum die D. nicht hier ist. Ich komme bis jetzt ganz gut damit klar weil ich das, je nach Gemütszustand, mal besser mal schlechter ausblenden kann. Was mir aber besonders schwer fällt sind schreiende und quengelnde Kleinkinder. Puh! Und davon gibt es hier mehr als erwartet. Kinder mit Wutanfällen, die um sich schlagen, weil sie nicht das bekommen was sie wollen, Kinder eine schier unerschöpfliche Schreienergie besitzen als ob die Batterie nie leer werden würde. Noch schlimmer sind Eltern, die dann in aller Öffentlichkeit ihre Brut „erziehen“. Wenn es in Restaurants stattfindet, ist es für mich, und ich denke für viele Gäste um mich herum auch, eine Zerreißprobe für die Nerven, weil ich dann nicht sofort dem Umstand entfliehen kann. Ich will und kann keine Einzelbeispiele aufführen, ihr kennt sie alle in allen erdenklichen Variationen und es gab noch keinen Tag an dem ich es nicht erlebte. Es würde ein Endlosposting werden.

In diesem Zusammenhang (der mir jetzt erst auffiel) schrieb die Kaltmamsell vor kurzem folgenden Tweet:

Verdacht: Manchmal passen Kinder (also ihre Persönlichkeiten) und ihre Eltern (samt deren Erziehungsideale) besser zusammen, manchmal weniger gut. Viel Glückssache.

Kaltmamsell

Darunter entwickelte sich in den Drukos eine interessante Diskussion die ich hier nicht ganz ausführen möchte, weil sie in sehr verschiedene Richtungen gingen. Aber ein paar Tweets möchte hier doch erwähnen damit man versteht wo das hinführen soll.

Besonders schmerzt mich, wenn Eltern diese Möglichkeit nicht einkalkulieren und dem Kind auf Teufel komm raus ihre doch wohlüberlegte und allerbeste Erziehung verpassen.

Kaltmamsell

Und genau das mache ich jetzt, mit mir als Beispiel.

Bin ich ein glücklicher Mensch?
Heute ja, aber dem war sehr sehr lange nicht so.
Kommt das von meiner Erziehung her?
Darüber habe ich lange nachgedacht und komme zu dem Schluss dass es in größten Teilen so ist.

Meine Eltern hatten beide sehr verschiedene Ansichten was die Erziehung angeht. Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre, wäre sie ultrakonservativ gewesen und ich hätte jeden Morgen aus dem Bett springen müssen um zu salutieren. Es wäre wie Militär gewesen. Interessant ist, dass er keinen Militärdienst gemacht hat, obwohl er ihn gerne gemacht hätte. Aber er wurde aus Gesundheitsgründen abgelehnt. Mein Vater konnte insgesamt nicht gut mit Kindern und war froh, wenn er sich nicht um mich oder meinen Bruder kümmern musste.
Meine Mutter hingegen war offener und ließ mir und meinem Bruder mehr Freiheiten, aber die auch erst, nach endlosen Diskussionen und Streitereien mit meinem Vater. Sie machte es mir sehr viel später, als meine Vater schon lange gestorben war, zum Vorwurf, dass wir der einzige Grund gewesen waren, wenn zwischen ihr und Vater Streit ausbrach. Er wurde dann auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit in einer Diskussion platziert, bis ich einmal konterte, warum sie uns nicht weggegeben hat? Das wäre doch DIE Lösung gewesen, denn hätte sie in Frieden ihre Ehe weiterführen können. Sie fasste es als Affront auf und war beleidigt. Erst sehr viel später verstand sie, dass sie uns mit einer Schuld belastete die sich wie die biblische Erbsünde anfühlte. Wir hatten ja nicht darum gebeten geboren zu werden.

Zurückblickend musste ich mir jede einzelne Freiheit erkämpfen, was mein Bruder nicht zu tun brauchte, denn ich hatte ja vor ihm, bildlich gesehen, mit der Machete einen Weg durch das Dickicht an Verboten freigeschlagen und er durfte alles viel früher als ich. Das ist in anderen Familien aber nicht anders und nun einmal das Los des Erstgeborenen.

Wie heftig es zwischen mir und meinen Vater zuging, möchte ich nicht noch einmal schreiben. Das habe ich schon einmal getan. Aber es war das Resultat, dass ich sehr früh von daheim auszog, und nicht sehr viel später hörte seine Handhabe über mich ganz auf, denn er verstarb sehr früh.

Was ich selten erzähle ist, dass sein Tod für mich wie ein Berfreiungsschalg war. Er hätte meine Homosexualität nie akzeptiert und mich wahrscheinlich eher totgeschlagen, als so etwas in der Familie zu haben. Aber auch hier gab es im Laufe der Geschichte so viele kleine Dinge, dass ich annehme dass er selbst auch eine, wenn auch komplett unterdrückte, schwule Seite hatte. Es gan viele winzige Begebenheiten, an denen ich das festmachen kann, die für sich allein genommen das nicht abbilden aber erst in ihrer Summe das Bild ergeben. Ich schweife ab…

Was mich sehr in der Erziehung prägte, war beruflichen Erfolg zu haben. Von der mütterlichen Seite her waren alle selbstständig. Meine Mutter war mit ihrem Beruf als angestellte Krankenpflegerin die große Ausnahme. Großvater hatte seine eigene Bäckerei, sein Bruder ein Umzugsunternehmen, Großmutter hat nach dem Tod des Großvaters ein Bekleidungsgeschäft, ihr Bruder hatte eine Schreinerei. Als ich den Friseurladen eröffnete, wurde das von allen Seiten mehr als begrüßt und gutgeheißen. Dass es für mich eine Flucht nach vorne war und zusätzlich in die falsche Richtung, gestand ich mir erst ein, als es zu spät war und eine gewaltige Bauchlandung damit machte.

Die Familie meines Vaters war sehr klein und beruflich war da nicht viel. Großvater war ein hoher Angestellter bei der Bahn. Die Einzige von der ich eine Eigenschaft geerbt habe, ist die Großmutter väterlicherseits und ihre große Liebe zur Kunst und Malerei.

Und dann gab es noch den plötzlich Unfalltod meines Bruders, der meine eigene Existenz so sehr in Frage stellte, dass ich alles über Haufen schmiss und nochmal von vorn anfing.

Heute bin ich freischaffender Maskenbildner, arbeite aber auch vor der Kamera und versuche mich als Schriftsteller.

Ich weiß nicht ob ich damit die Frage beantwortet habe, ob eine schiefgelaufene Erziehung mich zu dem glücklichen Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Aber die schlechten Erfahrungen sind,und davon bin ich überzeugt, mein heutiger Erfolg.

St.Jean: 12von12

Wenn ich am Morgen bei Katja nicht gesehen hätte dass es ein 12vor12 Tag ist, hätte ich es wieder verpasst.

12von12 ist ein monatlicher Aufruf von ‚Draußen nur Kännchen’ 12 Fotos vom 12. des jeweiligen Monats zu posten. Ich mache aber nur mit, wenn ich wirklich was zu zeigen habe. Die belanglosen Alltäglichkeiten, wie die morgendliche Kaffeetasse…nun ja, ich will ja niemandem zu nahe treten… ich finde das langweilig, vor allem wenn ich das später im eigenen Blog nochmal nachlesen muss. Aus diesem Grund beschloss ich heute nach Biarritz zu fahren.

Doch zuerst die obligate morgendliche Schwimmrunde. die aber heute etwas kürzer ausfiel, weil mir das Wasser zu wild war. Das sieht im Foto nicht aus, war aber so.

Bahnhof von St.Jean

Der Bahnhof in Biarritz ist, im Gegensatz zum dem in Bayonne, nicht im Herzen der Stadt sondern liegt außerhalb. Zu Fuss von dort aus bis zum Meer oder ins Zentrum dauert es geschätzt über eine Stunde und es gibt auf dem Weg dorthin nichts wirklich schönes zu sehen. Doch ich hatte Glück und hatte gleich im Anschluss einen Bus der in Zentrum fuhr.

Es ist dort nicht anders als in St.Jean. Viele Touristen. Von der Place Bellevue aus machte ich folgende Fotos:

Die gewaltigen Wellen sind ein Grund warum das ganze Jahr über immer viele Surfer hier sind. Es ist aber für mich ein Grund nicht hier ins Wasser zu gehen, denn Schwimmen ist unmöglich. Man kann nur Wellenhüpfen. Mehr geht nicht, wie auf dem Foto unten deutlich zu erkennen.

In Café Blue gab es ein Vanilleeis. Es war völlig in Ordnung aber weit von dem was ich von Bargeton gewohnt bin. Besonderheit hier, man kann die Karte per Smartphone ansehen und sofort damit ordern und bezahlen ohne auf die Bedienung warten zu müssen. Durch QR Code der für jeden Tisch anders ist, weiß die Bedienung auch welcher Tisch geordert hat.

Wieder zurück ging es erst mal eine Runde schwimmen.

Und weil für den Abend nirgends einen Tisch reserviert hatte, schlenderte ich erst ein wenig herum und fand dann aber einen Tisch im Suisse.

Vorspeise: Gesnackter Thunfisch auf einem Auberginenpüree.

Hauptgang: Kalamar in einer baskischen Soße, die auf dem Foto etwas belanglos aussieht, aber sehr gut schmeckte.

Ich schlenderte durch noch sehr belebte Stadt zurück zur Wohnung.

St.Jean: Zwei Schreibtage

Da macht es auch nichts wenn ich einen Tag nicht blogge und dann zwei Tage in einem Post zusammenfasse.

Der Mittwoch war schon sehr heiß. Ich war später aufgestanden und demnach auch später im Meer als die Tage davor. Inzwischen schwimme ich die Stecke zu den Bojen hin und zurück ziemlich zügig und ich bin bereit für mehr.

Den Rest des Tages verbachte ich weitgehend mit Schreiben. Ich muss mich schon ein wenig selbst loben, denn es geht gut voran. Ich entwickelte einen neuen Charakter der bis dato nur sehr schemenhaft im Kopf herumgeisterte. Als ich bis den Beruf gefunden hatte, plumpsten wie von Zauberhand alle restlichen Bausteine an die richtige Stelle. Sogar die Sprache der Person, macht mir richtig Spaß, weil sie so völlig anders ist als die beiden Hauptcharaktere. Ich hätte schon große List ihr eine größere Rolle einzuräumen. Aber das sehe och wenn ich ein Stück weiter gekommen bin.

Zwischendurch erhielt ich ein paar Anrufe, unter anderem vom S., der auch in St.Kean wohnt und mich fragte ob ich dem verbrannten Geruch riechen würde. Und in der Tat roch man verbranntes Holz. Das käme von den großen Waldbränden aus der Grionde. Sofort schaute ich der Webseite der hiesigen Zeitung nach:

Der ganze Artikel gibt es hier.

Am Abend noch einmal schwimmen, als der Strand sich langsam leerte.

***

Am Donnerstag im der Früh setzte ich mich gleich entgegen meiner Gewohnheit hin und schieb weiter am Text. Es waren mir verschiedene Dinge während der Nacht eingefallen und ich musste sie sofort zu Papier bringen, bevor das Meer sie wieder aus dem Kopf gespült hätte.

Kurz nach 10 ging ich los zum Schwimmen und befürchtete das Schlimmste, aber der Ausblendetrick der restlichen Menschenmassen klappte und blieb erträglich. Als ich oben bei den Bojen war herrschte dort reger Schwimmverker. Ich zählte um Umkreis von 20 Metern ganze 15 Schwimmer mit Brille und Miniboje mit Schnur am Fuss. Keine fünf Minuten begegnete ich ihnen wieder. Das heißt die schwimmen gar nicht durch die ganze Bucht! Die machen nicht mal die Hälfte!!! Und dafür der ganze Aufzug mit Schwimmanzug, schicke rote Boje und Profischwimmbrille! Alles Angeber!

Ich blieb eine halbe Stunde am Strand um in der Sonne zu trocknen. Nach der Dusche war es Zeit für den Brunch, den ich in der Pile d Assiette zu mir nahm.

Ein Salat mit Artischockenherzen und frischem geräuchertem Aal.

Am Nachmittag dann wurde es unerträglich. 37 Grad mit einer ziemlich hohen Luftfeuchtigkeit. Ich verkroch mich in die Wohnung und versuchte zu schreiben was aber nicht ging. Also schaute ich ein wenig fern. Ich habe ja das Fernsehen der Luxi-Post , die auch eine App zur Verfügung stellen, damit man seine gewohnten Sender überall auf der Welt sehen kann, (Ja, das geht!) schaute ich ein paar Dinge die ich noch in Luxemburg aufgenommen hatte.

Für den Abend hatte ich einen Tisch bei Bidain bestellt. Ein wenig tat es mir leid, denn Hunger hatte ich bei der Hitze nicht, aber dann ging ich doch hin. Ich bekam Platz am großen Tisch neben an in der kleinen Garage.

Vorspeise war ein Sashimi vom Tunfisch mit Lauch:

Hauptgang war Tintenfisch, denn ich micjt abgelichtet habe, nur leicht pochiert mit einen frischen Salat und einer spannenden Vinegrette .

Ich machte zwei sehr schöne Fotos von einem Pärchen die sich den Sonnenuntergang oben auf der Promenade ansahen.

Als Nachtisch gab es Milchreis wie ihr noch nie einen gegessen habt:

Und dann erlebte ich zum ersten mal den Brouillarta. Ein kalter Wind, der alles binnen wenigen Minuten runterkühlte von 37 auf 24 Grad.

St.Jean: Auf nach Donostia!

Kurz nach 6:00 Ihr erwachte ich wegen dem prasselnden Regen. Endlich! Regen! Ich stand auf machte mir einen Kaffee und hörte dem Regen zu. Eine halbe Stunde später war es vorbei und ich machte dieses Foto von einem sehr vielversprechenden Sonnenaufgang.

Das Posting von gestern fix fertig geschrieben. Nach der Schauer, der Wind und die Hitze hatten die Straßen fix getrocknet, schmiss ich mich in die Badehose und ging los.

Wieder zurück beratschlagte ich ich mit selbst was ich tun sollte. San Sebastian, vielleicht? Ja, ok gut, San Se (wie man das hier nennt) it is!

Im Prinzip ist das sehr einfach. Ein Zug bis Hendaye, die Endstation vor der spanischen Grenze und dann weiter mit dem Topo nach Donostia.

Ein Eis musste sein bei Oiartzun. Ein Schokoladensorbet. Kräftiger im Geschmack geht nicht mehr. Das mit einem Augenzwinkern nach München. Da gibt es jemanden, der ohne Schokolade eingehen würde. Nur so als Tipp.

Die D. fragte ob ich mir Schuhe gekauft hätte. Tja:

Ich bin sowas von langweilig und durchschaubar.

Ein paar Fotos:

Das Filmfestival von San Sebastian feiert dieses Jahr sein 70. Geburtstag. Eine gute Gelegenheit für eine Ausstellung zu machen und die sah ich mir an. Das Tabakalera Kunstzentrum hatte dafür vier Filmemacher gefragt ihnen ein Kunstwerk zu erschaffen. Alle vier sind das sehr unterschiedlich angegangen, jedoch sind alle vier recht interessant. Sehr skurril war dieses Werk:

Ein Raum in dem man erstmal sehr zusammenfährt, weil man etwas auslöst. (Was verrate ich nicht, denn ich weiß ja wer hier mitliest und die sollen die gleiche Überraschung haben wie ich)

Wer noch nie über den roten Teppich geschritten ist; bitte schön, hier kann man.

Auf unzähligen Leinwänden gibt hunderte von Ausschnitten zu sehen von allen Weltstars die über die Jahre schon hier waren.

Aber zugegeben San Sebastian war proppenvoll mit Menschen, so sehr, dass ich gar nicht erst den Versuch startete durch die kleinen Gassen der Altstadt zu wandern.

Wieder in St.Jean zog ich die neuen Schuhe an.

Grüne geflochtene Pelotas von Camper. Federleicht.

Ein kleines leichtes Abendessen bei der Pile d‘ Assiettes. Keine Fotos vom Essen, weil ich in eine Kritik in einem alten New Yorker vertieft war über den Elvis Film von Baz Lurman. Die fanden ihn streckenweise gut aber mögen geht anders. Gesehen hab ich ihn immer noch nicht.

Ein letztes Glas Rosé im Bidaian und ab in die Federn.

St.Jean: Trödeltag

Es macht schon Spaß hier, vor allem die morgendliche Schwimmrunde, die heute perfekt war.

Ich erkläre das mal bildlich. Die Bojenbegrenzung für die Bucht für Schwimmer verläuft ungefähr so wie ich das versucht habe einzuzeichnen. Ich schwimme von mehr oder weniger der Mitte aus bis hin und zurück. Das sieht sich nicht sehr weit an, es sind aber zwischen 800 und 1000 Meter. Das ging heute wie geschmiert. Die D. rockt inzwischen in von der einen Seite des Standes bis zur anderen immer an den Bojen lang. Was so in etwa das vierfache der Stecke ist.

Aber eigentlich hatte ich Schrieben geplant, doch ich fühlte nichts im Schriebmuskel. (Immer wenn ich Schreibmuskel schreibe, schlägt Autocorrect mir Schließmuskel vor… das ist nun ECHT NICHT dasselbe) Also trödelte ich ein wenig herum. Ich kaufte das zweite Hemd von 64.

Im Kino lief nichts wirklich was ich sehen wollte. Derweil telefonierte ich mit der D. und später auch mit der A.

Als es Zeit war für ein Apéro, wollte ich zum Hafen in die Bar da la Marine. Hier wurde ich aber diesmal fuchsig. Man setzte mich zwei mal um, um Tische zu rücken. Beim zweiten mal sagte ich dem Kellner, sie könnten mich doch gleich in einen Rollstuhl setzen um mich so zu parken wie es grad passen würde! Als ich dann bestellte und das Paar das nach mir an den Nebentisch kam, vor mir bedient wurde, war es aus. Ich erhob mich und ging.

Im Suisse fand ich auch einen Tisch und wurde sofort und freundlich bedient und nicht wie ein lästiges Ding behandelt das einen ganzen Tisch belegt.

Daheim wärmte ich mir die am Morgen gekaufte Gemüsequiche vom Bäcker nebenan, die herrlich schmeckte. Dazu gab es einen Tomatensalat von nur einer gewaltigen Tomate die ich am Tag davor auf dem Markt gekauft hatte.

Das Abendprogramm bestand aus der vierten Folge einer kleinen Serie von Restaurator Baumgarthner. Ich fand sie sehr interessant, weil er während der Restaurierung entdeckte, dass das Bild nicht von dem Maler ist, von dem man es vermutete. Eine böse Überraschung. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie dem Kunde zumute war, aber auch die Zerrissenheit des Restaurators, der so viel Arbeit in ein Werk gesteckt hat und es nun nur so halbwegs fertig stellen muss.

St.Jean: Sonntag

Eines der Rituale jeden Morgen ist, neben dem Schwimmen, auch die Tageszeitung runterladen, damit ich wenigstens ein bisschen auf dem Laufenden bleibe, was in der Heimat passiert. Ich wunderte mich warum das heute nicht ging. Ach so! Klar! Wir haben Sonntag.

Aber in St.Jean sind die Sonntage wie Wochentage. Also ging ich nach dem Schwimmen los um zu einer lieben Gewohnheit nachzugehen.

Happs, mampf, weg.

Ich ging zur Markthalle und kaufte fürs Abendessen ein. Ich kann nicht jeden Abend im Restaurant speisen, sonst werde ich dem schnell überdrüssig. Die Menschenmassen in der Makrthalle waren unglaublich. Ich hatte Mühe sie auszublenden, aber ich blieb tapfer, hielt durch und ich bekam alles was ich wollte.

Anschließend nochmal im die Tasten gehauen, was mir aber nicht so gut von der Hand ging wie gestern. Das hing aber damit zusammen, dass ich Geschriebene von gestern nochmal überarbeitete. Vor allen Anfang gefiel mir nicht mehr. Und so wie er jetzt aussieht ist auch noch nicht perfekt. Vielleicht stelle ich mir selbst die falschen Fragen…

Da das mit dem Schreiben heute nicht so klappte wie gewünscht, überlegte ich ob noch einmal schwimmen gehen sollte. Da es aber Sonntag ist und viele frei haben, war die Antwort darauf schnell gefunden. Schwimmen ja, aber erst am späten Nachmittag, wenn nicht erst am frühen Abend.

Zudem wurmte mich das mit den nicht Schreiben dann doch sehr und setzte mich noch einmal hin. Und siehe da, es klappte! Manchmal muss ich mir selbst einen Fusstritt verpassen und schon geht es. Es ging sogar so gut, dass ich mehrere Stunden hintereinander weg schreiben konnte. Ich hätte noch weitermachen können, aber Kopf wurde müde und jedes zweite Wort enthielt einen Tippfehler. Schluss für heute.

Es war inzwischen so spät geworden dass ich einem Mordshunger hatte, also strich ich die Schwimmrunde und machte mir einen Salat, den ich vor etlichen Jahren mal bei der @DonnerBella auf Twitter fand. Mit Aprikosen und Tomaten und andren Dingen die mir nicht mehr einfielen. Aber das reichte schon und er schmeckte hervorragend. Anschließend gab es noch ein baskischen Blauschimmel, der viel sanfter ist als Roquefort mit einem Glas Wein und ich war zufrieden.

***

Sarah Millican hatte ich mal vor langer Zeit verlinkt, ich denke es war mitten in der Pandemie, als wir noch alle scher gebeutelt waren mit den Ausgehbeschränkungen und wir alle nach guter Laune und Abwechslung suchten. Heute fand ich ein Bonus über ich den sehr gelacht habe, weil sie es als Running Gag in den DVDs einbaute.

St. Jean: Schreib- und Faulenztag

Eine kleine Chose habe ich noch von gestern zu berichten. Im Hause St.Jean wird ausschließlich Kaffee von Deuza getrunken. Das ist richtige so, denn Deuza ist eine kleine Rösterei vor Ort und man sollte das immer und überall, soweit es einem möglich ist, kleine Röstereien immer unterstützen. Als ich gestern in Bayonne war, in der es mehrere Röstereien gibt, entdeckte ich noch eine weitere kleine die mir noch nie aufgefallen war. Etienne. Ich lief schon mehrfach daran vorbei ohne sie wirklich zu bemerken, da sie von außen eher wie eine Bar aussieht. Der Laden selbst befindet sich in hinteren Teil.

Ich brachte mir von dort ein Pfund Espresso Mischung mit und ich muss sagen er schmeckt mir. Doch als ich ein wenig über die Laden im Internet suchte, sah ich dass es EINE KETTE ist. Also gut. Demnächst wieder Deuza.

Die Schwimmrunde am Morgen war endlich eine wie ich mochte. Das Meer mit sehr leichtem Wellengang und ich konnte ungestört bis zu Bojen schwimmen und zurück. Zudem war der Strand kurz nach 8:00 so gut wie leer.

Wieder daheim setzte ich mich an den PC und schreib eine Weile. Es macht Spaß, doch da ich verschiedene Charaktere habe muss ich auch verschiedene Stimmen im Kopf haben und die machen mich alle ein wenig wirr, weil so noch zu unkoordiniert alle durcheinander plappern. Das Seltsame daran ist, dass sich auch Gesichter und Stimmen aus der Vergangenheit zurückmelden, deren Worte und Geschichten mich mitunter mehr beeinflussen, als mir lieb ist. Aber das muss wahrscheinlich so sein. Irgendwo wollen die auch nicht vergessen werden und vielleicht mal verewigt werden.

Ansonst fing ich eine Comic Buch an. Les Beaux Étés. Mehr darüber die Tage. Es passt zumindest gut in die Jahreszeit und das Reisefieber.

Am frühen Abend machte ich einen kleinen Abstecher auf dem Hauptplatz. Im Kiosk spielte ein Pink Floyd Cover Band. Es war seltsam das hier zu hören. Ich war in meiner frühesten Jugend mal ein Fan der Band und ich hätte mir gerne eines legendären The Wall Konzerte angesehen. Freunde von mir durften, ich, das war vom elterlichen Hause aus eh klar, durfte natürlich nicht.

Für den Abend hatte ich einen Tisch bestellt im Instincts, das Oberüberliebingsrestaurant der D.

Die Vorspeise war ein sehr zartes Tartar vom Kalb mit einer Kräuter Schaumsoße und frittieren Schalottenringen.

Das Hauptgericht war Seehecht mit allerlei Gemüse.

Da ich den ganzen Tag weiter nichts gegessen hatte, gönnte ich mir auch die Käseplatte.

Als Nachtisch gab es ein Kompott von wilden Erdbeeren mit Erdbeersorbet und rotem Basilikum. Wow!

Ein kleiner Absacker im Bidain auf ein letztes Glas Wein und ab in die Federn.

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